Ghosting

ist mir auch schon passiert und hab immer noch etwas dran zu knabbern. ist 4 jahre her. waren 5 jahre best friends, sie kam jeden sonntag zum kaffee (wohnten zu fuß 5 min voneinander weg), hat mit mir und meiner familie weihnachten gefeiert, ich bei ihr silvester, viele ausflüge gemacht und alles. nach einem ausflug, den wir jedes jahr gemacht haben, sagte sie für sonntag ab, wich fragen auf treffen aus, als ich fragte ob irgendwas ist und ich was falsch gemacht hab, kam keine wirkliche antwort. danach nie wieder was gehört. 2 mal im supermarkt gesehen und ignoriert. ich versteht es bis heute nicht und kann es deiner nichte nachfühlen. als teenie ist das ja nochmal schlimmer. ich sag mir halt, wenn sie nicht das rückgrat hat, zu sagen was los ist, kann ich ja nix dafür. sie hat mich nicht verdient und so jemanden will ich eigentlich auch nicht in meinem leben haben.

Ja ist mir schon passiert,tat furchtbar weh. Und ehrlich, ich habe auch schon geghostet. Ich hab bis heute ein schlechtes Gewissen deshalb wenn ich daran denke.

Ich kenne das auch. Wobei ich bei dieser ehemaligen Freundin aber schon zwei Mal mitbekommen habe, wie sie andere ignoriert und abserviert hat. In beiden Fällen war ihr Mann schuld !! Und ich bin sehr sicher, bei mir ist auch der Mann der ausschlaggebende Punkt. Er erträgt es nicht, dass seine Frau Freundinnen hat. Aber sie schnallt es nicht und ist ihm "Untertan".. Sie ist leider sehr manipulierbar. Finanziell abhängig.

In der ZDF-Mediathek gibt es dazu gerade noch eine Reportage „Ganz leise abserviert“. Vielleicht gibt es dortTipps.

Mir ist als Teenie das Gleiche passiert, ich war 15 Jahre alt, es ist jetzt über 20 Jahre her und es trifft mich noch immer, wenn ich daran denke. Sie war jahrelang meine beste Freundin, wir beide Außenseiterinnen, mit gleichen Interessen und Hobbys... wir haben ständig beeinander übernachtet, alles geteilt und gemeinsam erlebt. Als ich vom Schüleraustausch nach Hause kam, war auf einmal Funkstille. Sie hat mich komplett ignoriert, wenn wir uns gesehen haben (was wir aufgrund des gemeinsamen Hobbys noch oft taten), keine Erklärung, kein Gespräch, nichts als schiefe Blicke und kalte Schulter. Ich war am Boden zerstört. Jahre später kam ein kurzer Kontakt zustande, ihre Erklärung dann: "Weiß auch nicht, ist damals sch**** gelaufen..." Aha... Es tut mir so leid für deine Nichte. Diese Erfahrung wird sie wohl im Leben begleiten.

Mir ist das leider auch schon passiert. Meine beste Freundin hat mich "verlassen" nach 22 Jahren. Weiß bis heute nicht warum. Hab keine Antworten bekommen. Und es prägt mich bis heute. Ich gehe nicht mehr leichtfertig Freundschaften ein. Und überhaupt halte ich auch alle anderen langen Freundschaften mehr auf Distanz als früher. Die Leute wissen gar nicht was sie einem antun. Tut mir unendlich leid für deine Nichte, dass sie das in so jungen Jahren erleben musste. Ich würde das als Bezugsperson auch wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen. So eine Erfahrung prägt einen für's Leben und macht es nicht einfacher Beziehungen einzugehen. Steh ich so gut es geht bei.

Ist mir auch schon passiert und weiß daher, dass es sich sehr schlimm anfühlt. Einziger Trost: es ist noch besser als gestalked werden (hab ich auch schon erlebt).

Mir ist das auch schon passiert. Eine sehr gute Freundin hat mich von jetzt auf gleich abserviert. Ohne Grund, kein Streit, nix. Wir hatten uns noch mit "bis morgen" verabschiedet, danach hat sie mich versetzt und ich konnte sie nie mehr erreichen. Eine andere Freundin hat mir irgendwann mal gesagt, dass sie ihr gegenüber geäußert habe, dass sie mein Glück nicht erträgt, nachdem sie so unglücklich sei... Ich habe seitdem große Probleme, mich auf eine Freundschaft einzulassen. Sowas ist wirklich wahnsinnig belastend.

