Zubettbringen ein K(r)ampf

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Zubettbringen ein K(r)ampf

Liebe Frau Schuster, unsere Tochter ist 4,5 und unser Sohn knapp 2 Jahre. Sie schlafen beide in einem Raum und hier geht das Problem jeden Abend los. Sind sie auch noch so müde- sowie das Bett in Sicht kommt wird getobt. Habe ich das dann endlich unterbunden, geht Phase 2 los: unser Sohn steht immer wieder auf- solange, bis er dann wohl doch zu müde ist. Er hat kein Gitterbett mehr, da er auf alles drauf klettert und wir Angst hatten, dass er beim Klettern rausfällt. Durch sein Aufstehen, kann natürlich unsere Tochter auch nicht einschlafen und ergreift dankbar die Gelegenheit, mit zu machen... Sie dagegen hindert ihn am Schlafen durch permanentes Reden und Erzählen, durch immer wieder Durst oder Toilette oder den Po oder Bauch, der weh tut, die Decke, die verknuddelt ist etc.Klare Ansage meinerseits: getrunken wird nur noch einmal nach dem Hinlegen- danach nicht mehr- funktionierte auch ganz gut- bis es warm wurde... Der Toilettengang soll natürlich vor dem Insbett gehen erfolgen, wenn sie aber dann nochmals sagt, dass sie muß- im dümmsten Fall stimmt es und dann ist nachts das Bett naß- also lasse ich sie doch gehen. Genauso die Diskussion über Bauchweh- ich vermute, ihr schmeckt die Medizin, die ich bei Blähungen gebe- ich kann ja nicht beurteilen, ob ihr wirklich etwas weh tut- aber alleine das Gespräch darüber raubt Zeit und Nerven. Ich habe schon probiert, erst den Junior ins Bett zu bringen und dann unsere Tochter- das gefällt ihm aber gar nicht- er ist es ja gewohnt, dass sie da ist- die Schreierei bringt uns dann auch nicht weiter. Da ich in der Woche alleine bin, mag ich sie dann auch nicht so lange alleine irgendwo hin setzen- sie würde wahrscheinlich auch alle Nase lang kommen, wenn es ihr zu lange dauert. Es ist also definitiv der Wurm drin..... Wie bekomme ich bloß mehr Ruhe rein? Hörspiele oder Musik wirken gar nicht- es wird weiter geredet- sie hört gar nicht richtig zu. Anschreien und Schimpfen bringen auch nichts- das prallt an unserer Tochter in der Regel ab... Vorlesen wird zurzeit meistens abgelehnt- unser Sohn stört das Vorlesen dann aber auch durch ständiges Dazwischendrängeln und Buch weg nehmen... das macht also auch keinen großen Spaß. Ich bin ziemlich ratlos... Vielleicht haben Sie eine Idee. Danke Anja

Mitglied inaktiv - 20.07.2009, 11:27



Antwort auf: Zubettbringen ein K(r)ampf

Hallo Anja Wenn weder Musik, noch ein Hörspiel Ihre Kinder anregen im Bett zu bleiben, weisen Sie 1 mal (!) darauf hin, dass sie dann getrennt schlafen werden müssen und handeln Sie ggf. konsequent, indem Eines der Kinder (abwechselnd?) in Ihrem Zimmer schlafen MUSS. Wer möchte, darf im Bett gerne noch ein Bilderbuch anschauen oder mit seinem Kuscheltier kuscheln; aber nur solange, wie Ruhe herrscht und nicht gesprochen wird, bzw. ständig Jemand wieder aus dem Bett kommt! Bitte setzen Sie sich durch. Bleiben Sie notfalls selbst in der Zimmermitte noch eine Weile sitzen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.07.2009



Antwort auf: Zubettbringen ein K(r)ampf

Hallo Anja, ich würde auch denken, getrenntes (Ein-)Schlafen sollte vielleicht helfen. Übergangsweise kann man es ja wirklich so machen, dass dann eben eins der Kinder im Schlafzimmer schlafen geht und das Andere bleibt im Kinderzimmer, und wenn du dann ins Bett gehst, trägst du das schlafende Kind aus deinem Bett halt in sein eigenes Bett zurück. das würde ich so lange machen, bis die Einschlafkämpfe aufhören. Du kannst ja trotzdem z.B. dich mit beiden Kindern ins Ehebett legen zum Geschichtelesen oder was Ihr abends so als Ritual habt, aber dann geht eben das eine Kind in sein eigenes Bett zum Schlafen und das Andere bleibt im Schlafzimmer. Und dann würde ich rigoros dabei bleiben, dass jeder liegen bleibt, kein Aufstehen mehr, kein Durst mehr, kein nichts mehr, ansonsten werden Annehmlichkeiten (z.B. Nachtlicht, offenstehende Tür o.ä.) entzogen. das zieht bei meinem Sohn (3 1/2 eigentlich immer. Über kurz oder lang solltet Ihr aber überlegen, ob Ihr nicht in eine Wohnung mit 2 Kinderzimmern zieht, denn auf Dauer kannst du die beiden ja eh nicht in einem Zimmer lassen, spätestens wenn die Große in 2 Jahren zur Schule geht, braucht sie ja ein eigenes Zimmer. Wenn ein Umzug z.Zt. nicht geht, könnte man auch überlegen, ob Ihr nicht das Schlafzimmer als 2. Kinderzimmer opfern könnt und dann eben auf einer Schlafcouch im Wohnzimmer schlafen. Bekannte von uns haben das ganz geschickt durch ein Podest im Wohnzimmer gelöst, auf dem Podest steht die Couchsitzgruppe und im Podest ist das Ehebett, das abends einfach herausgezogen werden kann. das ist nicht nur praktisch und platzsparend, sondern sieht auch noch total interessant aus. LG Bensmutze

Mitglied inaktiv - 20.07.2009, 18:57