Liebe Frau Schuster, Ich habe gerade Ihre Antwort auf meine Frage zu dem veränderten Verhalten meiner Tochter seit unserem Klinikaufenthalt. Es hat mich sehr berührt was Sie geschrieben haben. Es bestärkt mich, mit meiner "Methode" weiter zu machen, auch wenn es von anderen Müttern liebend gern anders gesehen werden möchte. Aber ich bin eben dagegen mein KInd vor allen anderen Bloßzustellen, sie anzuschimpfen oder "gewalttätig" zu werden. Ich werde sie weiterhin so ruhig wie möglich nehmen und wieder auf ihren Platz setzen. Das bringt längerfristig einfach mehr Erfolg. Mit Schimpfen und Anmeckern erreicht man zwar kurzfristig einen "Pseudoerfolg", weil die Kinder aus Angst vor der lauten Mutter für den Moment aufhören mit dem unerwünschten Verhalten. Jedoch langfristig aber nicht verstehen, was sie nicht sollen, sondern "nur" gegen das herabwürdigende Verhalten ihrer Eltern rebellieren. Jedenfalls ist das meine Beobachtung. Ihre Zeilen haben mir enorm weiter geholfen. Die Aussagen finde ich plausibel und in meinem Interesse. Es stimmt, die Menschen hier in der Klinik kommen, bleiben eine Weile und verschwinden wieder aus unserem Leben. Es ist wirklich momentan egal, ob ich mir gute Freunde mache oder nicht. Mir ist wichtig, meiner Tochter Rückenstärkung zu geben, ihr auf unsere bisher bewährte Art zu zeigen, welches Verhalten angemessen ist, welches nicht. Meine Beziehung zu ihr ist dauerhaft und ich möchte dieser Beziehung nicht durch "eingepresstes" Verhalten, nur damit ich kurzfristig in eine sich ständig wandelnde Gruppe aufgenommen werde, schaden. Die Aussagen zu dem "stillen Stuhl" treffen das, was ich gefühlt habe. Ich finde auch, sie ist recht jung um diese "Auszeit" wirklich fassen zu können. Mir tut es in der Seele weh, mein KInd dort zu sehen, wenn es nicht zu mir darf. Oft sehe ich auch, dass sie einfach "nur auf einem Stuhl sitzt". Leider glauben die Erzieherinnen damit etwas zu erreichen. Ich bin sehr froh, dass ich mein KInd dort nur "bei Bedarf" hinbringen muss. Ich vermisse dort so die Liebe und Geborgenheit. Aber es ist für die überforderten Erzieherinnen fast unmöglich, auf alle wirklich einzugehen. Vor allem, weil die Kinder auch nur bestimmte und "kurze" Zeit bleiben. Frau Schuster, ich danke Ihnen sehr für die Worte, die Sie auf meine Frage beschrieben habe. Sie geben mir Kraft und Stützen mich bei meinen Erziehungsansichten. Eines möchte ich doch noch sagen. Es bestärkt mich nicht nur, was Sie geschrieben haben, sondern auch das, was zwischen den Zeilen steht. Es tut richtig gut. Danke für Ihr Dasein.
Mitglied inaktiv - 16.07.2008, 11:51