die Nächte.....

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: die Nächte.....

Liebe Frau Schuster, meine Tochter ist 11 Monate und ein sehr aufgewecktes, aktives und liebes Kind. Was mir allerdings schwer zu schaffen macht, sind die Nächte.. Sie hat noch nie durchgeschlafen, nicht mal 5 oder 6 Std. am Stück. Momentan laufen unsere Nächte wie folgt ab: Sie wird ca. 20.00 Uhr ins Bett gebracht und vorher noch gestillt. Entweder sie schläft beim Stillen ein oder danach auf meinem Arm. ( anders schläft sie nicht ein, wir machen das auch Vormittags und Nachmittags so) Sie schläft dann ca. 1 1/2 Std. in ihrem Bett, wacht auch und weint bitterlich. Mein Mann oder ich gehen zu ihr, müssen sie rausnehmen, auf dem Arm schuckeln, dann schläft sie weiter. Wieder ca. 1 - 1/2 Std. Meist geh ich dann auch ins Bett (ihr Bett steht neben meinem)und nehme sie mit zu mir rein, da ich mittlerweile zu erschöpft bin. Bei mir kommt sie schneller wieder zur Ruhe (mit Brustnuckeln), es kann aber auch sein, das sie trotzdem wieder alle 2 Std. weinend aufwacht. Sie trinkt ein paar Schluck an der Brust und schläft dann weiter. Braucht sie die Rückversicherung das ich da bin ? Insgesamt dauert ihre Nachtruhe schon 11 Std., aber halt mit zig Unterbrechungen. Was läuft falsch ? Wird sie jedesmal wenn sie von einer Schlafphase in die andere kommt wach ? Wir haben sie nie weinen lassen, sind immer zuverlässig da wenn sie uns braucht. Sie musste auch noch nie woanders schlafen. Andere (Bekannte, Freunde) legen ihre Kinder einfach weinend ins Bett im Kinderzimmer und sehen auch nicht mehr nach ihnen. Diese Kinder schlafen aber komischerweise (angeblich) durch.... Ich habe kein Problem damit, das sie bei mir im Bett liegt aber warum wacht sie ständig auf ? Müsste sie mit 11 Monaten nicht langsam wissen, das ich neben ihr liege ? Herzlichen Dank im voraus für Ihre Antwort! LG Katja mit Emilia *21.6.05

Mitglied inaktiv - 22.05.2006, 21:33



Antwort auf: die Nächte.....

Hallo Katja Nahezu alle Kleinkinder wachen in der Nacht mehrmals auf und zwar in der Phase, wenn sich Tief- und Traumschlaf miteinander abwechseln. Was gibt es dann Schöneres als die direkte Nähe und Körperwärme der vertrautesten Bezugsperson zu spüren und zu riechen?- Dass Sie dann aber auch wach werden und nicht gleich wieder einschlafen können, ist Ihrer Tochter noch gar nicht bewußt.- Um allen Familienmitgliedern ein wenig mehr Schlaf zu gönnen, rate ich Ihnen, Ihre Tochter BEHUTSAM an ein eigenes Bett und eigenes Zimmer zu gewöhnen, indem Sie das Bett und den Raum möglichst oft als gemütliche Spieloase und Aufenthaltsraum nutzen, das Schlafen vom Stillen unabhängig werden lassen und ein stets gleiches Einschlafritual durchführen, während Ihre Tochter anfangs in ihrem Bett spielt. Stellen Sie zusätzlich ansprechende und zugleich entspannende Musik an, wird Ihre Tochter bei ausreichender bald zufrieden und freiwillig einschlafen -ihr Lieblingsspielzeug noch im Arm-. Wird sie nachts wach, stellen Sie wiederum mit tröstenden Worten begleitet eine sanfte Musik an und bieten Sie Ihrer Tochter ein nach Ihrem Sicherheit vermittelnden Duft Schnuffeltuch an. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.05.2006



