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Messie Hilfe

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lucky_me

Hallo, Ich bin noch immer ganz geschockt von gestern. Ich habe nach langer Zeit meine beste Freundin nochmal bei sich zuhause besucht. Wir kennen uns knapp 20 Jahre, leider wohnt sie aber mittlerweile so weit entfernt, dass wir uns höchstens 1-2x pro Jahr sehen. Manchmal treffen wir uns auf halber Strecke und gehen zusammen shoppen, bummeln o.ä. Wir telefonieren allerdings mindestens einmal pro Woche, manchmal auch öfter. Wie gesagt, gestern war ich bei ihr und ich konnte nicht glauben, was ich gesehen habe. Das ganze Haus ist zugestellt mit Kram. Es gibt gerade mal einen Gang vom Eingangsbereich in jeden Raum. An Schränke, Tische, Stühle oder so ran zu kommen, war unmöglich. Lediglich auf dem Sofa war Platz. Ansonsten überall Zeug. In der Küche war nur der Herd freigeräumt, ansonsten kein Millimeter Platz. Ich war schockiert. Sie war noch nie die ordentlichste aber zumindest konnte man sich immer normal bewegen und leben. Ich habe früher, als sie noch im gleichen Ort wie ich wohnte, öfter mit ihr zusammen aufgeräumt oder geputzt. Aber es war nie annähernd so schlimm wie jetzt und damals hätte ich sie auch niemals als Messie bezeichnet. Das was ich jetzt gesehen habe, ist aber ganz klar Messie Verhalten. Sie hat meine Verwirrung anscheinend auch bemerkt und meinte nur lapidar, sie würde zur Zeit umräumen, darum herrsche Chaos. Ich glaube ihr nicht. Das war kein Umräum-Chaos, das steht schon seit Monaten so da rum (selbst der künstliche Tannenbaum stand noch geschmückt im Wohnzimmer). Hat man alleine schon an der Staubschicht und den Spinnweben gesehen. Ich würde ihr gerne helfen. Mit aufräumen und ausmisten ist es aber nicht erledigt und ich kann auch nicht öfter zu ihr fahren. Wie fange ich also an? Was wäre der Ansatz? Spreche ich sie ganz direkt darauf an? Wie geht man am besten vor? LG Lucky_me


lucky_me

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Ergänzung: Sie ist verheiratet und hat 2 Kinder (10 & 12).


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Hallo Erstmal finde ich toll das du helfen willst, aber ich muss ehrlich sagen, wenn es so schlimm ist wie du sagst. Dann frage ich mich wie die kinder bei ihr leben können? Oder leben sie nicht bei ihr? Wenn sie aber bei ihr leben, sollte das Jugendamt eingeschaltet werden. Das ist nicht zumutbar für die kinder und ich meine nicht das sie sich nicht kümmert oder so. Das steht auf einem anderen Blatt. Ansonsten sie bräuchte eine Therapie, aber dafür muss sie die Selbsterkenntnis haben, das sie Hilfe braucht. LG


lucky_me

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Doch, die Kinder leben bei ihr. Wie die Kinderzimmer allerdings aussehen, weiß ich nicht. Da bin ich nicht reingegangen.


Chylina

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Am besten mit einem ausgebildetem Therapeuten auf dem Gebiet,ich bezweifle das man das ohne fremde Hilfe nicht alleine hinbekommt. Alleine schon für ihre Familie sollte sie sich helfen lassen. Ich finde es sehr lieb von dir,das du ihr helfen willst. Lg


Meyla

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Als Laie? Gar nicht. Das ist ein komplexes psychologisches Problem. Man kann höchstens mal eine Selbsthilfestelle kontaktieren und fragen, wie sie Hilfen angehen würden. Aber einfach so kannst du da nichts ausrichten.


luna8

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Ich würde erst aufräumen und dann mit ihr besprechen, wie es soweit kommen konnte und wie das nicht mehr passieren kann.


Meyla

Antwort auf Beitrag von luna8

Das ist eine psychische Erkrankung. Aufräumen und Strategien zur Sauberkeit entwickeln funktioniert da nicht mal ansatzweise....


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Meyla

Genau und mal eben aufräumen ist auch kaum möglich, wenn man solche Wohnungen kennt. Das ist keine Unordnung, daß ist Vermüllung .. Da braucht es höchstwahrscheinlich Fachpersonal und Container


.dunkelbunt.

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Da du schreibst, dass es deine beste Freundin ist, würde ich es ganz offen ansprechen. Vielleicht nochmal bei einem persönlichen Treffen bei ihr zu Hause. Sie kann natürlich mit absoluter Ablehnung reagieren, aber vielleicht wartet sie auch auf eine reichende Hand. Ganz wichtig, mach ihr keine Vorwürfe, versuche sie zu verstehen und biete ihr einfach Hilfe an, vielleicht ist sie auch noch nicht so weit, aber sie weiß, dass du da bist. Ohne geschulte Hilfe wird sie das Problem nicht lösen können, aber eine starke Schulter an ihrer Seite wird sie sicher sehr zu schätzen wissen.


wolfsfrau

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Wenn sie verheiratet ist, lebt ihr Mann auch dort? Ich würde rausfinden, ob für sie und/oder die Familie überhaupt ein Leidensdruck besteht. Wenn das nicht der Fall ist, wirst du gar nicht machen können.


kanja

Antwort auf Beitrag von lucky_me

So lange sie dich ohne Scham ins Haus lässt, hat sie nicht genug Leidensdruck, um Hilfe anzunehmen.


