lieber dr. posth,
mein sohn ist sieben monate alt. nachts schläft er von 21 uhr bis 8/9 uhr morgens, wobei er etwa alle drei stunden nach der brust verlangt. das einschlafen abends klappt ganz gut - nicht so am tag. anfangs schlief er immer auf meinem arm und irgendwie habe ich nicht den "absprung" geschafft. lege ich ihn nun ins bett, wenn er total müde ist, beginnt er sofort zu schreien. ich hab keine chance, ihn im bett zu beruhigen. darum bringe ich ihn doch immer auf dem arm zum schlafen. ist das okay - oder gibt es eine zeit, ab der er für seine entwicklung auch am tag im bett schlafen muss? auch auf dem arm wehrt er sich aber manchmal wehement gegens schlafen. kann es seiner entwicklung schaden, wenn er dann schreit - ich hab ihn ja die ganze zeit im arm? haben sie tipps, wie er am tag besser in den schlaf findet? am tag kommt er auf 2-2,5 stunden schlaf verteilt auf 4 schläfchen. nachts schläft er 11-11,5 stunden (mit stillunterbrechungen) - ist das genug?
1000 dank! janina
Mitglied inaktiv - 22.06.2009, 11:41
Antwort auf:
Schlafen am Tag
Liebe janina, die Gesamtzeit Schlaf ist für Ihren Sohn absolut ausreichend. Dass er nachts noch alle 3 Stunden "kommt" liegt hauptsächlich noch an seinem Alter. Gestillte Kinder, die abends nicht inzwischen zusätzlich gefüttert werden, brauchen in diesem Alter noch relativ engmaschig Nahrungsnachschub. Es gibt überhaupt keine Zeitvorgabe, wann ein Säugling lernen sollte, in seinem Bettche einzuschlafen. Prinzipiell schlafen Säuglinge sehr ungern in einem feststehenden und dazu noch kalten Bett ein. Ohne Mutter- oder Vaterbegleitung wird es noch schwieriger. Folglich schlafen sie am liebsten auf dem elterlichen Arm unter Bewegung ein. Daher bauten die Menschen früher nur Wiegen für Säuglinge und Bettchen auf Rädern für Kleinkinder um wenigstens die Bewegung zu erhalten. Letzteres lässt sich sehr leicht konstruieren. Räder gibt es für wenig Geld in Baumärkten. So sollten Sie es in Zukunft auch für Ihren Sohn versuchen. Aber das Trageprinzip gilt auch noch bis weit in 2. Lebenshalbjahr hinein. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.06.2009