Beikosteinführung - so klappt’s besser

Beikosteinführung - so klappt’s besser

© Adobe Stock, Zsolt Biczó

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da reicht Milch allein einfach nicht mehr aus. Ihr Baby braucht nun etwas "Handfestes". Der Nährstoffbedarf ist in den ersten Wochen und Monaten seines Lebens ordentlich angestiegen und es benötigt eine Menge Energie - zum Spielen, Lernen und Wachsen. Milch allein ist ihm nun nicht mehr genug. Zeit für den ersten Brei.

Eltern sind natürlich oft unsicher, was sie beachten müssen. Vor allem wenn in der Familie Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten bekannt sind. Vielen Babys fällt auch die Gewöhnung an den Löffel gar nicht so einfach. Hier ein paar Tipps, was Sie bei der Beikosteinführung beachten sollten.

Ihr Baby gibt den Startschuss

Ärzte empfehlen heute, dass die Beikost frühestens zu Beginn des fünften Lebensmonats und spätestens Anfang des siebten Monats eingeführt werden sollte. Diese Zeitspanne gilt aus verschiedenen Gründen als optimal: Zum einen reicht der Energie- und Nährstoffgehalt von Milch, egal ob Muttermilch oder Fläschchennahrung, nun nicht mehr aus. Insbesondere die Eisenreserven sind nach vier bis sechs Monaten ausschließlichen Stillens erschöpft und müssen durch "richtige Nahrung" aufgefüllt werden. Die Motorik im Mund erlaubt es den Kleinen nun, breiige Nahrung mit der Zunge zu transportieren. Gleichzeitig beginnen die meisten Babys nun mit großem Interesse nach dem Essen der Große zu schielen. Diese natürliche Neugier dürfen und sollen Sie ruhig ausnützen. Verpasst man diese Zeit und wartet zu lange, riskiert man nicht nur Mangelerscheinungen. Es wird auch nachher schwieriger, die Kleinen von der Brust oder Flasche an den Löffel zu gewöhnen.

Obendrein fällt in diese Phase meist auch der Durchbruch des ersten Milchzähnchens. Ihr Baby zeigt Ihnen also auf verschiedene Weise direkt und indirekt, dass es Zeit wird für eine Veränderung des Speiseplans.

Welche Nahrungsmittel zum Beikost-Start

Beginnen Sie am besten damit, bei einer Milchmahlzeit vorher oder zwischendrin ein paar Löffelchen Brei zu füttern. Erhöhen Sie die Menge täglich, bis die Mahlzeit ersetzt ist. Ideal für den Start ist ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, der gut verfügbares Eisen und wichtiges Zink liefert. Ein- bis zweimal pro Woche sollten Sie - für die gute Versorgung mit gesunden Fettsäuren - das Fleisch durch fetten Fisch ersetzen (z.B. Lachs, Hering, Makrele). Falls Sie sich jetzt wundern: Ernährungsexperten sind sich inzwischen einig, dass Kinder schon möglichst früh Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Leber bekommen sollten. Neuere Untersuchungen haben erwiesen, dass diese Kinder nicht nur sehr gut gedeihen, sondern später sogar schlauer sind. Hinzu kommt: Je mehr Variationen und auch ausgefallene Lebensmittel Kinder in diesem Alter kennenlernen, desto seltener entwickeln sie eine Allergie oder Unverträglichkeit. Meiden sollten Sie aber natürlich alles, was stark gewürzt, scharf, sehr salzig oder sehr süß ist. Außerdem Honig, der erst im zweiten Lebensjahr auf dem Speiseplan stehen darf und kleine, harte Lebensmittel wie Nüsse wegen der Gefahr des Einatmens.

So klappt die Beikosteinführung leichter

  • Nützen Sie die oben beschriebenen Signale Ihres Kindes und gehen Sie auf seine Wünsche ein. Zeigt Ihr Baby keinerlei Interesse am Essen, dann warten Sie eben noch mal 2 bis 3 Wochen.
  • Haben Sie Geduld. Auch der Geschmack braucht seine Zeit, bis er sich entwickelt. Erwiesenermaßen muss ein neuer Brei durchschnittlich achtmal angeboten werden bis ein Baby ihn voll akzeptiert hat. Trotzdem haben Kinder natürlich auch in dieser Zeit bereits Vorlieben, die Sie ruhig befolgen dürfen.
  • Viele Kinder tun sich anfangs mit der Technik schwer, da sie versuchen, den Brei vom Löffel zu saugen. Leichter geht es mit einem kleinen, schmalen und flachen Löffelchen. Im Babyhandel gibt es dafür extra Starterlöffelchen, die aus Schnuller ähnlichem weichen Kunststoff sind.

Baby Led Weaning - lieber nicht

Häufig hört man in diesem Zusammenhang das Schlagwort "Baby Led Weaning". Das Baby darf sich selbständig nach Bedarf stückige Nahrung seiner Wahl selber in den Mund schieben. Das bedeutet letztendlich den Verzicht auf die Breiphase und den direkten Übergang zur Familienkost. Experten sehen das allerdings skeptisch, da ein Baby sich auf diese Weise nur nach persönlicher Vorliebe ernähren wird. Wichtige Nahrungsmittelgruppen werden so verspätet oder gar nicht eingeführt, Nährstoffversorgung und Allergieprävention kommen vielleicht zu kurz. Außerdem besteht die Gefahr, dass Ihr Baby harte, stückige Lebensmittel wie Brotrinde, Wurzelgemüse oder Nüsse einatmen könnte. Besser als "Baby Led Weaning" ist also der klassische Start mit weichem Brei, wobei Ihr Baby seine kleinen Zähnchen natürlich trotzdem nach Herzenslust - und unter Aufsicht - an Obst- oder Gemüsestücken ausprobieren darf.

Mehr Tipps zur Beikost-Einführung lesen Sie in unserm großen Bereich für Babys Ernährung.

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