Sichere Bindung?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Sichere Bindung?

Geehrter Doktor Posth! Unser Kind ist nun bald ein Jahr alt. Er geht schon alleine, ist ein zufriedenes und lustiges Kerlchen. Er beschäftigt sich auch schon einige Zeit alleine ( auch wenn er alleine in einem Raum ist). Er schläft bei uns im Zimmer bzw. in unserem Bett. Wir haben ihn nie schreien lassen. Ich stille ihn auch noch abends und nachts. Ich bin in Mutterschaft und deswegen noch 2 Jahre zu Hause. Z.Z. ist er sehr dem Vater zugetan. Auch zur Oma, die im selben Haus wohnt, geht er gerne und bleibt gerne bei ihr. Ist das für ein Kind ein Problem, wenn er zwei Ersatzbezugspersonen hat? Außer wenn er müde und hungrig ist, will er zu mir. Vor anderen Leuten macht er einen Rückzug, auch vor der anderen Oma, die er nur einmal die Woche sieht. Wenn sie allerdings bei uns zu Besuch ist, lässt er sich auch von ihr tragen. Wie schätzen Sie die Bindung ein? Wie lange kann so ein Fremdeln dauern? Danke schon im Voraus und liebe Grüße.

Mitglied inaktiv - 03.12.2007, 10:36

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Antwort auf: Sichere Bindung?

Hallo, grundsätzlich gerät die sichere Bindung durch eine Ersatzbezugsperson nicht in Gefahr. In der Regel schafft sich der Säugling eine Art Bindungshierarchie und bestimmt von sich aus, wer die Hauptbezugsperson ist und wer im "zweiten Rang" steht. Ihr Sohn ist mit seinem 1. Geburtstag in der Phase der beginneneden Loslösung (Papa!) und zeigt die typischen Verhaltensweisen der Anhänglichkeit. Aber als sicher gebundenes Kind bleibt das alles in erträglichen Grenzen. an die andere Oma muss er sich einfach nur gewöhnen können, dann wird auch sie zu einer Ersatzbezugsperson. Sie muss ihm allerdings auch wohl gesonnen sein. Die Anhänglichkeit lässt im Laufe des nächsten Halbjahrs wieder deutlich nach. Ihr Sohn geht dann immer mehr für sich auf Entdeckungsreise. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.12.2007

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