Elternforum Rund ums Baby

Immernoch dasselbe mit dem Schlaf..

Rund ums Baby
Immernoch dasselbe mit dem Schlaf..

TinkaTT

Hallo zusammen, hatte hier schon einmal eine Expertin befragt, zum Thema Schlafgewohnheiten - vielleicht könnt Ihr mir helfen. Meine Tochter ist 9 Monate alt, krabbelt munter, zieht sich an allem hoch, hat noch keine Zähne, und ist extrem stark. Sie kann sich schlecht selber beruhigen, ist sehr aktiv und ungeduldig. Natürlich hat sie auch viele andere tolle Eigenschaften aber darum geht es hier ja nicht :) Ich bin total an meine Grenzen angelangt, was die Schlafgewohnheiten betrifft. Erst lag sie immer auf meinem Bauch und ist beim Stillen eingeschlafen. Mittlerweile stille ich sie fast immer und schaukle sie in den Schlaf. Das geht nicht mehr, sie wiegt mindestens 10 Kg und sucht sich eine Position auf dem Arm aus, die ich nicht mal eine Minute halten kann. Meist läuft es so ab: ich stille sie, bis sie abdockt, dann laufe ich mit ihr auf dem Arm hin und her. Mittlerweile dauert es extrem lange bis sie so einschläft, zu lange als das ich sie halten kann. Dann setze ich mich hin und schaukle weiter. Wenn sie nicht müde genug ist, protestiert sie meist da schon und ich muss wieder aufstehen und sie schaukeln. Dann setze ich mich wieder hin und kurze Zeit später lege ich mich mit ihr auf den Bauch hin. Entweder fällt sie (sanft) dann auf die Seite vom Arm, macht die Augen auf, dreht sich aufs Bett und setzt sich hin. Alle Versuche sie auf den Bauch zu legen (sie ist Bauchschläferin, beim einschlafen zumindest so zu 90%) scheitern. Manchmal ist sie dann hellwach und es dauert Stunden bis sie dann schläft. Heute zb hat sie vor 5 Stunden zuletzt geschlafen. Normalerweise schläft sie alle 2 Stunden 30-45 Minuten. Normalerweise schlief sie bis vor einer Woche nach dem Schaukeln ein, das dauerte mal so 15 Minuten, mal länger aber funktionierte eigentlich gut, dann legte ich sie auf den Bauch und klopfte weiter auf den Rücken. Wurde sie wach, nahm ich sie hoch und schaukelte kurz weiter bis ich sie wieder auf den Bauch legte und sie schlief. Jetzt kann ich sie solange nicht mehr halten. Sie einfach auf den Bauch zu legen ist unmöglich!! Sie schreit so heftig, sie weint ohne Ende und wehrt sich. Sie krabbelt weg, es ist herzzerreißend und es würde Stunden dauern bis sie vor Erschöpfung einschläft. Ich habe es einige Tage probiert (4 Tage um genau zu sein) und sie schrie sich jedes Mal derart in Rage, ich hätte heulen können. Ich merke, dass meine Impulsivität mich immer öfter übermannt. Natürlich tue ich ihr nix, aber alleine meine Gedanken und meine Wut auf sie - ich möchte das nicht. Da in unserer Familiengeschichte die Erkrankung Borderline ein Thema ist, habe ich umso mehr Angst eine mögliche Veranlagung ausbrechen zu lassen, wenn sie sieht wie impulsiv ich bin. Mein Mann unterstützt mich und wir wechseln uns mittlerweile oft ab am Tag, mit dem zu Bett bringen. Er legt sie bei sich auf den Bauch, sie sucht nicht nach Milch, wie es bei mir der Fall ist und irgendwann legt er sie in ihr Bettchen. Dann muss er auch ewig klopfen. Wenn er rausgeht, fängt sie meist schnell wieder an zu weinen und steht am Bettchen. Er legt sie dann wieder hin und sie schreit dann, bis sie wieder einschläft beim klopfen.. so kann es doch nicht weitergehen. Ich kann es nicht ertragen, wenn sie so heftig schreit; sich so stark wegdrückt. Das ist wirklich ganz extrem. Was soll ich tun? Die Ferber-Methode möchte ich ihr nicht antun. Aber je mehr man tröstet desto wütender wird sie. Eine verzweifelte Mutter :(


frau_e_2017

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Ich glaube ich werde die Gelegenheit nützen und ihr eine Einschlafsituation angewöhnen, die ohne stillen, schaukeln usw. funktioniert. Meinen Sohn habe ich von Anfang an immer zu den gleichen Zeiten niedergelegt, das hat immer gut funktioniert (ich geh davon aus, dass ich einfach Glück hatte...). Aber wie dem auch sei - sie schreit ja offenbar sowieso, also würde ich mir alle Hilfen sparen, ins Bett legen, dazukuscheln und warten, bis sie einschläft.


