Lieber H.Dr.Posth,meine Tochter (22M)schlägt immer wieder die anderen Kinder.Auf dem Spielplatz kippt sie den anderen Sand über den Kopf.Desw.kann es passieren,das jemand,egal ob Kind o.Erw.von ihr eine Handvoll Steine ins Gesicht bekommt.Kurzum:keines der anderen Kinder(wir haben viel Kontakte)macht diese Dinge.Bei meiner Kleinen muss ich immer vom grösstmögl.Blödsinn ausgehen.Natürl.reag.ich sofort,sage ihr das sie nicht Schlagen,mit Steinen werfen etc.darf.Ich bin aber,da sie so extrem temperamentv.ist,den ganzen Tag am Neinsagen,Schimpfen,Bremsen,Regulieren,Ablenken, usw.Sie hat auch vor nichts Angst,steckt ohne Murren auch mal die tätl.Reaktionen der (i.d.Fall immer älteren)Kinder ein.Sie orientiert sich sowieso eher an den Grossen,da sie selbst motorisch sehr fit ist und am liebsten rennt,klettert o.Ballspielt.Ich bin aber schon sehr an meinen Grenzen,wie verhalten ich mich richtig?
Ich möchte auf jeden Fall erwähnen, das unsere Tochter NICHT von uns geschlagen wird.
DANKE
Mitglied inaktiv - 30.04.2007, 21:44
Antwort auf:
Schlagen etc.-wie reagieren
Stichwort: Aggressivität bei Kleinkindern
Hallo, Sie haben vollkommen Recht damit, die ungelittenen Verhaltensweisen der Kinder nicht dadurch im Nachhinein zu rechtfertigen, in dem man sie als Erwachsener kopiert. Schlagen von Kindern verbietet sich aber schon aus humanistischen Gründen.
Wenn Ihre Tochter so ein kleines Temperamentsbündel ist, dann hat das für sie ja auch gewisse Vorteile. Offenbar ist sie aber auch ein wenig aggressiv veranlagt und Impulsivität und Aggressivität führen zu dem Verhalten, das Ihre Tochter an den Tag legt. Zu hinterfragen wäre, ob es außer der persönlichen Veranlagung auch noch andere Gründe für Agressivität gibt, wie z.B. ein schlecht gelingende Loslösung, zu hohe Geschwisterrivalität, schlechtes Vorbild oder zu große elterliche Strenge. Können Sie das alles ausschließen, dann bleibt Ihnen nur die Methode der "Induktion" und das in zunehmenden Maße. Denn erst zwischen 2 und 3 Jahren funktioniert diese psychopädagogische Maßnahme erst richtig (s.a. gezielter Suchlauf). Soweit ist Ihre Tochter noch nicht.
Im Einzelfall geht es aber auch nicht anders, als daß Sie Regeln mit ihrer Tochter einstudieren und die Regel lautet in diesem Fall, Sand anderen Kindern in die Haare zu schütten ist nicht erlaubt. Reagiert Ihre Tochter nicht auf mehrere Ermahnungen, muß sie das Schüppchen hergeben oder den Sandkasten mit einem anderen Spielgerät austauschen. So vorzugehen ist keine Bestrafung und auch kein starres Grenzen setzen. Denn sie haben vorher die Regel besprochen, haben Ermahnungen ausgesprochen und vielleicht sie dabei ernst oder "böse" angeblickt, und sie haben Ihre Tochter nicht "schlecht gemacht", sondern nur erst einmal den Schauplatz gewechselt. Mit der Zeit fruchten solche Maßnahmen auch bei temperamentvollen Kindern. Man muß nur eine klare Linie fahren und konsequent sein. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.05.2007