SybilleN

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Mal anders aufgezäumt: Frag sie mal, wie sich die Corona-Zeit und das Homeschooling auf sie und ihre Wohnsituation ausgewirkt hat? Bei uns sieht es leider seit März auch Messie-artig aus und ich leide sehr darunter. Allerdings weiß ich auch, dass es zu einem guten Teil daran liegt, dass mein Mann seinen Büroarbeitsteil und die Kinder ihre Unterrichtsunterlagen jetzt eben auch noch hier haben. Durch das "Parallel-Kinderbetreuen-Homeschooling-Arbeiten" ist bei uns total viel liegen geblieben. Und die Kinder haben sich total daran gewöhnt, dass sie ohne Mäkelei einfach alles irgendwo hinwerfen konnten.Es ist grässlich! Hoffentlich bekommen wir das in den Ferien in den Griff! Vielleicht ist bei deiner Freundin auch soetwas der Mit-Grund?


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Aus der Ferne kann man da nicht helfen, so leid mir das tut. Man könnte höchstens das Jugend- oder Gesundheitsamt informieren. Messie sein ist eine Sucht, die man nicht durch "aufräumen" beheben kann und schon gar nicht, wenn man hunderte km weit weg wohnt. Nicht falsch verstehen, es ist gut, daß du ihr helfen willst. Aber alleine bist du Machtlos. Hat sie keine Familie in der Nähe, mit denen du sprechen könntest?


lilly1211

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Container bestellen und rigoros alles wegwerfen. Dann soll sie sich psychologische Hilfe suchen. Nur, wenn da der Mann auch da wohnt warum lässt der das zu? Den Kindern ist es unzumutbar so zu hausen. Vielleicht kann das Jugendamt eine Familienhilfe zahlen.


wolfsfrau

Antwort auf Beitrag von lilly1211

Als Außenstehender? Als Freundin einen Container bestellen und einfach alles wegwerfen? Es gibt noch einen Ehemann dazu. Und es wird nicht durchzusetzen.sein, wenn die Person selber keine Notwendigkeit sieht.


lilly1211

Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Natürlich nur wenn sie einverstanden ist, das hab ich jetzt vorausgesetzt.


Luna Sophie

Antwort auf Beitrag von lilly1211

Falsch, ganz falsch! "Container bestellen und rigoros alles wegwerfen. ..." Zu dir sollte auch jemand kommen und dein ganzes Hab und Gut wegschmeißen. Was für dich vielleicht "Müll" ist, kann für diese Frau wertvoll sein. Mit deinem "Container bestellen und rigoros alles wegwerfen." wirfst du auch jegliches Erinnerungsmaterial, Fotos, ... weg. Auch alles von den Kindern, ... So hart es ist, erst muss Hilfe in Form von Therapie kommen. Und die Frau sollte begreifen, dass dies eine psychische Störung ist. Es muss gemeinsam mit ihr ausgemistet werden. Niemals über ihren Kopf hinweg! Nach einem "Container bestellen und rigoros alles wegwerfen." wird sofort wieder gesammelt und gehortet. Und dies noch schneller und viel mehr als vorher. "Container bestellen und rigoros alles wegwerfen." wäre ein furchtbarer Einschnitt ins Leben dieser Familie, für alle Familienmitglieder! Solange es sich nicht um Essensreste, Schimmel, Tiere, tote Tiere, etc. handelt, da muss selbstverständlich anders gehandelt werden, muss die Frau mit Therapie selbst anfangen zu räumen. Nur so gibt es einen Weg in ein "normales Leben".


Baerchie90

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Ich würde wohl erstmal fragen, wie es ihr in der Wohnung gefällt und offen sagen, dass es mich sehr erstaunt hat und ich mich so wohl nicht wohlfühlen würde und fragen ob sie Hilfe braucht. Wie diese Hilfe dann konkret aussehen würde, müsste man dann schauen. Denkbar wäre es natürlich, dass du zum Aufräumen/Ausmisten vorbei kommst. Oder dass du für sie einen Termin bei der Lebenshilfe (oder einer der anderen Beratungsstellen) ausmachst, um zu schauen, was es für Möglichkeiten gibt. Natürlich nur, wenn sie das möchte. Ich kenne das von mir, dass der "erste Schritt" also die erste Kontaktaufnahme und die Erläuterung des Problems, das schwierigste ist.


Strelitzie16

Antwort auf Beitrag von lucky_me

Das meiste wurde bereits gesagt. Offen ansprechen. Locker fragen ob sie sich so wohlfühlt. Den Kindern zu Liebe sollte sie auf jeden Fall etwas daran ändern. Aufräumen nach Marie Kondo kann ich empfehlen. Viel Erfolg