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Liebe Katja! Als ich gerade deinen Beitrag las, dachte ich, ich hätte diesen geschrieben. Bei uns trifft so gut wie alles auch zu. Obwohl es dir sicher keine Hilfe ist, ist es trotzdem beruhigend zu wissen, dass es nicht nur bei uns so ist. Ich und mein Mann geben meinem 16 Monate alten Sohn wirklich alles, und trotzdem auch diese NÄchte wie bei dir!! Vor 1 Std. hab ich mich mit meinem Sohn Daniel hingelegt, er schlief wie immer nur an der Brust ein, obwohl er vorher ein ganzes Fläschen austrank, dann schlich ich mich weg, damit ich in Ruhe wegräumen und hier im Forum surfen konnte. Gerade als ich deinen Beitrag las, wachte er wieder einmal das erste Mal auf, nach ein bisschen Brustnuckeln schläft er jetzt weiter. Ich hab sicher auch viel falsch gemacht, jemanden meine Situation zu erzählen ist fast nicht möglich, denn dann hört man nur: WAAAAS, du stillst noch??? Das gibt es doch nicht, dass dein Sohn so oft munter wird, du übertreibst.... Ich schör dir, mir steigt dann so dermaßen die Wut auf, diese Leute haben echt keine Ahnung, was ich durchmach. Und alle Kinder von Bekannten sind ja soooo brav, können überhaupt nicht verstehen, dass ein fast 1,5 Jahre altes Baby noch nicht durchschläft. Manchmal gibt es Zeiten, da schläft er fast 4 Stunden, einmal sogar schon 4,5 Std. Das ist das absolute Highlight. Doch dann kommen wieder die Nächte, wo er stündlich wach wird. Ich hoffe wirklich für uns beide, dass uns Fr. Schuster einen Tipp geben kann, denn so langsam habe ich das STillen satt, schon alleine deswegen, da ich ja nicht mehr so viel Milch hab und mein Sohn meine Brust wirklich nur zum Dauernuckeln verwendet. Also wünschen wir uns das Beste. Eins noch, wenn viele hören, wie es mir geht und mich bedauern, meinen Sohn würd ich niemals gegen ein anderes braves, durchlafendes Kind austauschen! Irgendwann muss Besserung kommen. Silke

Mitglied inaktiv - 22.05.2006, 21:56



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Ich bewundere euer Durchhaltevermögen... Vielleicht ist es das, was ihr eben genau nicht hören möchtet, aber ich schreib es jetzt trotzdem mal: wenn das Kind die Brust wirklich nur zum Nuckeln "missbraucht" und sicher gestellt ist, dass Hunger NICHT die Ursache ist, würde ich das konsequent unterbinden! Ich denke, ein NEIN dürften die Kinder in dem Alter schon gut verstehen und sicherlich wird es dann erst einmal heftigsten Protest geben, aber da muss man dann durch! Wenn es euch wirklich so doll stört, dann würde ich nachts die Brust verweigern. Wenn es für euch OK ist, dann macht weiter so. Ich will hier niemandem sagen, dass abgestillt werden soll oder muss. Das muss die Mutter immer selber wissen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Kind am Anfang sehr weinen wird, wenn man die Brust verweigert, aber dennoch nach wenigen Nächten das Thema endgültig für euch abgehakt ist... sofern ihr es wirklich wollt und konsequent bleibt!

Mitglied inaktiv - 23.05.2006, 10:35



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Kennst Du das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" schon? Da steht das drin, was Moppelbärchen schon geschrieben hat. Daß deine Tochter wohl die Brust braucht, um nachts wieder einschlafen zu können. Ich möchte auf keinen Fall eine Diskussion um die Methode, die in dem Buch vorgestellt wird, anleihern. Sondern nur auf die Gewohnheit aufmerksam machen, die Ursache für die Schlafschwierigkeiten sein können. Wir hatten auch ähnliche Probleme, mit In-den-Schlaf-Tragen etc., nur nicht ganz so arg. Mit der Theorie im Hinterkopf, ein wenig Phantasie zum Erfinden neuer Einschlafrituale und viel Geduld hat sich das irgendwann fast von allein erledigt. Irgendwann sind beide Söhne von allein eingeschlafen und haben von allein durchgeschlafen. Wie wär's mit einem Nucki als Brusterstatz? Oder ein Kuscheltier? Kannst Du versuchen, sie nachts ohne Brust wieder zum einschlafen zu bewegen, eben mit Kuscheltier, gut zureden oder leise singen? Das wird erstmal hart für ein paar Tage, ja. Vielleicht kannst Du abends anfangen, sie hinzulegen, anstatt sie zu tragen? Da bist du selber noch nicht so erschöpft, wie mitten in der Nacht. Ich weiß noch, wie ich eine dreiviertelte Stunde (!!!)am Bett meines Sohnes saß (aber wirklich nur saß) und ihm beim Umgraben desselben zugesehen habe, bis er endlich von der Müdigkeit übermannt wurde. Ohmann, das war mal nervig, mal habe ich versucht, dabei zu meditieren oder nachzudenken. Aber ich habe ihn nicht mehr tragen müssen und irgendwann konnte ich mich aus dem Zimmer schleichen, wenn er gerade am einschlafen war, irgendwann bin ich dann gegenagen, als er noch wach war... Viel Mut und Geduld wünscht Dir Inge.

Mitglied inaktiv - 23.05.2006, 11:07



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hallo ihr leidensgenossinnen, bei uns ist es genauso, allerdings ist unsere tochter erst 7 monate. nur nimmt mir das die hoffnung, dass es irgendwann von selbst anders wird, wenn ich lese, dass eure zwerge schon deutlich älter sind. ich schliess mich deshalb mal der frage an, ich nehme mal an, eure kinder mögen auch kein anderes ersatzobjekt, z.b. schnuller,...?

