Trotz und Terminstress

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Trotz und Terminstress

Lieber Dr. Posth, unsere Tochter Zoe (22Monate)hat vor 3 Tagen ihren ersten Trotzanfall. Jetzt habe ich ihr Kapitel über Loslösung und Trotz gelesen und bin ratlos, wie ich mich denn in Situationen verhalte, in denen Zoe trotzt, wir aber z.B. einen Termin beim Kinderarzt o.ä. haben. Ich kann diesen doch nicht verschieben, weil Zoe sich nicht anziehen lassen will. Bisher trat der Trotz immer dann auf, wenn ich auf Zoes Kooperation angewiesen bin (wickeln, Zähneputzen, anziehen). Obwohl ich sie ablenken will, nutzt das je nach Müdigkeitsgrad nichts und Zoe läuft wie Rumpelstieltzchen durch unsere Wohnung. Nach ca. 10 min schreien kommt sie wieder und will sich versöhnen (was ich auch sehr gerne mache ;)). Aber wie verhalte ich mich bei seltenem Termindruck, ich kann sie kaum festhalten und anziehen?! Muß sie und ich dadurch oder gibt es eine Möglichkeit sie rasch zu besänftigen? Fange rechzeitig mit Anziehen an, manchmal trotzt sie jedoch trotzdem! Danke und LG Jasmin

Mitglied inaktiv - 21.01.2008, 12:20

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Antwort auf: Trotz und Terminstress

Hallo, der Widerstand, den die Kinder üben beim Anziehen, Zähne putzen oder Wickeln, zählt noch nicht zum eigentlichen Trotz. Trotz ist es erst, wenn beim Kind eine willentliche Absicht dahinter steckt, die mit den Anweisungen der Bezugspersonen kollidiert. Also sie müssen schnell aufbrechen, weil sie die Termine kennen und ihre Tochter will aber weiter spielen oder lieber etwas essen. Ihre Möglichkeiten sind (s. meine Ausführungen): Drohen, Schimpfen, soziales Trennen. Geht aber alles drei nicht, weil der Termin wichtig ist, dannn müssen Sie sich durchsetzen und sobald sich Ihre Tochter beruhigt hat, ihr erklären, warum Sie so handeln mussten. Dabei komt es gar nicht so sehr auf den Inhalt Ihrer Erklärung an, als vielmehr auf die Botschaft: es gab eine besonderen Grund, warum ich so handeln musste. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.01.2008

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