Frage: Antwort auf ihre frage

Liebe Frau Höfel Unser Sohn ist am 24.10 mit 3480g geboren. Seit dem Stille ich ihn, allerdings ohne Zeitplan. Er bekommt wenn er möchte. Das heist mal aller 10min und mal nach drei Stunden. Und nachts nur einmal,da er nur einmal wach wird. Wir machen uns da kein Stress. Der Stress fing erst an als wir feststellten das er nicht gut zunimmt. Er hat vom 24.10. bis zum 25.11 es nur auf 3680g gebracht. Seit dem haben wir angefangen mittags und abends zuzufüttern. Ich Stille ihn aber vor der Flasche noch. Und er trinkt dann aber trotz dem vorherigen stillen 120-140ml. Seit dem nimmt er nun stetig zu und wiegt nun bis gestern 3980g. Ich muss dazusagen das mein und ich auch sehr schlanke Menschen sind und unser Sohn wohl nie dick werden wird! Ich gehe nun auch schon seit einer Woche in eine stillgruppe und lass mir Tipps geben. Allerdings ist wohl meine Milch einfach nicht nährstoffreich genug :-( Und dann das spucken.... Meine Hebamme meinte nun ich soll doch die Milch mit sinlac andicken. Was halten sie davon? Und was halten sie von der milupa pre ha Nahrung? Auch eine Empfehlung meiner Hebamme da ich schuppenflechte habe. Ich habe noch eine andere frage...was halten sie davon dem kleinen Fencheltee zu geben? Wir dachten das es vielleicht gut wäre wegen dem spucken? Aber er pullert auch sehr gut....5-8 mal täglich....das ja auch ein Zeichen das er genug Flüssigkeit zusich nimmt....oder? Der Stuhlgang mit 2-3 mal täglich ist auch ok. Er stinkt allerdings schrecklich....das kommt wohl durch die milupa wurde mir gesagt.... Vielen dank für ihre Antwort... Lg schrottie