Baerchie90

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Wann schläft sie denn letztlich ein? Bei unserem Sohn war es in dem Alter so, dass er prinzipiell nicht vor 22 Uhr einschlief, da konnten wir uns noch so sehr auf den Kopf stellen, egal ob wir um 18 Uhr oder um 21:45 Uhr mit dem zu Bett bringen anfingen. Ansonsten sparten wir uns irgendwann (so ab 1,5 Jahren) einfach das hinlegen. Stattdessen setzte ich mich auf die Couch, lud ihn zum Kuscheln ein und entweder setzte er sich zu mir und schlief dabei "ausversehen" ein oder er stand nochmal auf, erkundete und kam dann eben später wieder zum Kuscheln... Das entsprach zwar nicht unserer Idealvorstellung, war aber deutlich stressfreier für alle Beteiligten.


die_ente_macht_nagnag

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Wahrscheinlich gehört das rumgetrage und geklopfe für sie zum Einschlafen dazu. Wenn du was ändern willst musst du/ ihr durchhalten. 4 Tage reichen da nicht. Versucht ruhig zu bleiben. Ich habe in solchen Schreistunden häufig einfach oft nur daneben gesessen und Nähe angeboten. Manchmal auch leise gesungen/ geredet. Wenn sie schreit/ protestiert, dann müsst ihr das zusammen aushalten (ich weiß, dass ist schwer). Du/ ihr seid bei ihr zum trösten, ihr geht nicht weg und lasst sie in ihrem Kunmer allein. Vielleicht kann das Einschlafen in der Übergangszeit auch der Papa übernehmen.


sunnydani

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Mein Kleiner hatte auch Schreiphasen bzw. wehrt sich oft gegen das Schlafen, auch wenn er schon hundemüde ist. Aber ich lege ihn ins Bett, mich daneben und fertig. Er darf auch auf mich drauf oder ich nehme ihn in den Arm im Bett, aber ich laufe nicht herum und mache nicht den Kaspar für ihn. Er will auch ständig aufstehen, aber dann leg ich ihn wieder hin und sage jedes Mal, dass er liegen bleiben soll und wenn ich das hundert Mal sagen muss, irgendwann wird er es sich merken. Er protestiert und brüllt dann auch oft, aber ich bleibe ruhig und halte es aus. Abends braucht er auch immer mindestens eine Stunde, bis er schläft. Versuch etwas zu tun, das auch für dich bequem ist und das lässt du dann so, egal ob dein Kind schreit oder nicht. Und versuche selbst ruhig zu bleiben. Manche Kinder sind so, dass sie schwer in den Schlaf finden und sich wehren. Mein Kleiner macht das auch oft, dass er mich wegschubst oder tritt. Aber dann sage ich, das tut mir weh und wenn er es weitermacht, dann rücke ich weg. Er will aber meist doch meine Nähe und hört dann damit auf. Und tagsüber ebenso, versuch ein Ritual zu finden, das du aushältst und das wird durchgezogen, egal ob sie weint oder nicht. Dann wird sie sich daran gewöhnen. Kann sie nicht im Kinderwagen schlafen? Das Einschaukeln darin ist nicht anstrengend. Meine Kinder haben tagsüber beide nur im Kinderwagen geschlafen. Und vielleicht braucht sie nicht mehr so viel Schlaf. Alle zwei Stunden schlafengehn finde ich in dem Alter sehr oft. Versuch sie auf zwei Schläfchen pro Tag zu bringen, eines vormittags und eines nachmittags. Dazwischen muss sie dann auch bei Müdigkeit aufbleiben. Mein Kleiner hat tagsüber immer so ein Theater gemacht, wenn er bereit zum Umstellen auf ein Schläfchen weniger war. Umbrüche dauern aber auch und jede Umstellung braucht ein paar Wochen, bis sie durch und angenommen ist. Versuch das Einschlafritual zu verändern und über Wochen gleich zu lassen, egal wie dein Kind protestiert. Ich habe auch versucht immer relativ dieselbe Zeit für die Schläfchen zu haben. So werden sie es gewohnt und man kann sich auf etwas einstellen. Mein Kleiner wurde dann auch immer zu den etwa gleichen Zeiten müde. Bei zwei Schläfchen ging er das erste Mal zwischen 9 und 10 Uhr schlafen und das zweite Mal zwischen 13 und 14 Uhr. Jetzt schläft er nur mehr einmal am Tag und da meist gegen halb 11 oder 11. Versuche etwas Passendes für euch zu finden und halte durch! Es wird irgendwann wieder leichter und dein Kind ärgert dich nicht absichtlich. Sondern sie kann nicht anders und möchte ihre angewöhnten Rituale nicht aufgeben. Mit Geduld und Konsequenz kann man das aber sehr wohl umstellen. Ich wünsch dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!


