Kollision: Stillen und eigene Bedürfnisse - sorry, lang.

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Kollision: Stillen und eigene Bedürfnisse - sorry, lang.

liebe biggi und ihr anderen mitlesenden, ich bin gerade mal wieder ziemlich verzweifelt wegen dem stillen und meinen eigenen bedürfnissen, die damit kollidieren. meine tochter ist heute 19 wochen alt und wird voll gestillt. abpumpen und mit der flasche füttern klappt nur bedingt (max. 30 ml), mit dem magic becher von avent gehts (noch) nicht. haben wir öfter versucht. die tipps dieser seite alle ausgedruckt und größtenteils beherzigt. vielleicht ist der druck dahinter zu groß... aber wie soll ich den einfach so abstellen? irgendwie beschleicht mich das gefühl, es geht ihr um mich und gar nicht so ums essen. sie braucht mich einfach und unsere bindung ist durch das stillen sehr eng. ich finde das ja auch an sich schön und kann es genießen. nur: wie soll ich es unter diesen umständen anstellen, ab januar berufliche angebote zu realisieren, die es erfordern, dass ich sie drei bis vier stunden nicht stille bzw. nicht sehe? es geht da um ein zwei tage und um einmalige chancen, die sich mir bieten. mein mann und sie würden mich begleiten, falls alle stricke reißen und es mit der fütterung durch meinen mann nicht klappt. denn wir haben schon einmal einen albtraum erlebt, als ich außer reichweite war und sie hunger hatte. damals war sie acht wochen alt und schien einen echten schock dadurch erlebt zu haben (danach brust verweigert, viel geweint, gewichtsabnahme durch gestörtes trinkverhalten). ich freue mich riesig darauf, mal rauszukommen und etwas für mich zu tun. welche möglichkeit habe ich, die beiden bedürfnisse (meine / ihre) unter einen hut zu bringen? danke für aufbauende zuschriften. liebe grüße, melly*

Mitglied inaktiv - 21.12.2006, 21:42



Antwort auf: Kollision: Stillen und eigene Bedürfnisse - sorry, lang.

? Liebe Melly, selbstverständlich geht es dem Kind nicht nur um die Nahrung, sondern auch um das Bedürfnis nach Nähe zur Mutter. Stilllen ist mehr als reines Füttern und auch nicht gestillte Kinder haben ein hohes Bedürfnis danach mit ihrer Mutter zusammen zu sein. Ein zwei Tage sind sicher kein Problem, vor allem dann nicht, wenn Mann und Kind mitkommen können. Ich kenne so einige Mütter, die in solchen Situationen einfach als Familie unterwegs sind und die Trennungszeiten von Mutter und Kind werden so so gering wie möglich gehalten – was übrigens in vielen Fällen auch ungeheuer beruhigend für die Mutter ist, nicht nur für das Kind. Außerdem arbeitet die Zeit für euch, je älter die Kleine wird, um so unabhängiger wird sie werden, ganz ohne Druck und Zwang. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 22.12.2006



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Hallo Melly, ich habe gerade selber einen ziemlichen Kampf hinter mir. Ich wollte nur einen Abend weg. Aber alle Versuchen im Vorfeld meine Maus per Flasche/Becher zu füttern gingen in die Hose. Als der Tag dann kam fuhr ich mit sehr schlechtem Gefühl los. Aber es klappte prima. Es gab 10 Minuten Kampf und sie hat die Flasche ( Avent) akzeptiert. Und nachdem sie es einmal "kapiert" hatte, hat sie sich sehr zügig 200ml geholt. Sie ist jetzt 12 Wochen alt. Vielleicht war es bei euch beim ersten Versuch zu früh? Vielleicht ist es jetzt besser. Probier es doch einfach mal, wenn du in der Nähe bleibst falls es nicht klappt. Und wenn du sogar die Möglichkeit hast Mann und Kind mitzunehmen ist es doch eigentlich kein Problem,oder? Ich habe eins gelernt: RUHIG bleiben, man macht sich einfach manchmal mehr Sorgen als nötig wären. Alles Gute, Melanie

Mitglied inaktiv - 21.12.2006, 22:20



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liebe melanie, danke für dein gutes zusprechen. das macht mir etwas hoffnung. wir werden es probieren und ich hab jetzt mit meinem mann besprochen, dass er mitkommt und ich die kleine in einer pause anlege. falls es nicht mit der flasche klappt. liebe grüße, melly*

Mitglied inaktiv - 22.12.2006, 12:50



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liebe biggi, danke. ich denke mir, anders geht es wohl nicht und ich versuche es zu akzeptieren. eine frage noch: meinst du der avent magic becher ist besser als eine normale nuk flasche, deren schnulli der mutterbrust nachempfunden ist? danke und liebe grüße, melly*

Mitglied inaktiv - 22.12.2006, 12:54



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Liebe Melly, das musst Du einfach ausprobieren, um eine Saugverwirrung auszuschließen, wäre es am sinnvollsten, die Milch mit einem kleinen Becher zu geben. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 22.12.2006



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