Mein Sohn ist in der 6. Klasse. Wir beobachten seit längerem, dass er unter Zwängen leidet. Das hat erst relativ harmlos angefangen. Er musste immer genau wissen, wer wo ist. Ich dachte, dass sei einfach Unsicherheit. Außerdem ist er immer sehr nervös geworden, wenn irgendwas anders war als sonst oder etwas gefehlt hat (z.B. Pulli plötzlich weg). Das ging eine Weile so, doch seit den Sommerferien ist es richtig schlimm geworden. Wir sind im Urlaub kaum bis zum Strand gekommen. Auf dem Weg dahin musster er mehrmals in die Ferienwohnung zurück, weil er dachte, er hätte etwas vergessen. Oder weil er etwas nachsehen wollte (z.B. ob sein Handy noch lädt). Außerdem hat er auch anderes zwanghaftes Verhalten an den Tag gelegt: Häufiges Zähneputzen und Händewaschen. Wir sind nun bei seinem Kinderarzt, der das aber nicht richtig ernst nimmt. Ich denke, es wäre doch besser, gleich zu einem Kinderpsychiater oder -psychologen zu gehen, oder? Ich möchte nicht, dass das noch schlimmer wird für meinen Sohn! Kennt sich jemand mit Zwängen aus? Weiß jemand, wo wir gut aufgehoben sind udn was am besten hilft?
von
Tatjakl
am 09.10.2019, 15:13
Am besten holst du dir einen Termin bei einem kinderpsychologen oder in einer Kinder und Jugendlichen psychiatrischen Ambulanz. Oft haben KJ Psychiatrien eine Ambulanz angeschlossen und können dir diagnostisch weiterhelfen.
von
sara31
am 09.10.2019, 19:00
Das ist definitiv etwas für einen Fachmann.
Unser Sohn hatte zwanghaftes Verhalten im frühen Kindergartenalter.
Der Kinderarzt nahm das sehr ernst, denn sowas quält das Kind unheimlich.
Er sagte, dass bis zum 5. Geburtstag eine deutliche Besserung erkennbar sein muß, ansonsten muß man es behandeln, sonst wird es immer schlimmer.
Bei unserem Sohn wurde es glücklicherweise tatsächlich besser, einige Marotten hat er immernoch, aber die behindern ihn und seine Familie nicht im Alltag.
Melde Dich zeitnah in einer geeigneten Praxis, hier sind die Wartezeiten leider länger als 12 Monate.
von
BB0208
am 11.10.2019, 07:13
Vielen Dank!
von
Tatjakl
am 11.10.2019, 11:51
Falls ihr aus Bawü seid, hilft euch das vielleicht weiter
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/kliniken/psychiatrie/kinder-und-jugendpsychiatrie/ambulanz/zwangsstoerung/therapie-bei-zwaengen?search=therapie%20bei%20zw%C3%A4ngen&mode=inline&gclid=Cj0KCQjw0IDtBRC6ARIsAIA5gWv25MkA8o81YlaHkqN6FHz60z1rdwKIRZRSZKtfieaIXxzfv13kcd8aAsjZEALw_wcB
Kann er denn selbst auch wieder damit aufhören oder kommen immer nur noch neue hinzu? Und wie nimmt er es selbst wahr, beslastet es ihn? Sagt er, er macht es weil es ihm Spaß macht, oder weil er es nicht lassen kann? Gab es in den Ferien Veränderungen die in ihm ein Ordnen/Überwachen ausgelöst haben, sodass er dadurch die Sicherheit braucht?
von
dann
am 11.10.2019, 10:46
Danke schön!
Momentan kommen keine neuen dazu, aber ihn belasten seine Zwänge schon. Er kann sehr schlecht darüber reden. Er meint nur immer: Er kann nicht anders. In den Ferien gab es unserer Meinung nach keine großen Veränderungen, die seine Zwänge verschlimmert haben. Vielleicht haben wir es dann nur einfach mehr mitbekommen.
von
Tatjakl
am 11.10.2019, 11:53