TinkaTT

Antwort auf Beitrag von sunnydani

Vielen Dank für die ausführlichen Antwort! Das hat mir sehr geholfen. Also der Grund weshalb sie alle 2 Stunden schlafen geht ist der, dass die meist maximal 45 min schläft dann. Meist eher 30 min. Manchmal auch nur 20 Minuten. Nach 2 Stunden wird sie quengelig und macht Anzeichen, dass sie ins Bett möchte. Dann spielt sie auch nicht mehr, sondern möchte nur auf den Arm und kuscheln. Ich habe sie heute um 20 Uhr umgezogen, das Nachtlicht angemacht, ihr kurz etwas vorgelesen, und dann gestillt. Ich habe dann das Shirt runtergezogen und gesagt „keine Milch“. Werde das jetzt jeden Abend so machen, dann versteht sie das bestimmt schnell. Anschließend habe ich versucht sie ins Bett zu setzen, aber da hat sie dauernd nach mir gefasst und ich nahm sie zu mir. Ich habe sie dann bei mir in den Arm gelegt, beim Liegen und sie versuchte dauernd zu nuckeln. Habe aber nicht nachgegeben, ich möchte sie ja auch nicht verwirren. Jedenfalls hat sie so kaum geweint, eigentlich garnicht, bis sie halb einnickte. Ich wollte sie dann auf den anderen Arm legen, sie ist aufgewacht und setzte sich hin. Habe sie dann einfach in ihr Gitterbett gelegt und dort ist sie auch eingeschlafen mithilfe von auf den Rücken klopfen und Gesang. Nach 50 min ungefähr ist sie wach geworden, hat kurz geweint und sich hingesetzt. Habe sie wieder hingelegt und auf den Rücken geklopft. Dann ist sie wieder nach 2 min wach geworden, wieder geklopft, dann nochmal jetzt schläft sie eventuell. Mal gucken wie lange. Ich glaube ich würde sie nachts einmal anlegen, wenn sie sich nicht mehr hinlegen lässt ins Bettchen. Ist das ein Plan? Ohne klopfen wird es vermutlich nix, da sie dann wieder aufstehen würde. Oder ist das wieder was blödes auf Dauer? Ich glaube sie braucht noch viel Begleitung und Körperkontakt - vielleicht traue ich ihr auch einfach nicht genug zu, kann das nicht so ganz von außen betrachten. Ich möchte aber auch nicht am Tag jedesmal vor dem Schlafen stillen, da es dann irgendwann wahrscheinlich total schwierig sein wird abzustillen. Aber wann soll ich dann stillen? Ist es jetzt zu früh darüber nachzudenken? Würde in 4 Monaten abstillen (müssen), aufgrund einer bevorstehenden OP. Hätte wahrscheinlich gerne noch länger gestillt, werde aber 2 Monate nix schweres heben können, darf mich nicht belasten etc. Das wird dann vermutlich einfacher sein komplett abzustillen (einfacher wahrscheinlich auch nicht, aber einfacher, sie irgendwann abzulenken, falls sie das aber als Ritual zum einschlafen so kennt, dann wird es wahrscheinlich richtig schwierig werden, dass möglichst ohne Tränen über die Bühne zu bringen). Ich weiß, dass sie mich nicht ärgern möchte.. ich liebe die Kleine über alles, und es fällt mir sehr schwer das zu ertragen, wenn sie weint. Mir tut das einfach total leid und ich möchte das es ihr gut geht. Ich weiß aber auch, dass weinen ein Ventil ist und Stress abbaut, deshalb ist es auch wichtig nicht um jeden Preis das weinen zu verhindern und dann irgendwelche ungesunden Gewohnheiten einzuführen, die ich/wir auf Dauer nicht aushalten. Am Ende wird es noch schwieriger für uns alle das wieder auszubaden. Werde deine Tipps definitiv ausprobieren und gucken, ob sie einfach weniger Schlaf braucht. Und weiterhin versuchen sie auf meinem Arm einschlafen zu lassen und dann immer ins Gitterbett zu legen und beim weinen nicht direkt rauszuholen. Zum Thema Kinderwagen: Darin konnte sie von Anfang an nicht schlafen und kann sie bis heute kaum leiden. Sie mag sich am liebsten selber fortbewegen oder aber getragen werden. Tragetuch ging leider auch nie, aber jetzt ist sie dafür sowieso zu schwer. Wünsche dir und deinem Kleinen alles Liebe und vielen Dank nochmal!


