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Geschrieben von HSVMarie am 19.01.2021, 8:47 Uhr

LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Meine Große (9 1/2) geht in die 4. Klasse. Es gab ab Klasse 3 den Verdacht, dass sie LRS hat. Bei uns in der Schule gibt es einen Test, den alle Kinder der 4. Klassen schreiben, damit niemand übersehen wird. Nun gehört hier in S-H dann dazu, dass ein IQ-Test erfolgen muss, damit eine normale Intelligenz bestätigt werden kann und LRS anerkannt wird. Nun kam bei meiner Tochter bei diesem Test ein hoher überdurchschnittlicher Wert raus und man sagte uns, dass der IQ bei einem anderen Test durchaus auch bei über 130 liegen könnte. Das Kind war ja jetzt lange nicht mehr in der Schule und irgendwelchen Testsituationen ausgesetzt. Sie war an dem Tag extra wegen dem Test zur Schule gegangen. Der Test war ja auch nicht dazu ausgelegt, eine Hochbegabung raus zu finden.

Nun reizt es einen ja, das genau wissen zu wollen, um das Kind gut zu fördern. Allerdings hat meine Tochter keinerlei Probleme in der Schule. Sie hat ja eher das Gefühl, dass sie in Deutsch schlecht ist, weil sie einfach so viele Rechtschreibfehler macht. Wir wollen das auch gar nicht groß zum Thema machen. Sind uns aber nun unsicher, ob wir es einfach so lassen wie es ist und wenn es zu Problemen in der Schule kommen sollte, nochmal über einen IQ Test nachdenken oder ob wir es jetzt schon in die Wege leiten sollten, damit man frühzeitig reagieren kann, bevor eventuell Probleme entstehen. Allerdings habe ich auch schon häufiger gehört/gelesen, dass Kinder mit tatsächlicher intellektueller Hochbegabung sich als Außenseiter fühlen, wenn sie den genauen Wert wissen und dann darum ein Gewese gemacht wird. Ich denke da besonders an den Übertritt auf die weiterführende Schule. Im Februar finden die Anmeldegespräche statt.

Gibt es hier Eltern von Kindern, bei denen es ähnlich war und wie habt ihr euch entschieden?

 
12 Antworten:

Re: LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Antwort von Melkerin am 19.01.2021, 8:59 Uhr

was will den dein Kind? will sie es wissen? mit fast 10 Jahren soll sie selbst entscheiden , mein Kind der kleinere wollte es nicht.. er sagte lasst mich doch in Ruhe mit euren Test´s ich will das nicht, ich bin so wie ich bin und ich muss damit Leben , was willst du denn machenwenn das Ergeniß da ist? ich will keine Veränderungen

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Re: LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Antwort von Nynaeve2019 am 19.01.2021, 9:18 Uhr

Hi, eine LRS-Schwäche / Störung kann nur mit einen höheren IQ einhergehen, sonst wäre einfach nur ein Kind mit einen verminderten IQ unterwegs, um es jetzt mal ganz platt zu sagen.

Meine Lütte wurde darauf getestet (Schultest hat nur heraus gefunden, das sie in ihrem Jahrgang die drittschlechteste in der Rechtschreibung war, der richtige Test erfolgte beim Kinder- und Jugendpsychiater, auch das Gutachten), Diagnose isolierte Rechtschreibstörung (keine klassische LRS, da Lesen gar nicht zur Debatte stand). In den meisten anderen Bereichen lag sie über dem Durchschnitt, im mathematischen Bereich über 130 (also isolierte Rechtschreibstörung mit Hochbegabung im mathematischen Bereich, daher hatte der testende Psychiater auch auf Gymnasium bestanden)

Da keine weiteren Beeinträchtigungen vorlagen, mussten wir die Therapie selbst bezahlen.
Sie war etwas über zwei Jahren in Therapie, einmal die Woche. Es hat deutlich etwas gebracht. Klar, das wird niemals sehr gut, ist auch gar nicht das Ziel. Die anderen Sprachen (Englisch und Spanisch) laufen auch nicht sehr gut, dafür eben Mathe und alle Naturwissenschaften und die musischen Bereiche.
Besser ist es auch, statt Spanisch dann Latein zu wählen, da Latein mehr mit Logik zu tun hat, leider wollte die Lütte unbedingt spanisch.

