Hallo,
ich hätte eine Frage: unser Sohn ist 20 Wochen alt, also im 5. Monat. Wir sind unschlüssig wann wir mit Beikost beginnen sollen . Einerseits hat er ein Allergierisiko (ich bin Allergikerin), andererseits haben wir das Gefühl, er wird nicht mehr satt von der Milch und außerdem schaut er (wie wir meinen recht gierig) wenn wir etwas essen. was tun???
Und noch eine Frage: es gibt da so Gute - Nachtbreis und so Sachen von den verschiedenen Firmen hab ich im Regal gesehen. Was ist von denen zu halten? Gibt man die auch? Wenn ja ab wann und wie?
Vielen Dank schon mal für die Antwort!
Mitglied inaktiv - 17.03.2009, 08:49
Antwort auf:
ab wann mit Beikost anfangen?
Liebe IM,
gut, wenn Ihr Kind neugierig schaut! Aber das heißt noch nicht, dass es auch essen will! In diesem Alter schaut Ihr Kind auch hinter einer brennenden Zigarette oder einem Glas Rum hinterher! Würde die Sachen aber trotzdem nicht bekommen, weil SIE wüßten, das Zeug ist nicht gut für Ihr Kind!
Gute-Nacht_Brei ist auch nicht gut - viel Zucker und das auch noch zur Nacht! Und schlafen tut Ihr Kind davon auch nicht, denn es ist eine Zuckerbombe und kein Schlafmittel!
Lassen Sie sich nicht verunsichern. Hier nochmal die Beikostzeichen:
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist."
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 17.03.2009
Antwort auf:
ab wann mit Beikost anfangen?
Das empfohlene Einstiegsalter für Beikost liegt bei 6 Monaten. Wenn Dein Kind mehr Milch braucht solltest Du es öfter stillen. "Gierig schauen" tut ein Kind in diesem Alter bei den meisten Dingen. Grob gesagt ist ein Kind "reif für Beikost" wenn es den Eltern das Brot aus der Hand reißt um es selber zu verspeisen.
Sog. "Gute-Nacht-Breie" sind die schlechteste Beikost, die ein Kind bekommen kann: gesüßte aromatisierte Getreidebreie, die den Eltern vorgaukeln, ein Babyschlafmittel zu sein.
Mitglied inaktiv - 17.03.2009, 09:40