Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
wir haben seit Geburt Probleme mit unserer Tochter (knapp 21 Mo.) mit Einschlafen. Ich liege bei ihr (Familienbett), bis sie schläft, aber es dauert i.d.R. 30-60 Minuten, bis sie in den Schlaf findet, wenn es schlecht läuft, auch noch länger. Sie schläft dann etwa 10-11 Std. nachts. Wenn sie aber bei der Oma schläft (selten), schläft sie innerhalb kürzester Zeit bei ihr ein und schläft auch viel länger, ca. 12 Stunden. Woran kann das liegen? Ich denke, die Oma und ich machen das gleiche, wir liegen einfach bei ihr, bis sie schläft. Aber bei mir dauert es um einiges länger, sie spielt immer mit meinen Haaren rum und kann einfach nicht einschlafen. Mit dem Mittagsschlaf haben wir bereits sämtliche Varianten durch, von kurz bis länger, von früher bis später hinlegen...
Und noch eine kurze Frage: ab welchem Alter ungefähr können Kinder ohne Begleitung einschlafen, also ohne danebenliegen?
Danke!!! Viele Grüße, Brigitte
von
Brigitte78
am 22.04.2013, 07:07
Antwort auf:
Schlafen
Liebe Brigitte, die Gewohnheiten, die sich das Kind beim Einschlafen aneignet, können auch Schlaf behindernd sein. Insofern empfehle ich nach dem 1. Geburtstag langsam das Einschlafen ohne Körperkontakt zu üben. Das heißt aber, dass Mutter oder Vater im Zimmer bleiben und am Bettchen sitzen, um sich durch Erzählen und Singen dem Kind bemerkbar zu machen. Sicher kann mann dann hin und wieder auch noch einmal die Hand geben und sein Kind Streicheln, aber der Hör- und so weit im Dunkeln möglich auch Sichtkontakt müssen dann genügen. Das können Sie mit Ihrer Tochter jetzt so durchführen. Wahrscheinlich macht es die Großmutter so, und der Körperkontakt ist nicht mehr oder war nie nötig. Ob ein Kind deswegen länger schläft, das bleibt abzuwarten. Einschlafbegleitung ist sicher bis zum 4. Geburtstag nötig. Aber mann muss schließlich nicht mehr so lange neben dem Bett sitzen, und das Kind lernt dann zu rufen, wenn es sich der Anwesenheit seiner Eltern noch versichern möchte.
Viele Eltern begleiten aber auch bis zum Schulalter ihre Kinder in den Schlaf, z.B. mit Vorlesen und dann leise rausgehen, wenn die Augen des Kindes zugefallen sind. Oder man vereinbart eine gewisse Zeit oder ein Kapitel vorlesen etc. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.04.2013