babysitter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: babysitter

liebe frau schuster, ausgangssituation: wir(mutter, vater, kind 1 jahr alt) wohnen im ausland und hatten vor 4 monaten einen umzug von einem (aus)land in ein anderes. im ersten land, hatte unsere tochter quasi eine zweit-mutter (eine "untermieterin", die quasi familienmitglied war). jetzt ist dies leider nicht mehr der fall, und ich musste mich nach einer babysitterin (fuer 1 mal pro woche einen tagesdienst und fallweise abenddienste) umsehen. ich gab uns mehrere wochen eingewoehnungsphase, in der die babysitterin mehrmals pro woche fuer ca. 2 stunden kam, und ich nach und nach versuchte, die phasen meines wegbleibens von 20 min. auf mehrere stunden zu steigern, doch maja begann jedesmal, wenn sie hungrig, muede oder aehnliches wurde (wenn sie also meine naehe besonders wuenschte) extrem zu bruellen und zu zittern. die babysitterin warf das handtuch. ich habe nun eine neue und auch hier dasgleiche spiel, und es scheint fast schlimmer zu werden. zum erstenmal tauchte dieses phaenomen mit etwa einem halben jahr auf. da habe ich maja - nichts ahnend - einer freundin (die sie allerdings nicht kannte) fuer einen kleinen spaziergang im tragetuch ueberlassen. anfangs hat sie sich amuesiert, dann aber extrem zu bruellen begonnen - so, wie sie es jetzt bei den babysittern auch macht. sie ist eigentlich kein scheues kind, laesst sich von jedem "anquatschen" und auch auf den arm nehmen, laechelt die leute an, freut sich, wenn andere mit ihr spielen. wenn sie allerdings nach einer gewissen zeit bemerkt, dass ich (oder ihr vater) nicht da bin, reagiert sie extrem (sie ist auch ein ziemlich zappeliges, aktives kind). soll ich es weiter mit den babysittern versuchen (ich habe das gefuehl, dass auch die zweite babysitterin langsam abspringen will) - es ist auch ziemlich muehsam, mit jedem neuen babysitter mehrere wochen eingewoehnungsphase zu machen. wozu raten sie mir? liebe gruesse chris.

Mitglied inaktiv - 22.09.2001, 22:04



Antwort auf: babysitter

Hallo Chris Haben Sie schon mal an ein Au-Pair gedacht, das für ca. 1Jahr ständig mit bei Ihnen im Haushalt lebt und zwar auch dann, wenn Sie selbst anwesend sind? Ihre Tochter wird sich so vielleicht leichter an eine weitere Bezugsperson gewöhnen, wenn Sie immer mehr eine Statisten-Rolle übernehmen, während das Au-Pair immer mehr Kompetenzen übernehmen kann und quasi zur Familie dazu gehört. Auch würde diese Fremdbetreuung Ihrer Tochter evtl. leichter fallen, wenn sie regelmäßig zu einer Tagesmutter käme, die noch 1 oder 2 weitere Kinder zu betreuen hat.- Soll weiterhin ein Babysitter für 1Tag und bedarfsweise am Abend zu Ihnen kommen, achten Sie bitte darauf, dass dann die Mahlzeiten und auch das tägl. gleiche Einschlafritual mind. zu Dritt (Maja, Babysitter und Sie) durchgeführt werden; und zwar so lange, bis es Ihrer Tochter gar nicht mehr auffällt, ob sie nun von Ihnen oder von einer weiteren -ihr inzwischen sehr vertrauten- Person gefüttert/ins Bett gebracht wird. Ein häufiger Wechsel wird Maja unsicher werden lassen, sodass sie sich verstärkt Hilfe suchend und weinend -sprechen kann sie ja noch nicht- an ihre vertrauteste Bezugsperson, die Sie sind und immer bleiben werden, wendet. Treffen Sie die richtige Entscheidung, nachdem Sie alles Für und Wider gut durchdacht haben. Es würde mich freuen, von Ihnen eine (positive) Rückmeldung zu bekommen. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.09.2001