Elternebene/Kinderebense

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Elternebene/Kinderebense

Liebe Frau Schuster, eine Frage zu unserem Sohn und dem richtigen Umgang mit ihm: er ist fast 3 und sehr sensibel, hat einen enormen Wortschatz, und ist allgemein kognitiv sehr weit.Er ist eher ruhig und defensiv. So, nun meine Frage: er mischt sich immer in Erwachsenenangelgenheiten ein, obwohl wir versuchen, dass er von unseren Gesprächen nicht so viel mitkriegt. Seine Schwester (10 Monate) ist behindert und davon kriegt er zwangsläufig die Arzttermine mit, weil ich ihn oftmals mitschleppen muss. Er fragt immer Wer ist dran, wenn ich telefoniere. Er hat immer spitze Öhrchen, wenn sich Erwachsene unterhalten. Er fragt hundertmal Warum, auch wenn ihn die Sachen gar nichts angehen. Er geht oft an unsere Sachen, an die er nicht soll zB PC, Gitarre etc. Er fragt Was machst du da etc. und fummelt dazwischen, wenn ich zB Papiere ausfülle. Er spielt schlecht/wenig allein oder mit Kindern. Wie kriege ich ihn auf die Kinderebene zurück? Er ist 3x die Woche im Spielkreis ohne mich und kommt im Sommer in den Kiga, wird es dann besser? Karina

von blessed2011 am 25.05.2012, 13:56



Antwort auf: Elternebene/Kinderebense

Hallo Karina Je mehr Kontakte zu ca. gleichaltrigen Kindern Ihr Sohn hat umso weniger wird er sich am Verhalten der Erwachsenen orientieren. Mit 3 Jahren und dann auch noch kognitiv sehr weit entwickelt ist es nur allzu verständlich, dass er stets nach dem Warum usw. fragt. Bitte geben Sie ihm dann eine kurze, sachliche Antwort. Sind Sie sich sicher, dass er diese Antwort bereits weiß, reagieren Sie auf sein Warum spiegelbildlich mit einem: Ja, warum denn? Auf seine Frage, mit Wem Sie telefonieren antworten Sie ihm bitte ebenso sachlich, dass ihn Das nicht zu interessieren hat. Gleichzeitig regen Sie ihn vor geplanten Telefonaten möglichst zu einer ansprechenden Aktivität an. Informieren Sie ihn darüber, wenn und warum Sie sich mal nicht mit ihm beschäftigen können, schlagen Sie ihm eine Beschäftigung vor und loben Sie jedes noch so geringe, eigenständige Tun. Jedes Lob regt Ihren Sohn zu weiterer Selbstständigkeit an. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.05.2012