Ich kann nur empfehlen, das notfalls auch als Selbstzahlerin frühzeitig in Angriff zu nehmen (Kosten sind in Teilen von der Steuer absetzbar, 40 € die Stunde)

Das "machen Sie das doch selbst" -Helfen von Seiten der Grundschullehrer*innen war bei uns von vornherein unsinnig, erst einmal bin ich keine Therapeutin zweitens selbst von der isolierten Rechtschreibstörung betroffen. Und auch auf dem Gymnasium musste ich immer wieder erklären, das eine isolierte Rechtschreibstörung das Lesen nicht beeinträchtigt

Nun hat sie eine Rechtschreibung, die als unteres Mittelmaß für das Gymnasium ausreichend ist, aber nicht mehr desolat.

Also geht es an, kannst gerne auch PN schreiben.

Grüße

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Re: LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Antwort von Astrid18 am 19.01.2021, 9:34 Uhr

Mein Kind hatte sich schon vor dem Test als irgendwie anders gefühlt. Nach dem Test wusste sie, warum. Das war dann einfacher. Jetzt als Teenager nimmt sie ihre Begabung an und ist stolz auf ihre guten Leistungen.

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Re: LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Antwort von zwergchen84 am 19.01.2021, 11:46 Uhr

Der IQ Test gehört dazu? Hmmm. Den haben weder K1 noch K3 gemacht damals.
Kind 1 ist sehr intelligent. Grundschule war langweilig und auch die ersten zwei Jahre weiterführende Schule war durchwachsen. In den Jahren wurden die Schüler auf einen Wissensstand gebracht(bei mehreren verschiedenen Grundschulen sicherlich sinnvoll).
Klasse 8 platzte der Knoten, K1 wurde sehr ehrgeizig, hat sich jetzt trotz LRS auf eine 2 auf Abiturniveau hoch gearbeitet.
Bei K3 platzt jetzt der Knoten, auch Klasse 8. Sie verbessert sich stetig, mal sehen, was das Zeugnis sagt.

Ich hätte es nicht wissen wollen. Und will es jetzt auch nicht wissen. Alle drei sind intelligent und das reicht mir.

Mein Bruder sollte einen Test machen, forderte das Jugendamt damals. Um ihn entsprechend fördern zu können. Er hat sich strikt geweigert, eine Zahl zu wissen ändere nichts. Bzw. die Erwartungshaltungen schießen nach oben. Kind schreibt eine 3 und es heisst, dass es das besser könne. Kind schreibt eine 1 und es heisst, man habe es auch nicht anders erwartet. Das wollte er nicht.

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So, bis gerade haben wir am Schulkram gesessen...Rückmeldung

Antwort von HSVMarie am 19.01.2021, 13:52 Uhr

In Schleswig-Holstein ist es so, dass LRS anerkannt wird, wenn dazu mindestens eine normale Intelligenz vorliegt. Dann bekommen die Kinder mit LRS mehr Zeit bei Leistungsnachweisen, die Rechtschreibung wird nicht bewertet und die Kinder müssen dann aber auch nach dem Unterricht noch zum LRS-Training der Schule gehen. Das haben hier alle Schulen. Deshalb wird bei der Diagnosestellung der IQ-Test gemacht. Das dürfen nur besonders geschulte Lehrkräfte machen.

Mein Kind ist unentschlossen. Einerseits sagt es, es ist gar nicht interessant das genau zu wissen, aber es reizt sie zu sehen, wie so ein weiterer Test ausschaut.

Momentan geht es meinem Kind gut. Die Noten sind super. Sie hat Freunde und Spaß an der Schule (naja, das Homeschooling findet sie nicht ganz so prima, weil die kleine Schwester nervt).

Wir können gut damit leben, wenn wir es so belassen, wie es ist. Wir würden vermutlich auch solange es ihr gut geht, nichts ändern, wenn wir einen genauen Wert wissen. Bzw. wenn dieser dann über 130 liegt. Aber vielleicht wäre es auch sinnvoll dann zu sehen, ob es doch gut wäre, wenn sie mehr Förderung und Forderung bekommt. Allerdings muss sie ja sowieso zum LRS Training gehen und ich will auch nicht, dass es für sie zu viel wird.

