Abmachungen mit Kindergartenkindern

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Abmachungen mit Kindergartenkindern

Liebe Frau Schuster, ich liebe meine beiden Kinder (6,5 und 5 Jahre) über alles. Ich wollte sie (bewusst und unbewusst ;-)) ) nie so streng erziehen, wie ich erzogen worden bin. Daher habe ich ihnen, als sie noch jünger waren, sehr viel Freiraum gelassen und nur die für mich und die ganze Familie notwendigsten Grenzen gesetzt. Wo es derzeit immer wieder Krach gibt, ist, wenn wir nun etwas abmachen und sie dann keinerlei Ambitionen zeigen, sich an die Abmachungen zu halten. Beispiel zur Schlafenszeit: Kinder: "Nein, Mama, wir wollen noch nicht schlafen gehen, wir möchten noch mit dir etwas spielen." Mama: "Ok, dann spielen wir noch eine halbe Stunden gemeinsam Uno, dann geht ihr aber ins Bett." Kinder: "Ok, Mama, machen wir." Mama: "Wiesst ihr denn auch, was wir ausgemacht haben?" Kinder: "Ja, dass wir nach dem Spielen dann brav schlafen gehen." Spiel wird wie versprochen gespielt. Es ist die halbe Stunde vorbei, mittlerweise 20.30 und die Kinder sichtlich müde. Kinder: "Mama, dürfen wir jetzt noch in unser Zimmer spielen gehen?" Mama: "Nein, es war abgemacht, dass ihr schlafen geht." Kinder: "Wir wollen aber nicht. Wir wollen noch spielen. Wir sind eh ganz ruhig in unserem Zimmer." Mama: "Nein, ihr geht jetzt ins Bett." Sie bringt Kinder ins Bett. Diese blödeln dort herum, stehen wieder auf, gehen spielen... So gehts bei uns oft am Abend. Und ich weiss dann einfach nicht, welche Konsequenzen zu folgen haben. Prinzipiell wäre es mir in den Ferien egal, wenn sie ab und zu länger aufbleiben. Aber sie sind dann am nächsten Tag so streitsüchtig, wenn sie zuwenig Schlaf bekommen... Welchen Rat habe Sie für uns? Mit lieben Grüßen Sana

Mitglied inaktiv - 03.08.2007, 07:44



Antwort auf: Abmachungen mit Kindergartenkindern

Hallo Sana Auch wenn es von großem Vorteil ist, das Leben leicht zu nehmen und flexibel zu sein, kommt Niemand darum herum, einige Grenzen und Regeln zu akzeptieren und einzuhalten, während die Kinder diese Grenzen erst noch lernen müssen. Ohne Regeln ist ein Zusammenleben überhaupt nicht möglich! Es ist also sehr wichtig, diese Grenzen aufzuzeigen, indem Sie sie begründen und darauf achten, dass sie auch konsequent eingehalten werden. Bitte setzen Sie sich liebevoll, aber auch bestimmt durch: Nach der 1/2 Std. spielen, lesen... wird ins Bett gegangen und zu schlafen versucht, damit sie am nächsten Tag ausgeschlafen und entsprechend ausgeglichen und zufrieden sind! (BASTA!) Meinen die Beiden, noch nicht müde zu sein oder nicht schlafen zu können, dürfen Sie gerne noch ein Hörspiel anhören, aber sie haben ruhig zu sein! Halten Sie sich nicht an diese Regelung, werden sie nicht mehr in einem Zimmer schlafen dürfen! Setzen Sie sich bitte durch! Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.08.2007



Antwort auf: Abmachungen mit Kindergartenkindern

Hallo Sana, ich würde dann wie folgt handeln: wenn Ihr abmacht, daß Ihr noch 30 min. spielt und sie dann ins Bett müssen, dann würde ich eine Uhr aufstellen und den Kindern VOR Spielbeginn zeigen, wie viel eine halbe Stunde ist (Beispiel: wenn der Große Zeiger hier ist, dann hören wir auf zu spielen und dann geht Ihr ins Bett). Nach 15 min. würde ich die Kinder darauf hinweisen, daß die Zeit langsam abläuft - damit sie sich ein wenig orientieren können. Denn 30 min. mit Mama spielen gehen ganz schnell rum und plötzlich müssen sie aufhören zu spielen und ins Bett. Vielleicht kannst Du alternativ sagen: wir spielen 15 min. Uno und dann dürft ihr noch 15 min. im Zimmer spielen, dann liest Mama eine Geschichte vor und dann gehts ab ins Bett. Sollte das alles nicht klappen, würde ich Konsequenzen aufzeigen: "Wenn es nach den 30 min. Probleme mit dem zu Bett gehen gibt, spielen wir morgen nicht mehr". Wenn es dann tatsächlich Probleme gab und sie am nächsten Tag wieder "betteln mit Dir spielen zu wollen", dann würde ich sagen "Nein liebe Kinder - gestern habt Ihr versprochen, daß Ihr nach 30 min. ins Bett geht, das hat leider nicht geklappt, also können wir heute nicht mehr spielen" Ich kann mir gut vorstellen, daß es arg anstrengend ist, konsequent zu bleiben . mir gehts ja mit meiner gut 2- jährigen Tochter schon so... aber ich befürchte, daß es kaum anders gehen wird! Viel Geduld!!! Mira

Mitglied inaktiv - 03.08.2007, 09:20



Antwort auf: Abmachungen mit Kindergartenkindern

Hallo Mira, danke für deinen Tipp. Uhr aufstellen brauche ich nicht - sogar mein Kleiner kann die Uhr schon lesen. Und wenn ich dann am nächsten Tag nicht mit ihnen spiele, ist ihnen auch egal. Dann spielen sie miteinander. Und so ist es leider mit allen Konsequenzen - sie sind ihnen egal, sprich sie finden sich ganz schnell damit ab und beschäftigen sich anderweitig. Das hat natürlich im Alltag den Vorteil, dass sie auch dort sehr flexibel sind. Wenn zB eine Freundin einen Besuch absagt oder sonst was ausfällt, auf das sie sich gefreut haben, sind sie nur eine Minute traurig und dann haben sie es vergessen und gestalten den Nachmittag anders. Da kommen sie nach meinem Mann, der das Leben eigentlich auch sehr leicht nimmt und sich schnell auf neue Situationen einstellt. Liebe Grüße Sana

Mitglied inaktiv - 03.08.2007, 09:54