Fällt wieder in Kleinkindphase zurück

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Fällt wieder in Kleinkindphase zurück

Guten Tag Frau Schuster, unser Sohn ist knapp 3 1/2 Jahre alt und besucht seit 5 Wochen halbtags eine Kinderkrippe. Die Eingewöhnung war schwierig und wir haben uns seinem Rythmus angepasst, sie dauerte 3 Wochen. Nun geht er relativ gerne hin wenngleich er morgens oft sagt dass er Angst vor den anderen Kindern hätte und nicht hingehen will. Gleichzeitig ist er sehr interessiert an den Kindern, spielt laut Erzieherin auch gut mit ihnen und spricht oft mit den Erzieherinnen. In der Gruppe sind 9 Kinder, 2 Erzieherinnen. Es ist eine gemischte Gruppe und leider ist unser Sohn der Aelteste. Die anderen sind zwischen 1 1/2 und 2 3/4 Jahren alt, und bis auf ein weiteres Kind spricht noch keins fliessend. Er hat seit einigen Tagen wieder vermehrt Babysprache,, will wieder seinen Schnuller (den er 2 Jahre nicht hatte), deutet auf Dinge anstatt sie zu benennen usw.. Wir machen uns Gedanken ob er nicht jetzt Rückschritte anstatt Fortschritte macht, allerdings wären grössere Kinder für ihn zu viel, da er sehr passiv und ängstlich ist. Er wehrt sich kaum, auch nicht gegen die kleinen 1 1/2 Jährigen die ihm Spielzeug wegnehmen. Es bestünde die Möglichkeit, ihn ab September in eine Vorschule zu geben, mit einer Gruppe von 13 Kindern, 2 Erziehern, und die Kinder im Alter zwischen 3 und 4. Oder er könnte in der jetztigen Krippe bleiben bis er 4 1/2 ist (nächstes Jahr September). Seine Erzieherinnen raten uns von einem Wechsel ab, auch weil wir erst umgezogen sind und dies seine erste Gruppe ist, die er besucht. Vorher war er immer bei mir daheim. Was raten Sie uns, auch in Bezug auf sein wieder aufkommendes Babyverhalten? Vielen Dank Jamie

Mitglied inaktiv - 01.07.2008, 14:13



Antwort auf: Fällt wieder in Kleinkindphase zurück

Hallo Jamie Meiner Meinung rate ich Ihnen eher dazu, Ihren Sohn in die andere Gruppe wechseln zu lassen, wenn Sie ihn jetzt schon langsam darauf vorbereiten, dass er dann in die "große Gruppe" gehen DARF. Zwar wird es erneut eine Eingewöhnungs-Phase geben, aber im Hinblick auf die weiteren Kiga-Jahre und seine Entwicklung halte ich es für angebracht, dass er seine individuelle Position primär unter Gleichaltrigen finden und zu verteidigen lernen muß. Mit diesem sicherlich vorübergehenden Rückschritt möchte er vermutlich die helfende Aufmerksamkeit auf sich lenken, die er in der Gruppe evtl. nur unzureichend erhält, da er der "Große" ist und die jüngeren Kinder noch nicht so selbständig sind, wie er. Zeigen und sagen Sie ihm immer mal wieder, wie stolz Sie auf ihn, sein Können, seine Selbständigkeit und Hilfsbereitschaft sind. Sprechen und singen Sie viel mit ihm und betrachten Sie gemeinsam Bilderbücher usw. Lassen Sie ihn dem Papa, der Oma und Bekannten erzählen, was er im Kiga lernt, aber verbessern Sie ihn möglichst nicht, während Sie möglichst korrekt mit ihm sprechen. Geben Sie ihm statt einem Schnuller ein anderes Trösterle, da der Schnuller "nur für Kleine" ist. So können Sie ihm einen Talismann als Schlüsselanhänger an seinem Hosenbund befestigen oder ihm ein Schmusetuch als Halstuch anbieten. Deutet er auf Dinge, wissen Sie leider nicht, was er meint und fragen Sie ihn erneut. Helfen Sie ihm sich zu wehren, indem Sie nach Aufnahme von direktem Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihm, eine Möglichkeit zur friedlichen Konfliktlösung KONKRET vorschlagen und anschließend jeden noch so geringen Handlungs-Erfolg loben. Viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 01.07.2008



Antwort auf: Fällt wieder in Kleinkindphase zurück

Mit dreieinhalb in die Vorschule???? Das kann's ja wohl nicht sein. Gibt es zwischen Vorschule und Krippe keine angemessene Gruppe? keine normale Kitagruppe? Ich denke, er möchte eigentlich lieber bei ihnen zu Hause bleiben und wenn es irgendwie möglich wäre, würde ich Ihnen raten, ihn noch eine Weile zu Hause zu lassen. Er braucht sie noch und seine Wünsche sollte man eigentlich auch respektieren, denn er kann ja klar äußern, dass er Angst vor den anderen Kindern hat und nicht hingehen möchte. Ist es richtig, sich so einfach über den klar geäußerten Wunsch eines Kindes hinweg zu setzen? Sollte man nicht auch kleinen Kindern soviel Respekt entgegenbringen ihre Wünsch zu respektieren, wenn sie nichts Unmögliches verlangen, nur einfach noch ein bisschen länger Nestwärme bei der Mutter?

von fantasina am 27.05.2014, 11:32