Frage: Wieso stört mein Kind das Spiel anderer?

Mein Sohn (3,5y) stört immer wieder andere Kinder beim Spielen, z.T. mit Absicht. Bsp: Kinder bauen eine Schnee-Schanze, er setzt sich drauf, geht auf Bitten der anderen nicht weg, so können sie nicht drüberrodeln. Bsp: er stellt die elektrische Eisenbahn immer wieder ab, trotzt der Bitte, dies zu unterlassen. Er klaut anderen da Spielzeug, wenn er es hat wirft er es weg, spielt gar nicht damit. Es kamen schon Kinder zu mit und sagte, sie wollten nicht mehr mit ihm spielen. Ich weise ihn jeweils darauf hin, dass sein Verhalten nicht i.O. ist, auch schon sind wir nach Hause gegangen wenn wir zu Besuch waren, dann kommt noch ein riesen Wutanfall dazu. Was kann ich machen, damit er dieses Verhalten nicht mehr zeigen muss? Ich möchte nicht, dass er zu einem unbeliebten Kind wird, mit dem niemand mehr spielen will. Vielen Dank!

von Schmetterling0910 am 14.01.2013, 07:39



Antwort auf: Wieso stört mein Kind das Spiel anderer?

Hallo, das Verhalten, das Ihr Sohn hier zeigt, gehört in den Bereich provokativen Handelns. Stören eines geplanten Ablaufs, ob Spiel oder Veranstaltung, ist Provokation. Dazu gehört im Kindesalter fast immer, dass dieses Kind auch "auf Widerstand gebürstet ist". Ursache dieser Verhaltensweisen ist ein hohes aggressives Element, das in diesem Alter automatisch dazu benutzt wird, die Trotzerscheinungen der Selbstbehauptung aufrecht zu erhalten und in die höheren Entwicklungsstufe hinein zu verlängern. Jetzt muss man sich fragen, warum das Kind das nötig hat und was ihm in Wirklichkeit fehlt, damit es mit den Altergenossen in eine produktive Spielhandlung einsteigen kann. Getreu der Erkenntnis, dass Trotz zur Selbstbehauptung und damit zum Erhalt des Selbstbewusstseins dient, muss ein solches Kind zu wenig davon haben. Für das Selbstwusstsein sind aber in diesem Alter die Verhältnisse in seinem Zuhause zuständig. Häufig führt ein schleppende Loslösung dazu (s. gezielter Suchlauf). Aber auch Nichtbeachtung, ständiges Kritisieren und "Schlechtmachen" oder einfach zu wenig Beschäftigung mit dem Kind führen dazu. Da Sie mir nichts über die familiären Hintergründe schreiben, kann ich Ihnen auch keinen gezielten Rat geben. Vielleicht schreiben Sie noch einmal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.01.2013



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