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Re: So, bis gerade haben wir am Schulkram gesessen...Rückmeldung

Antwort von zwergchen84 am 19.01.2021, 14:53 Uhr

Ich frage deshalb, weil wir ebenfalls aus Schleswig-Holstein sind. Bei K1 und K3 ist lediglich der "normale" Test zum Halbjahr in der vierten Klasse gemacht worden, von einem anderen Test weiß ich nichts. Aber vielleicht hielt die Schule es auch nicht für nötig, uns über irgendwas anderes zu informieren. Hier werden auch nur die Kinder getestet, die deutliche Schwächen aufweisen. LRS Training gab es nicht. Es gab ein Heft, darin sollten die Kinder arbeiten und fertig waren die Lehrer. Die Deutschlehrer auf der weiterführenden Schule gaben sich deutlich mehr Mühe und nahmen sich auch mehr Zeit.
K1 ist jetzt 10 Klasse, K3 8 Klasse und beide machen sich(mittlerweile) ganz gut.

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Re: So, bis gerade haben wir am Schulkram gesessen...Rückmeldung

Antwort von Trini am 19.01.2021, 15:09 Uhr

Bei uns war wurde der Test mit allen Viertklässlern gemacht.
Zum Intelligenztest mussten dann die Kinder mit den auffälligen Rechtschreibleistungen.

Sohn 1 war in der GS unauffällig, wurde dann im Gymnasium noch mal getestet, hatte aber zu wenig Diskrepanz zwischen Rechtschreibung und IQ.

Sohn 2 war in der GS auffällig, hatte einen hohen IQ. Da haben wir aber nicht nachgeforscht.Der Notenschutz bis zur 9. Klasse hat ihm sehr geholfen. Rechtschreibtraining haben wir selbst organisiert und bezahlt. In der Oberstufe hatte er dann aufgeholt und hat auf seinem Abi nix von Legasthenie stehen.

Trini

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Re: So, bis gerade haben wir am Schulkram gesessen...Rückmeldung

Antwort von HSVMarie am 19.01.2021, 15:12 Uhr

Also ich habe mich zum einen darauf verlassen, was die Lehrer unserer Grundschule gesagt haben, aber im Netz habe ich das auch gelesen. Da steht irgendwo unter Punkt 2.2.3 was zum Verfahren ab Klasse 4. Soweit ich es sehe, ist das von 2018. Keine Ahnung, wie es vorher gewesen ist. Möglich, dass es bei euch noch anders geregelt war.

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/E/eltern/lese_rechtschreibschwaeche.html

unsere Grundschule schickt Kinder mit dem Verdacht auf LRS ab Klasse 3 zum LRS-Training. Bei meiner Tochter war sich die Lehrerin unsicher. Deshalb ging meine Tochter erst ab Klasse 4 hin. Im Dezember machen sie bei unserer Grundschule einen Test für alle. Damit dann auch Kinder abgefischt werden, die vorher gar nicht auf dem Schirm der Lehrer waren. Dann bekommt man halt gesagt, dass man noch diesen IQ Test machen müsse, damit das dann auch richtig anerkannt wird. Das mussten wir dann genehmigen, dass unsere Tochter diesen Test macht.

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Und noch Danke für eure Erfahrungen

Antwort von HSVMarie am 19.01.2021, 15:24 Uhr

Mir hat das schon mal geholfen. Ich werde eventuell noch mit meiner Schwester telefonieren. Die ist Psychologin und kann mir da vielleicht auch noch ein paar Tipps geben. Vielleicht kontaktiere ich auch noch den Kinderarzt und höre mir seine Meinung an.

Aktuell müssen wir uns ja auch noch für eine weiterführende Schule entscheiden. Und weil man sich die Schulen alle wegen Corona nicht anschauen kann, muss man sich auf die Internetpräsenz verlassen.

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Re: LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Antwort von 3wildehühner am 19.01.2021, 15:45 Uhr

Ich verstehe nicht so ganz, warum du in Erwägung ziehst, deine Tochter noch einmal testen zu lassen.

Es gab einen IQ-Test und der Wert war überdurchschnittlich.

