Frage: Umgang mit Trotzphase

Hallo Dr. Posth, nachdem ich mir erst etwas schwer getan habe mit den Erscheinungen der Trotzphase (Julian ist 27 Monate alt) hat mir ihr Langtext sehr geholfen. Nun helfe ich mir auch immer damit, daß ich ihm sage : "Mama hat Dich immer lieb, auch wenn Du schreist oder weinst!" Das hilft mir komischerweise darüber hinweg zu explodieren. Was sagen Sie, ist das auch für Julian hilfreich? Ich versuche ihn auch nicht mehr davon abzuhalten, sondern bringe ihm so weit es geht Verständnis für seine Gefühle entgegen. Auch sage ich ihm oft: Julian ist ein lieber Junge. Kann man das auch zu oft sagen? Was meinen Sie ?? Wie ist das wenn er schon mal sagt: Mama ist tot! Er will doch sicher damit nur sagen, daß es schön wär wenn die Mama im Moment nicht da wär, damit er etwas machen kann, was ich ihm gerade nicht ermögliche, oder was meinen Sie? Wie reagiere ich richtig? Danke schon mal für ihre Hilfe und weiter so .. Bis bald ?! Petra & Julian

Mitglied inaktiv - 04.07.2005, 13:24



Antwort auf: Umgang mit Trotzphase

Liebe Petra, den Begriff tot kann Ihr Sohn sich noch nicht erklären und hält ihn als eine Vokabel für ein Form von Nichtanwesenheit. Da haben Sie sicher vollkommen recht. Wo er das Wort aufgeschnappt hat, wissen Sie wahrscheinlich nicht. Zu Ihrem Vorgehen bei Trotzanfällen: Sie sollten schon klar und eindeutig darauf reagieren, wenn das Trotzgeschehen einen Grad von grenzwertiger Erträglichkeit erreicht. D.h., Sie sollten mißmutig und auch mit Ablehnung auf das eigentliche Verhalten antworten. Aber Sie sollten nicht Ihren Sohn als Person kritisieren oder herabwürdigen. Nur das Handeln darf kritisiert, oder wenigstens als unerwünscht bezeichnet werden. Aber es wäre für ein Kind nicht verständlich, wenn Sie paradox reagieren, also wenn Sie bei einem Trotzanfall sagen: "Julian ist ein lieber Junge". Sie wollen doch die Trotzattacken nicht noch verstärken, es genügt bestimmt, was er selbst zustande bringt. Ihr Sohn hätte nichts davon, wenn Sie ihn umzärteln, während er Ihnen die Sachen um die Ohren schmeißt. Das würde sein bisheriges Weltbild völlig durcheinander bringen. Erst wenn er sich beruhigt hat und um Versöhnung bittet, dürfen Sie ihm sagen, wie lieb Sie ihn haben und daß Sie ihn auch noch mögen, wenn er einmal seine Ausraster hat. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.07.2005



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