Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist 4 Jahre alt und hat vor kurzem Fahrrad fahren gelernt. Seitdem überschätzt sie sich was die Motorik betrifft, sie hüpft von höheren Treppenstufen runter, hatte sich dabei bei einem Sturz vor ein paar Tagen auch eine Platzwunde über der Augenbraue zugezogen. Heute durfte sie auf einem Kinderkarussell mitfahren und ist mitten während der Fahrt aufgestanden! Natürlich haben wir sofort geschimpft, das Karussell wurde angehalten etc. mit der Konsequenz dass sie nun vorerst nicht mehr allein fahren darf, auch unsere Treppen im Hausflur darf sie nicht mehr allein gehen. Hat jemand ähnliche Phasen mit seinen Kindern erlebt? Gibt sich das mit der Zeit? Ich muss ständig richtig aufpassen, vorher war sie immer sehr vorsichtig und ich musste mir wegen Übermut keine Sorgen machen. Liebe Grüße
Ehrlich gesagt finde ich das Verhalten deiner Tochter recht normal. Kinder müssen sich ausprobieren dürfen. Kinder die das nicht dürfen, immer vorsichtig sein müssen, die verletzten sich leichter (und schwerer). Sie haben nicht das nötige Körpergefühl entwickelt, wie man z.B. "richtig" fällt. Ich würde ihr weder Karussell noch Treppen verbieten, aber ihr immer wieder sagen sie soll sich festhalten, auf der Treppe wird nicht gespielt... Ich würde gerade dieses neue motorische Selbstbewusstsein fördern, lass sie (sicher) klettern, springen, toben ...
Und versuche möglichst nicht "Pass auf", "Vorsicht" zu sagen, sondern eher "sei achtsam", "konzentriere dich", "schau nach vorne"
Danke, das ist sehr hilfreich :)
Huhu
Meine Jüngste ist so ein Hau Drauf,sie ist mir schon mit 8 Monaten vom Sofa auf die Wohnzimmertischkante geknallt-wohlgemerkt ist dieser noch nicht Mal 60cm kleine Zwerg da allein rauf geklettert,der Kinderarzt hat es aber zum Glück geglaubt weil sie über den hohen Tritt den er hat auch versucht hat auf den Untersuchungstisch zu kommen,und mit ganz viel Anstrengung kam sie auch auf Stühle.
Mit knapp einem Jahr ist sie meiner Ma auf die Küche geklettert
Ja sie hat sich öfter Mal weh getan,aber nie schlimm,sie weiß inzwischen ziemlich gut was sie kann und was nicht,sie darf daheim klettern(sie wäre bestimmt super bei The Floor ist Lava 
)und auch sonst lass ich sie alles probieren was ich für machbar halte
Bei den Treppen gibt es einen Kompromiss,auf der langen Treppe darf sie auf den unteren Stufen gern testen ob sie mehr als zwei schafft,aber am oberen Ende muss sie vernünftig gehen, dafür hab ich ab und an auch Mal die Zeit noch einen oder zwei weitere Sprungversuche am unteren Ende abzuwarten bis wir raus gehen
Die Kellertreppe ist in den Fels gehauen und super gefährlich,die wird grundsätzlich gelaufen
Karussell wäre jetzt für mich kompromisslos,wenn sie runter fällt dann ist das eher unlustig,wer nicht sitzen bleibt darf erstmal nicht fahren
So Versuche ich die meisten Situationen die sie reizen abzuschätzen,verboten wird alles was absolut unkalkulierbar und deshalb gefährlich ist,im Straßenverkehr z.b.gibt es keine Diskussion,andere Sachen muss sie halt probieren.
Ich kommuniziere deutlich-ich weiß du bist schon groß und du kannst schon eine ganze Menge,aber manche Sachen sind eben für jeden gefährlich,die macht man auch als Erwachsener nicht.
Im Beispiel mit der Treppe hab ich ihr gesagt wir üben das Springen vom unteren Ende aus,wir haben uns unten an der Treppe auf den Boden gelegt und ich habe sie gefragt ob es nicht doch ziemlich hoch aussieht und dann haben wir einen Teddy von oben runter geworfen und sie fand das dann gar nicht gut dass er so oft aufgeditscht ist,seitdem geht sie oben ganz vernünftig.
Das gibt sich bei manchen,meine Mittlere ist gegen Ende der Grundschule deutlich ruhiger geworden,die Große war schon immer vorsichtig
Ich selber hab zu den Kindern gehört die die Scherben mit den Füßen im Bach finden egal wieviele sonst drin sind,ich habe zig Knochenbrüche und Schnittverletzungen gehabt,weil ich einfach auch alles probieren musste,(dafür konnte ich mit nicht Mal drei Rad fahren,mit zwei sauste ich auf Rollschuhen weil ich alles versucht habe was meine große Schwester gemacht hat und ich hab es meist fixer gelernt)meine Eltern haben sich mit den Pflegern in der Ambulanz irgendwann geduzt ,aber man kann das ziemlich gut überleben
Dazu kommt meiner Meinung nach in dem Alter auch eine große Portion Autonomiebewusstsein und das ganze wird sich die Rangrangeleien im Kindergarten noch verstärkt,bei uns geht es auch unter den Mädchen ganz schön rauh zu und jede will die andere übertrumpfen,dieses Verhalten zeigen sie daheim dann auch
Hallo, es gibt den Spruch "Man lernt nicht fallen ohne zu fallen". Im Sinne von Maroulein solltest Du ihr Gelegenheit geben, "gefährliche" Dinge zu tun, die aber nicht ganz so gefährlich sind und eben (erstmal) mit Dir zusammen. Eure Konsequenz, dass sie bei "Verstoß" eine Zeitlang begleitet wird, finde ich gut. Viele Grüße
Ich habe auch so ein Exemplar. Er wurde im Juni 4. Hat bereits 3 geklebte Platzwunden am Kopf und eine Gehirnerschütterung mit 3 Tagen Krankenhaus überstanden: 1) Gefallen und gegen die Küchenfront geknallt mit 13 Monaten 2) vom Sofa auf den Boden gehüpft... Gehirnerschütterung mit 2 Jahren 3) Vom Sofa auf die Tischkante mit 3 Jahren gefallen 4) Unter einem Metallfahrradständer durch gerannt und den letzten von 4 nicht gesehen mit 4 Jahren. Er ist sehr wild, macht bevor er nachdenkt. Im Treppenhaus darf er die letzten 2 Stufen runter hüpfen, mehr nicht. Er muss viel an der Hand laufen (an Straßen), immer seine Schwimmhilfe an haben, wenn wir am Wasser sind. Ich probiere, ihn viel machen zu lassen, aber bin immer in Hab Acht Stellung. Mein großer Sohn ist fast 8 und ganz anders. Vorsichtig, bedacht, manchmal auch ängstlich. Ihm ist noch nie etwas passiert. Er durfte und darf auch mehr alleine machen... Es ist schwer, einen guten Weg zufinden zwischen das Kind fördern und fördern, sodass er keiner Gefahr ausgesetzt ist...