Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
habe eigentlich das Gefühl, mein Sohn 10Mon. und ich haben eine Sichere Bindung.
Braucht mich zum einschlafen, kommt sich immer mal wieder anschusen, kommt Besuch klammert er sich erstmal eine Weile an mir fest.Nun zu meiner Frage:
Bei Fremden braucht er erstmal eine Zeit um seine Scheu zu überwinden. Dann lässt er sich auf von dem Besuch auf den Arm nehmen und will dann dort auch erstmal bleiben. Also möchte ich ihn nach kurzer Zeit nehmen, hält er sich erstmal am Besuch fest. Nach etwas längerer Zeit kommt er dann gerne wieder zu mir.
Hat das was mit der Loslösung zu tun?
Mitglied inaktiv - 10.12.2007, 15:50
Antwort auf:
Tragen
Stichwort: Fremdeln
Hallo, mit Loslösung hätte das nur dann etwas zu tun, wenn sich Ihr Sohn an diese neue Person anbinden würde, um sich aus der primären Bindung zu Ihnen herauszulösen. Ziel der Loslösung ist das eigenständige Selbst.
Nein, was Ihren Sohn auf die fremden Arme treibt, ist die schiere Neugier. Und die wird solange ausgekostet, wie sie sich durch die neue Situation erhalten lässt. Denn Neugier hat auch etwas Befriedigendes und schürt die Motivation. Und ein sicher gebundenes Kind kann sich seiner Neugier viel freier hingeben, als ein unsicher gebundenes. Das ist also der Grund, warum Sie als Mutter im Moment dann "abgemeldet" sind.
Verhält sich der Fremde aber nicht kindgerecht oder bemerkt ds Kind, dass ihm der Fremde doch unsypathisch ist, dann flüchtet es sich schnell wieder auf der mütterlichen Arm zurück. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.12.2007