Beerdigung einen 4 jährigen mitnehmen ??

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Beerdigung einen 4 jährigen mitnehmen ??

Hallo! Unsere Uroma ist verstorben. Am Freitag ist die Beerdigung. Mein Sohn kannte sie eigentlich recht gut, auch wenn wir sie nicht allzu oft sahen. Im Krankenhaus (wo sie bis zum Schluß lag) war er auch mal mit dabei. Dort ging es ihr noch recht gut, sodaß er damit recht gut klar kam. Nur die andere Frau die mit im Zimmer lag (Schlauch i d Nase und recht eingefallen), die schaute er recht verschüchtert an. Als ich ihm dann aber etwas dazu erklärte, war es wieder ok. Unsere Uroma ist auch die erste, die er jetzt zusammen mit dem Thema Tod mitbekäme. Meine Frage: Soll ich ihn (4 Jahre) mitnehmen ? Oder doch besser zu einer Freundin geben. Wenn ich mir die vielen "schwarz angezogenen" Menschen und die Tränen hier und da vorstelle, weiß ich nicht ob man das einem 4 jährigen zumuten kann bzw soll???? Ich selbst bin im 7. Monat schwanger und kann ihn dann auch nicht so hochnehmen wie ich das vielleicht müßte...... . Und wenn ich ihn mitnehme, wie und was erkläre ich ihm ??? Danke für Ihren Rat, lg Heike

Mitglied inaktiv - 22.07.2008, 20:52



Antwort auf: Beerdigung einen 4 jährigen mitnehmen ??

Hallo Heike Fragen Sie Ihren Sohn, ob er mit zur Beerdigung gehen möchte und informieren Sie ihn ggf. sachlich über den Ablauf. Er weiß ja, dass die Uroma sehr, sehr krank war und dass sich nun eigentlich Jeder darüber freut, dass sie keine Schmerzen mehr hat, aber auch traurig ist, weil sie nun nur noch in Gedanken bei Ihnen sein kann. Weil die Menschen traurig sind, tragen sie dunkle Kleidung und weinen hin und wieder auch. Bitten Sie eine weniger traurige Bekannte, die Ihren Sohn gut kennt, sich verstärkt um den Jungen zu kümmern, der während der Trauerfeier beschäftigt werden sollte: z.B.mit einem Kinder-Gebetbuch, dem Buch von Heike Baum: "Ist Oma jetzt im Himmel?" oder "Ein Wolkenlied für Omama" von Jan-Uwe Rogge. Steht er der Beerdigung kritisch oder unsicher gegenüber und mag er bei der Beerdigung nicht dabei sein, weisen Sie ihn tröstend darauf hin, dass er dann später einmal mit Ihnen alleine zum Grab gehen und ein paar Blumen, ein Bild o.Ä. für die Oma hinstellen darf, um sich von ihr zu verabschieden. Die richtige Entscheidung zu treffen, sollten Sie ganz allein Ihrem Gefühl überlassen und dem Wunsch Ihres Sohnes. Grundsätzlich gehört der Tod zum Leben dazu: ein Mensch stirbt -ein Mensch wird geboren. Ihnen und Ihrer Familie gilt mein aufrichtiges Beileid-

von Christiane Schuster am 23.07.2008