Risiken bei potentieller dritter Geburt

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Risiken bei potentieller dritter Geburt

Liebes Team, ich habe zwei Kinder,beide spontan entbunden mit 2,5 Jahren Abstand. Beim ersten Mal dauerte die Entbindung 10 Stunden wegen Geburtsstillstandes (KU 38 cm, Hand am Kopf) - schlußendluch war es dann eine Vacuumentbindung, wobei ich noch mitpressen konnte,Köpfchen war nicht im Ansatz in die Länge gezogen etc., danach alles gut. Die zweite Entbindung wurde, aufgrund von sehr wenig Fruchtwasser, "angeschubst" (Eipollösung), es kamen dann flott Wehen, die Entbindung war super, 6 Stunden, alles prima, gut veratembare Wehen (erste Entbindung startete mit Blasensprung,sofort alle 2 Minuten Wehen,nach 10 Stunden kaum mehr auszuhalten...). Die letzte Phase der zweiten Geburt war aber krass. Plötzlich wurden die Wehen massiv, ich kam grad noch aufs Kreissbett, CTG sollte noch, konnte aber gar nicht mehr geschrieben werden, eine Wehe warten, zwei Wehen pressen, und das Kind war da. Ich blutete aber dann stark, war allerdings auch, wie beim ersten Mal, an Scheide leicht und am Gebärmutterhals gerissen. Das wurde alles versorgt und ich bekam zur Sicherheit rektal cytotec, was massive Schmerzen verursachte. 2 Stunden später kollabierte ich erstmals,unklar war, ob vielleicht durch Erschöpfung und Schmerzen, ich blutete noch leicht. Placenta war übrigens vollständig raus. Ich wurde stabilisiert und kollabierte dann weitere 2 Stunden später wieder. Nun kamen nach schmerzhaftem Druck auf den Bauch literweise Blut - laut Klinikschätzung zwischen 2,5 und 3 Litern. Es wurde rasch reagiert, notfallmäßige Ausschabung,Ballonkateter, Wehentropf 24 h, kein Plasma, bis der hb wieder gut war, dauerte lang,auch die Rückbildung war verlängert, heut aber alles gut (körperlich). So, nach der langen Vorgeschichte meine Fragen: - Warum??? Ich weiß,das können Sie schwer beurteilen, aber es war ja nun keine Sectio, keine lange Geburt... Das Baby war 52 cm, 3990 g, KU 35 cm - ist das ein Grund? Das erste war aber fast gleich... - Warum half das Cytotec so gar nicht? - Wie wären die Risiken bei einer dritten Entbindung? Ich weiß, Sectio senkt dieses nicht, aber die Angst... Ich bin nicht schwanger, weiß auch noch gar nicht, ob das nochmal in Frage kommt - aber eben die Angst vor noch einer atonen Nachblutung ist ein Grund, der mich zweifeln lässt... Vielen Dank und herzliche Grüße!

von Schlumpfi11 am 11.10.2014, 21:45



Antwort auf: Risiken bei potentieller dritter Geburt

Hallo, Ihre Gebärmutter war atonisch durch die schnell aufeinanderfolgenden Wehen vorher - nach der Geburt war sie "erschöpft" und deshalb sammelte sich das Blut darin und wurde erst mit Druck hinausbefördert. Das Baby war völlig normal groß. Cytotec brauch relativ lange bis es wirkt - in Ihrem fall wurde es über die Darmschleimhaut aufgenommen - i.v. Medikamente wirken schneller. Wirken diese nicht,kann im Anschluss Cytotec gegeben werden. Das Blutungsrisiko ist bei Ihnen wieder gegeben - das geburtshilfliche Team kann sich im Vorfeld gut darauf vorbereiten,sprich: Ihnen frühzeitig einen intravenösen Zugang legen,alle Medikamente bereithalten,evtl Blutkonserven kreuzen,wenig bis keine Wehenmittel sub partu geben ,nach der Geburt auf die Blutung achten und nicht zu lange mit der Plazenta warten....so kann man die Blutung schnell und gut in den Griff bekommen. Eine Sectio wäre keine Option,da es hier an sich schon mehr blutet... Alles Gute, herzliche Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 12.10.2014



Antwort auf: Risiken bei potentieller dritter Geburt

Sorry,kurze Ergänzung... Hatte eine leichte Gestationsthrombozytopenie, die auch nicht irgendwie behandlungsbedürftig war. Kann es aber damit auch zusammengehangen haben? Ich hatte unter Cytotec krasse Wehenschmerzen, aber NICHT im Bauch, sondern in Gesäß und Rücken...

von Schlumpfi11 am 11.10.2014, 21:48



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