Frage: Verstand ./. Gefühl

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unser Kind ist 28 Monate, sehr selbstsicher und gem. Kinderarzt in der Entwicklung ihren Altersgenossen weit voraus. Sie stillt sich momentan gerade ab. Sie ist ein ausgeglichenes Kind, was feste Tages- und Wochenrhytmen mit uns lebt. Momentan sind wir Eltern jedoch in einem Gewissenskonflikt: Gefühl oder Verstand dominieren lassen... Unsere Tochter schläft abends ohne Probleme ein, wenn wir (dies erst seit dem 3. Lebensjahr) bei ihr bleiben. Nun kommt sie jede Nacht zu uns. Nicht das wir von Ihnen Schlafhilfe benötigen! Wir wissen nur, wie wichtig die ersten Lebensjahre für den Aufbau von Urvertrauen und Sicherheit sind - und daß ein Kinderseelchen schnell Schaden für immer bekommen kann (der sich im späteren Leben unbewußt widerspiegelt). Wir überlegen nun ob a) Gefühl: sie will nicht alleine sein, braucht die Gewissheit, daß sie uns vertrauen kann, deshalb Schlafen im Elternbett bzw. im Gästezimmer mit der Mutter, damit Papa ausschlafen kann (sie sagt: "ganz dicht kuscheln") oder b) Verstand: Routine, Gewohnheit zum Elternbett zu wechseln, deshalb trotz Tränen und immer Wiederkommen ins Kinderbett bringen. Wie sehen Sie die Auswirkungen auf ein jeweiliges Verhalten, bzw. wie würden Sie reagieren? Vielen Dank für das Lesen des langen Textes und für eine hilfreiche Antwort!

Mitglied inaktiv - 15.12.2002, 21:48



Antwort auf: Verstand ./. Gefühl

Hallo, wenn ich Sie recht verstehe, haben Sie Ihre Tochter länger als 2 Jahre noch gestillt. Das lange Stillen ist ein Ergebnis starker Gefühlsdominanz bei der Mutter. Wieso fragen Sie sich jetzt in der Abstillphase, ob Sie auf einmal den Verstand regieren lassen sollen? Sie sitzen bei Ihrer Tochter in der Einschlafphase, was ein sehr schöner Akt ist, warum wollen Sie sie nachts, wenn Sie wach wird und sich nach Ihnen sehnt, allein lassen? Eigentlich haben Sie sich die Antwort ja schon selbst gegeben. Bis die Kinder nachts auch alleine klar kommen können, werden sie in der Regel 4 Jahre. Das ist ein Erfahrungswert. Das Prinzip, sich nachts als Eltern mit der Kinderbetreuung abzuwechseln, ist vernünftig. Es sichert jedem Elternteil ausreichend Schlaf. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.12.2002



Antwort auf: Verstand ./. Gefühl

Verstand und Gefühl müssen sich doch nicht gegenseitig ausschließen; was hier als "Verstand" bezeichnet wird sind lediglich Befürchtungen, das momentane Verhalten könne negative Auswirkungen auf die zukünftigen Schlafgewohnheiten haben. Auf gut Deutsch: Laß Dein Kind bei Dir schlafen, es wird von selber irgendwann "ausziehen"; kaum ein Teenager übernachtet im Elternbett....

Mitglied inaktiv - 16.12.2002, 09:59



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