Sprechen mit 2 1/2

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Sprechen mit 2 1/2

Lieber Herr Dr. Posth, wir haben folgendes Problem. Mein Sohn ist 2 1/2 und fängt erst jetzt so richtig an, Wörter zu lernen. Bisher habe ich mit ihm immer betont hochdeutsch gesprochen, obwohl ich selbst mit einem leichten Dialekt aufgewachsen bin. Mein Mann spricht richtig hochdeutsch, meine Mutter, die sehr oft bei uns ist, spricht breiten Dialekt. Ich selbst mische in mein "Hochdeutsch" immer wieder Dialekt ein, weil mein "Schnabel" eben anders gewachsen ist. Jetzt habe ich gelesen, dass es besser ist, mit einem Kind Dialekt zu sprechen als ein gekünsteltes Hochdeutsch. Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin jetzt total verunsichert, wie ich am besten mit meinem Sohn sprechen soll. So wie bisher, wenn auch etwas gekünstelt oder so, wie ich halt spreche, auch wenn er sich dann umstellen muss? Kann so ein Dialekt-Durcheinander den Spracherwerb verzögern? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!

Mitglied inaktiv - 03.04.2003, 15:35

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Antwort auf: Sprechen mit 2 1/2

Liebe Tanja und die anderen Mütter, das Kind lernt das zu sprechen, was die Eltern ihm vorsprechen. Soll es Hochdeutsch sein, müssen Sie Hochdeutsch mit ihm reden, soll es Dialekt sein, eben ..... Es gibt Dialekte, die später in der Schule Schreibprobleme hervorrufen können. Es gibt auch Dialekte, mit denen man sich in Deutschland schwer verständigen kann. Also ein bißchen Hochdeutsch wäre schon nicht schlecht. Aber das ist nur meine eigene Meinung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.04.2003

Antwort auf: Sprechen mit 2 1/2

Hallo! Kenne das Problem ;-). Aber eigentlich muss es keines sein: Wenn dein Sohn gerade am Anfang mit dem Sprechenlernen ist, dann wirst du ohnehin noch sehr viel wiederholen, alles sehr betont sagen und deutlich aussprechen. Das geht im allerbreitesten Dialekt kaum. Aber ich denke schon, dass man dabei deinen Dialekt heraushören darf. Gekünstelt solls sicherlich nicht sein. Wahrscheinlich ist es so richtig, wie du dich mit deinem Mann unterhältst. Der wird mit einem ganz breiten Dialekt wohl auch nichts anfangen können, oder? Wir haben auch das Oma-Problem. Meine beiden Omas sprechen ganz breiten Dialekt. Mein Sohn (ist jetzt auch fast 2,5 Jahre alt) schaut sie dann oft nur ungläubig an. Er wird sie sicherlich auch mal verstehen, aber das wird wohl ein bisschen dauern. Ansonsten müssen sie sich halt ein bisschen bemühen und etwas langsamer und deutlicher sprechen. Bin sehr gespannt, was Dr. Posth dazu schreibt! Liebe Grüße Nicole

Mitglied inaktiv - 03.04.2003, 23:06

Antwort auf: Sprechen mit 2 1/2

Hallo Tanja, ich selber falle auch manchmal in eine Dialekt"färbung", besonders wenn ich mit meiner Mutter telefoniere, allerdings nicht so richtig breiter Dialekt. Ansonsten sprechen wir auch Hochdeutsch. Vom Gefühl her würde ich sagen, eher sprechen, wie einem der Schnabel gewachsen ist und es einem gerade zumute ist, wenn es nicht unbedingt der breiteste Dialekt ist. Gekünstelt ist eben gekünstelt und ich denke, damit wird nicht das Gefühl für die Sprache und den Rhytmus gefördert. Bin aber auch ganz gespannt auf Dr. Posths Antwort! Liebe Grüsse Gabriele

Mitglied inaktiv - 04.04.2003, 09:10

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