Hallo Frau Schuster,
meine Tochter 2 Jahre geht seit einem halben Jahr in einen privaten Spielkreis. Es sind 7 Kinder und eine Erzieherin und eine Mutter mit dabei. Meine Frage: sie ist das einzige Mädchen - förderlich oder eher hindernd für ihre Entwicklung ?? Und dann haben wir im Spielkreis einen Jungen, gleich alt, der ständig die anderen Kinder und auch meine Tochter schlägt ( flache Hand ins Gesicht) - habe ich selbst beobachtet. Wir tadeln ihn, doch er tut es immer wieder. Jetzt habe ich, als ich mit dabei war im Spielkreis beobachtet, wie meine Kleine zuckte und die Händchen vors Gesicht hielt, als ihr dieser (schlagende) Junge begegnete. Nun mache ich mir ernsthaft Sorgen. Wie soll ich mich verhalten ?? Soll ich sie aus dem Spielkreis heraus nehmen ?? Für eine Antwort schon jetzt Danke!
Freundliche Grüße, Catherina
Mitglied inaktiv - 14.11.2002, 23:35
Antwort auf:
Meine Tochter im Spielkreis
Hallo Catherina
Nehmen Sie Ihre Tochter bitte nicht aus genannten Gründen aus dem Spielkreis. Das Geschlecht der Kinder spielt in diesem Alter noch überhaupt keine Rolle und wird allenfalls von den Eltern her überhaupt beachtet.
Mädchen müssen genauso wie Jungen ein angemessenes Selbstwertgefühl und Sozialverhalten entwickeln um die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nach Möglichkeit realisieren zu können.
Für den gleichaltrigen Jungen bedeutet das Schlagen wahrscheinlich nur der Wunsch nach Kontaktaufnahme, während er gleichzeitig zeigen möchte, wie "groß und stark" er schon ist.
Zeigen Sie (bzw. die anderen Bezugspersonen) ihm, wie er Kontakt aufnehmen kann (streicheln, ein Spielzeug reichen, helfen...) und gleichzeitig einen Freund/eine Freundin findet. Heben Sie seine Stärken gezielt bei anderen Gelegenheiten hervor, wie z.B. beim Malen, Singen, o.Ä.
Erklären Sie auch Ihrer Tochter, warum der Junge schlägt und regen Sie ggf. Beide zu einem gemeinsamen Spiel an, an Dem Sie sich anfangs ebenfalls beteiligen.
Ein Tadeln wird weder Ihrer Tochter noch dem Jungen weiterhelfen, ihn vielleicht sogar noch mehr dazu anregen, seine Grenzen auszuprobieren.-
Erholsames Wochenende und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 15.11.2002
