Frage: Fragen

Liebe Frau Höfel, ich habe am Mittwoch nach langer, harter Arbeit endlich entbunden. Leider hat meine Nachsorgehebamme kurzfristig abgesagt, so dass ich nun alleine da stehe. Bei mir gehts gerade um das Thema Fütterung. Ich hatte von Anfang an gestillt und es reichte wohl nicht. Er wog 2785g, 49cm groß, kam 2 Wochen zu früh und hatte Unterzucker. Im KH wurde ab und an Pre zugefüttert immer ca. 30ml. Wegen Zucker sagte man mir aber man sagte auch das er viel zu wenig wiegt. Da meine Brüste von Anfang an Steinhart waren als Milcheinschuss kam wurde mir auch empfohlen abzupumpen was ich im KH auch tat. Nun bin ich zu hause und er scheint durch das normale stillen nicht satt zu werden. Wir haben mal eine Stillprobe gemacht. Die eine Brust gab in 45 Minuten 50ml. Die andere in 30 Minuten 20ml. Meine Brüste sind nach wie vor steinhart und schmerzhaft und auch die Nippel sind extremst schmerzhaft beim stillen selbst. Wie 1000 Messerstiche in die Warze pro Zug. Ich stille fast nur noch weil er unter Tags alle 1-2 Stunden kommt und dann ewig nuckelt und dann wieder und wieder. Nun haben wir heute mal Pre dazu gefüttert. Die empfehlen ja 5-7 mal am Tag 75ml. Woher wissen wir wie viel in Ordnung ist an Pre gemischt mit stillen zu füttern? Kann man überfüttern und liegen in dem Pre/Still ernähren Gefahren? Also kann man was falsch machen? Ich finde es unendlich schwer zu wissen wann wie füttern ok ist. Was kann ich tun wegen den starken Schmerzen und harten Brüsten? Würden sie auch abpumpen empfehlen zusätzlich? Hätte ihm schon gern Muttermilch gegeben. Mein Sohn ist ja nun 4 Tage alt und dreht sich im Bett von Rücken in Seitenlage und schläft so weiter. Ist das normal in dem Alter und ist das ok? Sind Schnuller mit 4 Tagen in Ordnung wenn man ihn im Schreifall anbietet bzw. in Unruhephasen? Mein Sohn ist einer der gerne lange schläft in der Nacht. Im KH wurde mir gesagt ich muss mir alle 4 Stunden einen Wecker stellen und wecken. Andererseits denkt man sich aber das es ja schon in Ordnung sein wird wenn er zB 6 Stunden schlafen will. Wie sehen sie das? Wo sind die Gefahren wenn er länger schlafen will? Hat es Gefahren wegen Kindstot oder so wenn er mit dem Bauch auf mir liegt? PS Durch das viele Stillen kam ich garnicht mehr zur Ruhe, zum essen oder trinken, denn in den Pausenzeiten muss man dann ja wickeln usw., es belastet schon sehr. Vielen Dank für Ihre Antworten Liebe Grüße Sonja

von Sonja80 am 11.08.2013, 22:15



Antwort auf: Fragen

Liebe Sonja, die erste Entscheidung die Sie jetzt treffen müssen ist: ich will stillen oder nicht! Ihre Milchmenge ist absolut ausreichend für den vierten Tag! Die Crux ist, dass der Brust wahnsinnig viel zugemutet wurde und noch wird. Das Kind trinkt kleine Mengen – dass ist völlig in Ordnung, da der Magen erst langsam anfängt sich zu denen und größere Mengen zu erfassen. Außerdem ist Muttermilch nach einer Stunde verdaut. Wenn Sie also stillen wollen, dann lassen Sie die verführerische Flasche weg und stillen Sie. Dazwischen muss nicht ständig gewickelt werden – nur nach großem Geschäft! Packen Sie sich mit Ihrem Kind ins Bett und lassen Sie Ihren Gefühlen und damit der Milch freien Lauf. Wenn Sie partout zufüttern wollen, dann immer nach dem Stillen. Das Problem kann sein: nach ein paar Tagen hat das Kind den Dreh raus und nimmt lieber die Flasche, da an dieser die Milch sofort läuft. An der Brust muss es erst ein paar Züge arbeiten – aber das sorgt für die bessere Kiefermuskulatur etc. Was auch passieren kann: das Kind wird ganz wirr bei den vielen Angeboten: Brust, Schnuller, Flaschensauger …… und verweigert letztendlich alles. Wenn Sie weiter Stillen wollen, sollten Sie zum Telefon greifen und eine Kollegin kontaktieren (www.hebammensuche.de) oder die LaLecheLiga anrufen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.08.2013



Antwort auf: Fragen

Hallo Sonja! Das ist ja kein guter Zug von deiner Hebamme gewesen... Ich kann dir nur eine Stillberatung ans Herz legen - schau am besten gleich mal auf der Seite der La Leche Liga und ruf da heute noch an. Durch das Zufüttern, wenig Stillen etc begibst du dich in einen Teufelskreis - deine Brust passt sich nämlich der Milchnachfrage an - je mehr zu zufütterst, desto weniger wird produziert, desto weniger Muttermilch bekommt dein Kind und du musst mehr zufüttern... Außerdem ist das Saugen an der Flasche ein ganz anderes als an der Brust - das kann zu Saugverwirrung und wunden Brustwarzen führen. Es ist normal, dass Kinder anfangs Dauernuckeln - sie regen so die Milchprodukten an und tanken Nähe. Und dass du genug Milch hast, zeigen ja deine vollen Brüste - 50 ml bei der Stillprobe ist super! Babys Magen ist nämlich noch nicht so groß. Da du ja gerne Stillen möchtest, wende dich schnellstmöglich an eine Stillberaterin - die kann dir noch mehr Tipps geben - und kuschelt dich so lang mit deinem Baby ins Bett und stille, stille, stille... Das ist in der Anfangszeit soooo wichtig! Alles Gute elfchen

von elfchen am 12.08.2013, 10:10