von Schrottie am 07.12.2013, 11:23



Antwort auf: Antwort auf ihre frage

Liebe schrottie, als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass Sie nicht an allem "schuld" sind! Zu wenig Milch, nicht nährstoffreich genug usw. Man könnte noch 1000 Gründe finden - und jeder haut der stillenden Mutter noch einen drauf! Die Frage ist, warum wurde erst nach 4 Wochen bemerkt, dass das Kind sehr wenig zunimmt? Aber zu den Problemen. Ja, Ihr Kind hat wenig zugenommen. Ja, er sollte etwas dazu haben. Das Spucken muss man etwas differenzierter betrachten. Fencheltee nein. Ja, Ihr Kind hat wenig zugenommen. Die 2 Mahlzeiten dazu sind okay. Auch dass es HA ist, da Sie Schuppenflechte haben. Ich würde Ihnen im Moment außerdem noch empfehlen, ihm eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben. Meist führt das zu einem Zunahme- und Entwicklungskick. Dazu wird Muttermilch ausgestrichen oder abgepumpt (evtl. von der Hebamme zeigen lassen), die in 10 ml Spritzen aufgezogen und dann kopfüber in ein Glas gestellt (meint: mit der Spitze nach unten). Sie sollten aber ein wenig Luft in der Spritze lassen, denn die Schwerkraft wird den Kolben evtl. etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden können Sie den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Ihrem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen können Sie auch eine Tasse benutzen. Gewonnene Milch hinein, stehen lassen und den fetthaltigen Rahm mit einem Löffel abschöpfen und verfüttern. Nach 3-4 Tagen (je mehr, desto besser), sollte er deutlich zunehmen und dann kann evtl. eine Flaschenmahlzeit schon wieder wegfallen. Ja, er sollte etwas dazu haben. Bis dahin sollte er etwas dazu bekommen. Das Spucken sollte differenziert betrachtet werden! Ihr Sohn nimmt ja nun zu. Babys spucken, nicht immer und auch nicht unbedingt regelmäßig, aber generell gilt der Satz „Babys sind unten und oben undicht" schon für so ziemlich alle Babys. So lange ein Kind dabei gut gedeiht ist das Spucken „lediglich" ein Wäscheproblem und nicht weiter besorgniserregend. Bei einer Viruserkrankung kommen zu dem Spucken noch andere Symptome dazu (z.B. Fieber, Mattigkeit, ein schlechtes Allgemeinbefinden usw.). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet (manchmal auch erst in der Bettwärme), nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben oft dieses Problem. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Das Spucken von Babys ist in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme! Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. So viel zur Theorie. Nimmt Ihr Kind gut zu? Ihr Kind übergibt sich schwallartig. Von daher ist wirklich zu überlegen, ob die Mahlzeiten nicht zu viel sind! Das hat aber nichts mit dem starren Einhalten von Trinkabständen zu tun. Die Frage ist viel mehr: wann hat das Kind wirklich Hunger und wann will es nur sein Saugbedürfnis befriedigen. Achten Sie bitte vor dem Füttern auf Hungerzeichen wie geballte Fäuste und Suchen. Die geballten Fäuste sind ein gutes Kriterium. Sind diese geöffnet, hat das Kind keinen Hunger. Dann sollte ein Schnuller oder übergangsweise Ihr kleiner Finger her (Fingerbeere am Gaumen des Kindes). Der Schnuller wird immer wieder rausfallen, da das Kind einen Zungenstossreflex hat (die Zunge kommt immer wieder vor – wird zum Saugen benötigt und schwächt sich zu Beikostbeginn ab). Trinkt Ihr Sohn hastig? Dadurch schluckt er vielleicht Luft. Auf diese Luft kommt die Nahrung. Er macht kein Bäuerchen und die Luft drückt. Er weint - wieder Luft hinein. Dann kommt das verspätete Bäuerchen und bringt einen Schwall Milch mit. Das ist unangenehm - also wieder schreien. Wieder Luft usw. Dazu Zymaflour etc. und die Problematik verstärkt evtl. nochmal. Dazu wird er (gut gemeint und mit viel Liebe) geschaukelt, geschmust, Spieluhr an, auf die Schulter, umgezogen weil gespukt, gewickelt, besungen, Schnuller rein usw. - alle paar Minuten etwas Neues, ohne dass Ihr Kind die Chance hat, die vorangegangene Intervention zu verarbeiten. Abhilfe: Das Kind so füttern, dass es keine Luft schluckt, d.h. aufrecht. Sie sitzen mit geschlossenen Knien und hochgestellten Füßen - dickes Buch oder Fußbank drunter - und das KInd liegt auf Ihren Oberschenkeln! Beim Zubereiten sollten die Flaschen nicht geschüttelt werden, sondern der Inhalt mit einem langen Löffelstiel angerührt werden. Ein umgedrehter Kochlöffel ist da perfekt. Ein Bäuerchen kommt, wenn Sie den Rücken des Kindes im Uhrzeigersinn ein paar Minuten kräftig mit der ganzen Hand reiben. Dann erwärmt sich die Luft im Kind und steigt nach oben. Bitte lassen Sie das Kind während EINER Mahlzeit ZWEI BIS DREIMAL aufstossen - auch wenn es protestiert! Bitte überprüfen Sie das Saugerloch: eine Mahlzeit sollte mindestens 20, eher 30 Minuten dauern. Ist das Saugerloch klein genug? Es sollte 1Tropfen/sec. rauskommen, wenn die Flasche kopfüber gehalten wird. Wenn das alles beachtet wird (und das Spucken über Wochen nicht nachläßt), dann ist vielleicht der Einsatz von Nutilis oder sinlac (Andickmittel) angebracht. Fencheltee macht wenig Sinn. Ihr Kind nimmt schon wenig zu. Der Tee würde nur Platz für Nahrung wegnehmen und die Gewichtsproblematik verschärfen. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 07.12.2013