Hallo Pepper Potts, mir ist das zweimal passiert. Einmal mit einer Kollegin, mit der ich recht eng befreundet war, die auf einmal überhaupt nicht mehr offen und nur das allernotwendigste mit mir gesprochen hat. Nicht einmal notwendige Planungen waren möglich. Das hat mich damals sehr verunsichert und getroffen, und sie hat bei einem späteren Treffen auch nie gesagt, was eigentlich das Problem gewesen war. Das zweite Mal war und ist noch viel dramatischer für mich (gewesen). Ich vermisse sie heute noch als Freundin. Viele Jahre waren wir sehr eng, haben Geburtstage zusammen gefeiert und nächtelang im Garten gesessen und geredet, bis die Sonne wieder aufging. Es war eine sehr intensive, wundervolle Zeit. Als ich mein Kind bekam, kam es zu Differenzen. Ich wohnte dann nicht mehr am selben Ort und habe versucht, sie anzurufen. Immer war was anderes. Immer hatte sie keine Zeit zum Telefonieren. Am Schluss habe ich irgendwann gesagt, sie könnte sich ja melden, wenn sie mal "Zeit" zum Telefonieren mit mir habe. Sie hat es nie getan. Ich habe noch jahrelang zum Jahreswechsel geschrieben und auch noch mal einen intensiven Brief geschickt mit der Frage, was um Himmels Willen denn los sei. Es kam nie eine Antwort. Wie ausgelöscht. Das war sehr schwer für mich. Sie ist mir so wichtig, aber ich kann es nicht ändern. Meine Erfahrung mit diesen beiden Fällen ist, dass es am besten ist, loszulassen und ggf. ein kleines Fünkchen Hoffnung auf die Zukunft zu setzen, ohne sich zu sehr daran zu hängen. Manchmal findet man wieder zueinander. Das wäre das Stück Hoffnung, das sie sich bewahren kann. Die gemeinsame Vergangenheit schätzen und in Ehren halten, das Leben anders und intensiv weiterleben. Das Problem ist, dass du dabei so hilflos bist. Es ist ja gar nichts, was du dann machen kannst. Für einen so jungen Menschen muss das sehr schwer sein, wenn es uns "gestandene Frauen" schon so trifft. Stärke die Nichte darin, dass sie wundervoll ist und das nicht an ihr liegt, sondern dass mit der Freundin etwas falsch läuft, dass sie sich so verhält, ermöglicht ihr viele schöne Unternehmungen und Erlebnisse, Urlaub, Sport, Kunst, was ihr gefällt. Manchmal sind tatsächlich partnerschaftliche Beziehungen die Ursache - Freund gefunden oder auch Freundin (inklusive der Erkenntnis, dass sie homosexuell ist, z.B.), und sich das Mädchen komplett umorientiert und neu definiert. Manchmal geht es um Suchtkrankheiten, die nicht entdeckt werden sollen... Es kann auch solche Gründe geben, muss aber nicht. Ich war selbst mal in der Situation, dass ich am liebsten eine Freundin, die ich über wenige Jahre hatte, geghostet hätte, aber dann habe ich mich entschieden, zumindest das klärende Gespräch zu versuchen. Ich habe alles gesagt, was ich denke und fühle und warum ich mich zurückziehe, auch, dass ich nicht weiß, ob ich noch weiter das Gefühl habe, mit ihr enger sein zu wollen. Sie ist so ein Energieräuber, sie klammert sehr, und Nähe zu ihr verursacht immer Psychoterror und einen Haufen Probleme. Bei ihr geht nichts einfach. Alles ist Problem, und sie weiß alles viel besser als alle anderen. Seit sie nicht mehr in meinem Leben ist, ist mein Leben viel schöner, friedlicher und ruhiger geworden. Aber wie gesagt, sie meint es ja nicht böse kann ihr Problem selbst auch nicht erteknnen, und ich fand, durch unsere gemeinsame Zeit, wenn auch nicht so lang, und die Tatsache, dass sie es IMMER gut meint, hatte es verdient, die Wahrheit zu hören. Leider hat sie nichts verstanden, aber ich distanziere mich jetzt nach klarer Aussprache. Sie muss damit klarkommen, und das frustriert sie natürlich sehr, aber sie ist niemals geghostet worden. Das könnte ich auch mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. So viel Fairness muss sein, auch wenn das noch mal anstrengend ist. Aber wie gesagt, es ist schwer, nach langer Freundschaft so einfach ignoriert zu werden. Es ist auch unheimlich fies und gemein. Man kann dennoch nichts daran machen. Ich wünsche Deiner Nichte, dass sich die Sache bald aufklärt oder sie es schafft, sich davon zu lösen und drüber weggkommt. Alles Gute! VG Sileick

Ich kenne das leider von mir selbst und es tut mir wirklich sehr leid. Es war nie ein böser Gedanke dahinter und was es in anderen Menschen auslösen könnte, habe ich nicht gewusst / mir was dabei gedacht. Manchmal sind meine Kapazitäten so ausgeschöpft, dass es nicht mehr geht, es ist einfach zu viel. Dann pflege ich nur Kontakte, die gerade aktuell sind - die Tante in der Chemo, Eltern, Geschwister, Schwiegereltern, Schwegerin mit einem behinderten Kind, die Freundin, die gerade entbunden hat, ein Freund, der gerade seinen Vater verloren hat, eine Freundin, die sich nach vielen Jahren Ehe getrennt hat, 3 geflüchtete Familien, die immer wieder Anliegen haben und noch ein paar andere Menschen, zu denen der Kontakt "sein muss"... Und das neben Familie und Vollzeitjob. Da kommt es schon immer wieder dazu, dass die Nachrichten nicht gelesen werden und dass Anrufe nicht beantwortet werden. Dazu fehlen mir jegliche Kapazitäten, wie Zeit, so auch mentale Ressourcen. Vielleicht sollte man es nicht immer zu persönlich nehmen und einfach nach einem ausreichenden Zeitabstand wieder "anklopfen".

