Lieber Dr. Posth,wir hatten letztes Jahr ein paar Mal hier Kontakt wg unseres Sohnes(ehem Schreibaby,sehr sensibel,gleichzeitig temperamentvoll,wird im Sinne Ihrer Theorie/Empfehlungen "erzogen").Er ist jetzt 3J3M,hat sich toll entwickelt,ist ausgeglichener,offener,kooperativer,Loslösung M.E.gut vorangeschritten.Nun kommt er nächsten Monat in KiGa.Es ist ein kl. eingruppiger (20 Kind.),Erzieherinnen ermöglichen sanfte Ablösung(eine unterstützt sie aktiv,andere findet sie ok).Allerdings hoher Geräuschpegel wegen hohem Altbau.Traue ihm KiGa mittlerweile zu,trotzdem bekomm ich jetzt kurz davor etw kalte Füße.Mache mir Sorgen,ob es ihn doch noch überfordern könnte und unsere "Errungenschaften" der letzten Zeit wieder zerstört werden könnten.Ist diese Sorge trotz entspr Begleitung evtl. begründet oder können Sie mir vielleicht Mut machen?Was habe ich bei einem "anspruchsvollen" Kind in diesem Alter bei diesen Gegebenheiten beim KiGa- Start zu erwarten?Wie erleichtern?Vielen Dank,Johanna
Mitglied inaktiv - 27.09.2010, 07:18
Antwort auf:
Sorgen kurzm vorm KiGa- Start...
LIebe Johanna, was Sie ansprechen ist wieder die "alte Frage": ab wann ist ein Kind überhaupt kindergartenreif? Im gezielten Suchlauf finden Sie ein Stichwort dazu. Es lautet: Kindergarten ab wann? Heutzutage hat die Gesellschaft das Interesse, die Kinder möglichst früh in die verschiedenen Möglichkeiten der Fremdbetreuung zu geben, um die Mutter möglichst schnell wieder in den Arbeitsprozess zurückführen zu können. diese Maxime berücksichtigt kindliche Reifungsprozesse nicht oder nur am Rande. Das Kind muss sich anpassen, und Anpassung wird als sinnvolle Erziehung ausgegeben.
Betrachtet man die Entwicklung und Reife des Kindes, wird ein Kind irgenwann zwischen dem 3.und 4. Lebensjahr gruppentauglich und damit sozialisationsfähig. Das setzt eine weitgehend unbeeinträchtigte individuelle Entwicklung bis dahin voraus. Sie haben sehr schön beschrieben, dass das bei Ihrem Sohn so ist. Da vonseiten des Ki-ga auch eine sanfte Ablösung möglich ist, sehe ich also erst einmal keine Probleme beim Übergang in den Ki-ga. Vetrauen Sie auf Ihre bisherige Erziehung und seine Sie guten Mutes. Wenn etwas nicht gelingt, können Sie sich gerne wieder melden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 28.09.2010