Mitglied inaktiv - 23.05.2006, 12:54



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hallo, vielleicht hilft dir dieser Beitrag .............Dr. McKenna's Schlafstudie zeigt deutlich die Gefahr, der ein einsam schlafendes Kind ausgesetzt ist, das in einen unnatuerlichen Tiefschlaf gleitet, aus dem es schwerlich alleine aufzuwachen imstande ist, wenn es zu einer Atemstillstandsepisode kommt. Wenn die Mutter neben ihrem Baby schlaeft, lenkt sie den Schlaf des Babys und seinen Atemrythmus, selbst waehrend sie schlaeft. Wenn das Baby eine Atemstillstandsepisode durchmacht, erinnert es die Mutter mit ihren Bewegungen und mit der Beruherung daran, wieder zu atmen. Man glaubt, dass das der Hauptgrund dafuer sei, dass das Zusammenschlafen des Babys mit der Mutter vor S.I.D.S. (ploetzlicher Krippentod) schuetzt. In anderen Worten, in vielen Faellen von S.I.D.S. in einsam schlafenden Kindern glaubt man, dass es darauf zurueckzufuehren ist, dass ihnen in sehr zartem Alter beigebracht wurde, lange Strecken durchzuschlafen und dass, wenn sie sich waehrend einer Atemsstillstandepisode in einer Tiefschlafphase befinden, niemand neben ihnen ist, der es bemerkt, und sie ans Atmen erinnert, und sie nehmen es ganz einfach nie mehr auf. Das Nebeneinanderschlafen erlaubt der Mutter auch, die Koerpertemperatur ihres Kindes waehrend der Nacht zu kontrollieren, da zu sein, wenn es Milch erbricht und zu husten beginnt und ihm ganz einfach die normale, sichere Umgebung zu bieten, die sich das Baby instinktiv erwartet. Ist das vorteilhaft fuer die Eltern? Nein! Ist es fuer einige neue Eltern schwer, sich anzupassen? Ja! Es besteht kein Zweifel: der Spalt zwischen dem, was uns unsere Kultur gelehrt hat, vom Schlafverhalten unserer Kinder zu erwarten (ihnen eine Geschichte vorzulesen, sie schoen zuzudecken, das Licht auszuschalten und sie in den naechsten acht Stunden nicht mehr zu sehen) und der Realitaet, das heisst, wie gesunde und normale Kinder tatsaechlich schlafen, klafft weit auseinander. Der erste Schritt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass ein Baby nicht die Nacht durchschlaeft, oder dass es nicht ohne die Mutter schlafen moechte ist, sich der folgenden Punkte bewusst zu werden: Dass Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren nicht durchschlafen, ist ein normales und gesundes Verhalten. Kleine Kinder sind nicht "schwierig" und sie wollen einen nicht "manipulieren". Sie sind normal und gesund und benehmen sich artgerecht. Sobald man diese einfachen Wahrheiten akzeptiert hat, wird die naechtliche Betreuung des Kindes viel einfacher. Wenn man die Idee aufgibt, dass man 8 Stunden ununterbrochenen Schlaf pro Nacht braucht, und diese naechtlichen Interaktionen mit dem Kind als wertvoll und voruebergehend betrachtet, gewoehnt man sich sehr schnell daran. Ich kann das Buch von Dr. Sears empfehlen "Schlafen und Wachen" (bei der "La leche League" zu beziehen). Die ersten Jahre unserer Kinder sind die wichtigsten und einflussreichsten ihres Lebens und sie vergehen nur allzu schnell. Wenn man den Beduefnissen seiner Kinder in diesen wichtigen Jahren nachkommt, wird man in den darauffolgenden Jahren reichlich Fruechte ernten koennen. Lg Astrid

Mitglied inaktiv - 23.05.2006, 16:38



Antwort auf: die Nächte.....

Hallo! Hast Du mal versucht, deinem Kind statt der Brust mal Tee zu geben?? Also, das sollte Dein Mann machen, wegen dem Milchgeruch. Bei uns hat es geholfen, er trinkt jetzt nachts gar nicht mehr. Allerdings nach vier harten Nächten, wo er sehr viel Tee getrunken hat. Wir haben es im Urlaub versucht und uns gesagt, wenn es nach sieben Nächten nicht klappt, dann darf er halt weitertrinken. In Nacht 5 hat er dann aber von 20-6 Uhr geschlafen. Er hat zwar immer noch Nächte, wo er 2 mal wach wird und Tee oder Schnucki will, aber nicht mehr so oft. Ich drück Dir die Daumen.

Mitglied inaktiv - 23.05.2006, 19:17