Hallo Frau Schuster,
unsere Tochter Lucie, sie wird im Oktober 6 Jahre alt war bisher ein wirklich liebes, aufgeschlossenes Mädchen. Sie hörte auf uns und war wirklich umgänglich.
Seit ein paar Tagen lotet sie nun ihre Grenzen aus. Sie ist super frech uns gegenüber, hört nicht, ist trotzig usw. Wenn ich sie schimpfe, stellt sie sich oft in eine Ecke und heul los und sucht dann Trost z.B. bei Papa bzw. bei mir wenn mein Mann schimpft. Dieses Verhalten ist bei ihr ganz neu.
Wenn wir ihr z.B.mit Fernsehverbot (Sandmann) drohen meint sie nur, wir würden das eh wieder vergessen usw. Was manchmal auch stimmt.
Ständig muss ich mit irgendetwas drohen, um Lucie dazu bekommen dies und das zu tun!
Lucie hat vor 7 Wochen einen kleinen Bruder bekommen. Sie ist aber m.E. überhaupt nicht eiffersüchtig, ist sehr lieb zu ihrem Bruder, kümmert sich um ihn usw.
Was meinen Sie kann ich/wir tun?
Die letzten Tage sind super anstrengend für uns als Eltern und wir kriegen uns dadurch natürlich auch in die Haare.
LG
Mitglied inaktiv - 15.07.2008, 13:24
Antwort auf:
Brauche Rat.....
Hallo Doris
Auch wenn Lucie nicht auf ihren Bruder eifersüchtig ist, wird sie sich ein wenig aus dem Mittelpunkt der Familie verdrängt fühlen und Ihre Aufmerksamkeit mit all` ihren bisherigen Erfahrungen einzufordern versuchen.
Berücksichtigen Sie bitte stets, dass auch Sie noch ein Kleinkind, wenn auch Ihre "Große" ist. Nehmen Sie Lucie immer mal wieder fest und liebevoll nach dem Motto: "Gemeinsam schaffen wir Das schon, weil wir dann doppelt stark sind" in den Arm, wenn Sie eigentlich meinen schimpfen zu müssen.
Zeigen Sie ihr, wie stolz Sie auf Ihre "Große" sind und wie gut es das Baby hat, eine große Schwester haben zu dürfen.
Wenn Sie aber mal -was unumgänglich ist- ein Verbot aussprechen müssen, begründen Sie es bitte und versuchen Sie, ein Verbot auszusprechen, das im LOGISCHEN Zusammenhang mit dem Fehlverhalten steht.
Unternehmen Sie oder Ihr Mann auch mal bewußt mit Lucie allein Etwas und erlauben Sie ihr Dinge, die eben nur "große" Kinder tun dürfen: mit Mama/Papa ins Schwimmbad, in die Eisdiele,... gehen, sich eine Freundin zum Spielen einladen, 1/2 Std. später schlafen gehen, im Bett ein Hörspiel anhören usw.
Geben Sie ihr das Gefühl, einfach unentbehrlich zu sein.
Je positiver und verständnisvoller Sie ihr gegenübertreten, umso rascher wird sie sich an die neue Familien-Situation gewöhnt und zu ihrer sicheren Orientierung zurückgefunden haben.
Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 15.07.2008