Viele sehr aufrichtige und mitfühlende Antworten (bis auf eine, in der es mal wieder nur um Selbstdarstellung geht). Ich hatte als Teenager mal eine Phase, wo ich mit meiner damals besten Freundin nichts mehr zu tun haben wollte. Im Nachhinein weiß ich nicht mehr, wieso. Ich glaube, irgendwie hatte ich das Bedürfnis, mich zu distanzieren, wollte mehr mein eigenes Ding machen, empfand sie vielleicht als "Hindernis" dabei, neue Freundschaften zu knüpfen. Ihre Bemühungen und Briefe trieben mich dann noch mehr in die Flucht. Wir haben uns aber nach ein paar Monaten wieder angefreundet. Später hat sie sich plötzlich von mir distanziert, auch ohne Erklärung. Ich weiß noch, dass das wehtat und auch irgendwie demütigend war, weil die ganze Klasse das mit ansah. Irgendwie haben wir uns dann aber doch wieder eng angefreundet, das hielt über die restliche Schulzeit und sind jetzt tatsächlich immer noch befreundet. Das nimmt dem ganzen natürlich die Schwere. Damals (wir waren aber noch jünger als deine Nichte) hatte ich keine Ahnung davon, wie weh soetwas tun kann und eine offene Aussprache wäre mir gar nicht in den Sinn gekommen... Da fehlte echt noch Lebenserfahrung für die nötige Empathie. Auf jeden Fall kann der Geghostete nichts, aber auch nichts an der Situation ändern und sollte bloß nicht versuchen, dem anderen hinterherzulaufen. Sollte es wirklich eine wertvolle Freundschaft sein, finden die beiden wieder zueinander. Andernfalls war sie eben nicht wertvoll. Ich hoffe, Deine Nichte hat noch andere gute Freunde, die jetzt noch besser werden!

Ja. Letzten Monat hat eine Freundin nach 10 Jahren den Kontakt abgebrochen. Sie war hier einmal pro Woche. Dann hat sie meine Nachrichten ignoriert. Warum? Keine Ahnung!! Ich werde wohl auch ab dieser Woche einige Leute enttäuschen. Mein Handy hat einen Wasserschaden und ich weiß nicht, wie ich einige Menschen kontaktieren könnte. Mehr als Handynummer haben wir nie ausgetauscht. Echter Mist!

Danke für all eure Antworten. Meine Nichte war ihre zwei Wochen Herbstferien bei uns. Ich hab sie nie so niedergeschlagen gesehen. Leider kommt Ghosting scheinbar ziemlich oft vor. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das mittlerweile unter psychische Gewalt setze. Ich hoffe vielen ist nicht bewusst was sie dem Gegenüber antun. Denn sowas mit voller Absicht zu tun und jemanden so zu quälen, finde ich nur grausam. Es tut mir sehr leid, dass es so vielen von euch schon passiert ist. Und ich hoffe sehr für euch das es nie wieder vorkommt. Ob sie sich jemals wieder annähren oder aussprechen weiß ich nicht. Ich halte die zwei, trotz ihrer 16 Jahre, für sehr reif und reflektiert. Wenn ich mir manchmal andere in dem Alter ansehe. Daher hat mich das umso mehr überrascht.

Leider muss ich zugeben, dass ich auch schon geghostet habe. Mir war damals nicht klar, warum ich so eine Abneigung gegen diesen Freund hatte. Viele Jahre später ist mir ein Licht aufgegangen: Er hatte mich auf ein größeres Problem angesprochen, das ich extrem verdrängt hatte. Ich konnte mich wirklich normalerweise nicht mehr daran erinnern. Dieses darauf ansprechen hatte ich anschließend auch verdrängt, aber etwas in mir hat sich total gegen den Freund gesträubt. Als wir uns in einer größeren Gruppe trafen, wollte er mich zur Begrüßung umarmen. Ich bin innerlich richtig zusammen gezuckt und habe gesagt, dass ich einen schlechten Tag habe und meine Ruhe brauche. Ich hatte dann kurze Zeit später mein Handy verloren und nicht daran gedacht ihm meine neue Nummer zu geben. Da wir zu dem Zeitpunkt schon in unterschiedlichen Städten lebten, brach so der Kontakt ab. Inzwischen hab ich mich bei ihm entschuldigt und ihm erklärt, dass es an meinen eigenen Problemen lag und er ein guter Freund war. Aber wirklich gut machen kann man es nicht.