sunnydani

Antwort auf Beitrag von TinkaTT

Bitte gern! Das hört sich doch schon mal ganz gut an. Wichtig ist vorallem, dass du hinter dem stehst, was du tust. Denn je authentischer du bist, desto besser kann dein Kind es annehmen. Und kleine Kinder brauchen viel Struktur, d.h. wenn etwas immer wieder gleich ist, können sie am besten damit umgehen. Ich habe meinem Kleinen auch eine Zeitlang den Popo geklopft. Bei ihm war es dann jedoch so, dass er ständig wach wurde und nicht mehr ohne Klopfen weitergeschlafen hat. Das wurde mir dann irgendwann zu viel und ich habe es wieder abgestellt. Aber wenn das jetzt gut bei euch klappt, dann probier es mal. Alles sofort umstellen geht oft eh nicht und wenn das mal eine Übergangslösung ist und es euch allen so besser damit geht, dann ist sicher nichts Falsches dran. Wenn du merkst, es passt nicht mehr für euch, dann musst du es eben wieder verändern. Bezüglich Abstillen hast du ja noch Zeit, wenn es noch vier Monate ist bis dahin. Ich würde das mal auf mich zukommen lassen und schauen, wie es dir und euch dann auch geht. Vielleicht kannst du ja sogar doch noch länger stillen und wenn nicht, dann wird das Abstillen sicher klappen, wenn es denn sein muss. Kinder spüren einfach sehr unsere Unsicherheit. Je sicherer wir sind, in dem, was wir tun und durchsetzen wollen, desto leichter akzeptieren sie es. Und wie du schreibst, oft ist weinen ein Ventil, um Stress abzubauen. Auch wenn es schwer zu ertragen ist und ich hatte auch eine Zeit, in der es mir sehr schwer fiel, jeden Tag das lange Weinen auszuhalten, aber es ist oft wichtiger, dass man den Kindern dabei beisteht und für sie da ist in ihrem Frust und ihrer Traurigkeit, als dass man ihnen alles abnehmen will. Man kann sie nicht vor jedem Frust beschützen und es gehört zum Leben dazu, dass eben nicht immer alles so geht, wie man will. Wenn die Kinder da aber gut durchbegleitet werden, stärkt sie das sicher mehr fürs Leben, als wenn Mama ihnen immer jede Schwierigkeit und jeden Zorn abnehmen will. Danke auch dir und alles Liebe!


JakobsMutti

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Dein Baby ist 9 Monate alt und hat am Abend ein starkes saugbedürfnis, es klingt auch so, als wenn vorallem das für Unruhe sorgt. Warum befriedigst du dieses Gefühl nicht? Das kann ich überhaupt nicht verstehen, ist ja häufig ein Grundbedürfnis in dem Alter, besonders am Abend. Die kleinen heißen ja nicht umsonst Säuglinge.


TinkaTT

Antwort auf Beitrag von JakobsMutti

Wie kommst du darauf, ich würde es nicht befriedigen? Ich stille sie oft und dann solange sie möchte. Sie kann jedoch tagsüber nicht mehr beim stillen einschlafen, dann dreht sie sich weg, dockt wieder an, wieder ab, ein ewiges hin und her und keiner kommt zur Ruhe. Nachts lege ich sie an und wenn sie dabei einschläft ist es ok. Dann lege ich sie neben mich und sie schläft in Ruhe weiter.