Elternforum Rund ums Baby

Wütendes Kleinkind

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Jade488

Guten morgen zusammen! Bei meiner Tochter (1,5) beginnt wohl gerade die trotzphase und ich bin im Moment wirklich überfordert damit, bzw. weiß nicht so recht damit umzugehen. Ich versuche meiner Tochter schon so weit wie möglich entgegen zu kommen, aber egal wie man es macht, ist es verkehrt... Ich erzähle mal ein paar Beispiele: Morgens: Kind ist wach, sagt : anziehen, Haare...ich: ja genau, jetzt ziehen wir uns an und kämmen die Haare, dann komm raus dem Bett. Es folgt ein neeeein und Wutanfall. Frühstück: Sie zeigt auf irgendetwas auf dem Esstisch: dasda haben...ich vermute sie möchte ihren Becher, und wieder neeeein, Becher fliegt, Wutanfall. Wir fahren einkaufen, Kind begeistert: Aldi, Aldi, Tür aufmachen.... wir gehen raus, wollen zum Auto: neeeeein, Wutanfall. Und noch etliche ähnliche Situationen... Die Stimmung kippt in Sekunden und ich weiß nicht, wie ich am besten reagiere, Beziehungsweise was ich tun kann damit diese Ausbrüche gar nicht so entstehen. Ich kann in den Situationen auch leider nicht nachvollziehen was genau das Problem ist. Ich verbiete ja nichts und eigentlich gibt es ja keinen für mich nachvollziehbaren Grund sich so aufzuregen. Im Moment habe ich den ganzen Tag ein schimpfendes wütendes Kind, Und ich möchte ihr das Leben schon gern ein bisschen leichter machen ich weiß nur nicht wie.


maskottchen79

Antwort auf Beitrag von Jade488

Ich weiss nicht mehr in welchen Buch ich es gelesen habe , also bitte um Nachsicht ;) Ich weiss nur eins, das hier in solchen Fällen es einfach half, einfach da zu sein und das Kind zu begleiten . In dem Alter haben die kleinen meistens schon einen festen Plan im Kopf, wie etwas abzulaufen hat. Sprich z.b. anziehen . Kind hatte sich ausgemalt das blaue Shirt und die rote Hose anzuziehen . Was passiert also , wenn die Sachen entweder nicht da sind oder andere Farben haben? Genau....ein wutanfall im schlimmsten Fall ;) sie wissen in dem Moment einfach nicht wie sie aus ihren selbstgemachten Plan wieder herauskommen und wenn dann noch die fehlende Sprache dazu kommt , dann ist natürlich Weltuntergang. Als Erwachsene wissen wir. Wenn ich keine Milch im Kühlschrank habe , war es einfach Pech und ich trinke etwas anderes z.b. Das müssen die Kinder halt einfach in Ruhe erst lernen . Dazu kommt einfach noch das die kleinen denken, Mama und ich sind doch eine Person, warum weiss sie denn nicht was da gerade mein Problem ist. ;) Es hilft also nur begleiten und immer wieder vielleicht Alternativen anbieten . Ich hatte sogar zeitweise 3 mal den selben Pulli gekauft weil Kind immer nur diesen einen anziehen wollte. Dann fing ich irgendwann an und sagte, das der Pulli gerade in der Wäsche wäre und er einen anderen aus dem Schrank aussuchen darf . Es hat gedauert aber irgendwann waren dabei auch die wutanfälle immer weniger geworden.


Sommer2019

Antwort auf Beitrag von Jade488

Oh ja, das kenn ich nur zu gut. Bei uns hat es geholfen, das Kind mit einzubeziehen. Situation morgens beim aufstehen: zuerst liebevoll wach werden lassen. "Guten Morgen mein Schatz, hast du gut geschlafen? Komm wir ziehen dich um. Hast du Lust dir einen Pullover auszusuchen?" gib ihr die Auswahl zwischen 2 Sachen. Nicht mehr, sonst ist die Qual der wahl zu groß. Situation zum Auto, Fahrrad gehen: "komm wir ziehen uns die Schuhe und die jacken an und gehen einkaufen. Möchtest du danach die Tür aufmachen?" alleine ins Auto klettern lassen ist auch immer toll für die Kinder. Am essenstisch kannst du ihr auch die Wahl zwischen 2 becher/Teller geben. Dann wird aber das ausgesuchte auch genommen. Ganz wichtig: denk daran, dass dein Kind dich nicht ärgern möchte. Es entdeckt nur, dass es auch Dinge entscheiden kann und das auch möchte. Fang es auf, wenn es wütet. Tröste und gib 2 Alternativen vor, aus dem es entscheiden darf. Danach aber konsequent sein und nicht einknicken. Es darf aber immer getröstet werden. "es ist nur eine Phase"


Pippi_Lotte

Antwort auf Beitrag von Jade488

Wir haben das auch grade durch. Jetzt ist er zwei und ist viel entspannter... Ich bin aber zuversichtlich das es nicht die letzte Trotzphase war dennoch schön wieder sein "altes" Kind wieder zu haben. Der Tipp für das Kind in einem Trotzanfall da zu sein, es in den Arm zu nehmen und gut zuzusprechen haben hier gar nicht funktioniert. Er wurde dann noch wütender. Ich durfte ihn nicht anfassen und an umarmen war gar nicht zu denken. Ich finde das muss man dann auch akzeptieren. Und reden half in dem Moment auch nicht, er hörte es nicht mal da er ja selbst schrie wie am Spieß. Und dagegen anschreiben ist natürlich auch nicht der richtige Weg. Ich bin bei so einem Anfall dann immer aus der Situation gegangen. Beim Frühstück habe ich ihn mit dem Stuhl vom Tisch weggezogen (weil er sonst auch alles runter gehauen hätte) und habe normal weiter gefrühstückt. Wenn er ruhiger geworden ist habe ich ihn wieder miteinbezogen und ihm Angebote gemacht. Das ging dann meistens ganz gut. Irgendwie muss man da mit seinem Kind einen Weg finden. Und was für das eine Kind gut ist, klappt beim nächsten vielleicht gar nicht. Achso und Dinge die immer wieder zu Konflikten führen, kann man manchmal auch schon im Vorfeld weg tun. Bei uns waren es zum Beispiel die Schuhe. Sobald er seine Schuhe gesehen hat, wollte er raus. Egal wie spät und egal was grade Plan war. Einmal kam er direkt aus der Wanne, stand nackt vor seinen Schuhen und wollte unbedingt raus. Abends kurz vom schlafen, nackt mit nassen Haaren Also habe ich angefangen seine Schuhe zu verstecken. Oder er wurde wütend weil er nichts von meiner Cola abbekam. Gut dann gab es für mich eben nur noch heimlich Cola. Oder er heulte weil er noch mehr Salz auf sein essen wollte. Ich habe dann ihn dann ausgetrickst und die Packung falschrum gehalten und er dachte er würde mehr bekommen