Frage: Unruhe und sitzen

Hallo Herr Dr. Mein Sohn ist 13 Monate und immer schon sehr unruhig und schnell überfordert mit allem. Die ersten Monate war er auch ein Schreibaby. Was mich aber ratlos macht ist, daß er noch nie auf dem Schoß sitzen wollte. Sobald man ihn auf den Schoß nimmt, weint er und wehrt sich und will nicht ruhig sitzen. Er kann keine Minute Ruhe ertragen. Wenn man ihn auf dem Arm hat und mit ihm rumgeht ist alles gut, aber auch hier darf man nicht länger stehen bleiben. Dann wird er ungehalten.Er ist sehr schmusig und braucht Körperkontakt, aber bitte immer mit Bewegung. Wenn ich andere Kinder sehe, sehe ich immer daß sie zumindest eine gewisse Zeit auf dem Schoß ruhig sitzen und sich mit etwas beschäftigen. Warum kann mein Sohn das nicht? Ist das Besorgnis erregend? Kann man etwas dagegen machen und legt sich das noch oder ist das schon eine Vorstufe zur Hyperaktivität?Meine KiÄ habe ich schon drauf angesprochen, aber sie nimmt es nicht ernst, geht nicht drauf ein.Danke LG und vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 07.08.2006, 11:22



Antwort auf: Unruhe und sitzen

Stichwort: ADHS Hallo, die Wissenschaft nimmt heute an, daß es neben genetischen Voraussetzungen auch Umgangsfehler mit dem Verhalten des Säuglings im ersten Lebensjahr sein können, die zu einem späteren ADHS führen (in Kürze als Stichwort im gezielten Suchlauf). In beiden Fällen geht es um eine Störung in der Signalübertragung zwischen den Nervenzellen im Stirnhirn (Frontalhirn) des Menschen (Dopamin-Rezeptoren). Diese Störung ist also entweder angeboren oder sie entsteht aufgrund eine zu hohen Stresspegels im ersten Lebensjahr. Der hohe Stresspegel in der Säuglingszeit wird ausgelöst durch anhaltendes, nicht adäquat im Umgang behandeltes Schreien. Natürlich kommt die Frage, schreit der Säugling nicht deswegen nur so anhaltend, weil er die angeborene Störung hat. Die gegenteilige Frage hierzu lautet dann aber: wird die angeborene Störung durch Schreien-lassen nicht erst manifest? (zumindest aber deutlich verstärkt?) Die Bücher hierzu sind noch nicht geschlossen. Wie es in der Ursache auch ist, Sie haben nicht unrecht, wenn Sie die Auffälligkeiten bei Ihrem Sohn mit solchen Überlegungen in Verbindung bringen. Dennoch können Sie zu einem so frühen Zeitpunkt die Diagnose Hyperaktivität wegen ADHS nicht stellen. Zuviel ändert sich noch im Verhalten der Kinder im weiteren Verlauf der Entwicklung. Was Sie aber zur möglichen Verhütung jetzt schon machen können, ist sehr viel Geduld für Ihren Sohn aufbringen, ihn zur Ruhe auf dem elterlichen Schoß "verführen", ihm viel Klarheit und Struktur geben in dem, was man landläufig als soziales Verhalten bezeichnet. Dazu zählt v.a. auch ein kompetenter, elterlicher Umgang mit dem Trotzverhalten, das jetzt bald immer stärker einsetzen wird (s. mein Langtext, Teil 3, link oben links). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.08.2006



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