Einen genauen Wert gibt es nicht; gerade bei einer Teilleistungsschwäche wie Legasthenie kann oft gar kein Gesamt-IQ ermittelt werden.

Und auch so ist ein IQ-Test immer nur eine Momentaufnahme und die Zahl, die herauskommt, nicht statisch.

Je nach Test kann der Wert 10 Punkte nach oben oder unten abweichen.

Dein Kind hat, bis auf die Legasthenie keine schulischen Probleme und fühlt sich wohl-WAS willst du mehr?

Zwei meiner Töchter sind Legastheniker und mein Mann ebenso.

Sie alle sind weit überdurchschnittlich Intelligent.

Getestet wurde es bei den dreien auch im Rahmen der Legastheniediagnostik (Mein Mann wurde als Erwachsener getestet).
Meine Cousine erfuhr von ihrer Hochbegabung im Rahmen der ADHS-Diagnostik und mein Vater , weil er Polio hatte und danach der IQ getestet wurde.
Meine andere Tochter wurde nicht getestet(gar keine Rechtschreibprobleme); ihre Art zu lernen lässt darauf schließen, dass sie auch weit überdurchschnittlich bis HB ist.

Bei uns ist das familiär bedingt und deshalb empfinde ich eine hohe Intelligenz nicht als etwas "besonderes", sondern eher normal.

So lange es schulisch keine größeren Probleme gibt und die Menschen glücklich sind, halte ich eine Testung nicht notwendig.
Es gibt ja nicht nur den hochbegabten Nerd oder den Minderleister, sondern viele Begabte, die "rund" laufen und ihren Weg durch ihre intrinsische Motivation gehen.
Das Wissen um den IQ kann daran sogar hinderlich sein; bei meinem Vater war das leider so.
Er durfte sich nicht so entfalten, wie er wollte, sondern wurde in eine ihm nicht passende Rolle gesteckt, woran er im Endeffekt zerbrochen ist.

Du kannst mir auch gerne eine PN schreiben, wenn du Fragen bezüglich Legasthenie und hoher Begabung hast.

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Re: LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Antwort von HSVMarie am 19.01.2021, 16:14 Uhr

Das es eh nur eine Momentaufnahme ist, wusste ich auch. Meine Schwester sagt, dass deshalb mindestens 2 Tests nötig sind. Es ist ja auch immer tagesformabhängig. Außerdem würde es dann Sinn machen, wenn man dann auch darauf schaut, wo genau die Stärken liegen.

Für uns ergab sich nur die Frage, was sinnvoll ist. Zu testen ob eine richtige Hochbegabung (ab 130) vorliegt, oder eben nicht. Was macht es mit dem Kind und dem Umfeld? Das hat uns gestern (wir haben erst gestern das Ergebnis bekommen) und heute beschäftigt. Ich wollte mal hören, wie das bei anderen gewesen ist und wie sich da entschieden wurde.

Mein Bauchgefühl sagt von Anfang an, dass wir das jetzt so lassen und dann immer noch genauer drauf gucken/testen lassen könnten, wenn es zu Problemen kommt.

Vielen Dank nochmal für deine Sicht der Dinge!

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Re: LRS, IQ-Test überdurchschnittlicher Wert und jetzt?

Antwort von Schniesenase am 19.01.2021, 22:11 Uhr

Hallo HSVMarie,
wenn das Kind so glücklich ist, nichts ändern. Wenn es manchmal unausgelastet ist, ein Instrument lernen lassen, Sport treiben (soweit aktuell möglich), außerschulische Zusatzinputmöglichkeiten suchen und LRS-Training privat ergänzen.
LRS ist eine Diagnose, die bei lernschwachen Kindern in der Regel nicht gestellt wird, weil sie keine singuläre Schwäche ist, sondern das Kind global Probleme mit dem Lernen hat. Eine Verwandte hat dieselbe Konstellation. Super in der Schule, aber früher oft unsicher, LRS-Training hat ihr sehr viel geholfen. Heute ist RS immer noch ihr Schwachpunkt, aber sie schreibt wirklich ganz gut, finde ich. Kein Vergleich zum Anfang. Ist gerade dabei ein Abi im Einserbereich zu machen und zufrieden so.
VG Sileick

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