Sensibelchen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Sensibelchen

Hallo Frau Schuster, unsere Tochter ist jetzt 18 Monate alt und leicht entwicklungsverzögert. Seit 1 Woche hält sie sich beim kleinsten unbekannten Geräusch die Ohren zu und fängt an zu weinen. Auch nachts hat sie solche Schreianfälle. Wenn ich sie dann zu mir ins Bett hole, beruhigt sie sich schnell wieder und sobald sie eingeschlafen ist, kann ich sie auch wieder zurück in ihr Bett bringen. Wir wissen leider nicht ob wir das so ernst nehmen sollen (ist vielleicht falsch ausgedrückt). Sie hatte nämlich eine zeitlang die Marotte, sich ständig die Ohren zu zu halten. Lt. KA gab es dafür aber keinen Grund. Nun habe ich den Eindruck, dass sie auf alle lauteren Geräusche sehr sensibel und super ängstlich reagiert und sofort an mir hängt und anfängt zu weinen und sich die Ohren zuhält. Sie ist auch sehr schreckhaft. Vorkommnisse gabe es keine besonderen. Was kann das sein? Kann sie die Dinge, die um sie herum so passieren, vielleicht nicht richtig verarbeiten? Was kann ich tun? LG Lucia

Mitglied inaktiv - 15.04.2004, 14:02



Antwort auf: Sensibelchen

Hallo Lucia Das Zuhalten der Ohren wird für Ihre Tochter ein Ausdruck sein mitzuteilen, dass ihr in diesen Momenten eine sichere Orientierung fehlt; sei es nachts in den Traumphasen oder tagsüber bei ungewohnten Geräuschen oder Ereignissen. Zeigen Sie ihr gegenüber Verständnis und schlagen Sie ihr jedes Mal, bzw. so oft wie möglich, eine alternative Handlungsmöglichkeit auf. So kann sie, statt sich die Ohren zuzuhalten, ihr Kuscheltier drücken, dass sowohl im Bett liegen als auch an ihrer Hose o.Ä. befestigt werden kann. Da Kinder besonders viel durch Wiederholungen lernen, werden Sie viel Geduld benötigen, bis das Zuhalten der Ohren einer anderen Möglichkeit gewichen ist, mit ungewohnten Situationen (allein) fertig zu werden. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.04.2004