Frage: Regeln und Konsequenzen

Ich möchte gerne mit meinem Sohn ein paar Regeln ausarbeiten.Er wird in 1Monat 4 Jahre alt.Z.B.möchte ich,dass er nicht so viel rumalbert. Ausserdem darf er seine kleine Schwester nicht mehr ärgern,das tut er nämlich ständig.Für uns wollen wir auch ein paar Regeln aufstellen,an die wir uns halten müssen.Es soll ja immer eine logische Konseq.haben,wenn ein Kind Unsinn macht und dafür "bestraft" wird.Aber manchmal gibt es doch gar keine logische Konseq.?Z.B.sage ich bitte nicht so albern alle Leute gucken schon,unser Sohn denkt dann aber gar nicht daran sein albernes Verhalten zu unterbinden und sagt das mach ich aber trotzdem,ist mir doch egal. Wo wäre hier die logische Konsequenz?Bei der Ergo haben sie mir eine Verhaltensstrategie nahegelegt,bei der an einem kleinen Zettel 7 Büroklammern sind nach 6 Ermahnungen(1 Klammer muss übrig bleiben)darf er z.B.sich noch etwas wünschen z.B.Turnen gehen.Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.Im Kiga macht das die Erz. auch,wenn er nicht hört

Mitglied inaktiv - 03.05.2010, 10:30



Antwort auf: Regeln und Konsequenzen

Stichwort: Regelkonzept und Grenzsetzung Hallo, bei 4-jährigen Kindern ist die geisitige Fähigkeit, Verständnis für das eigene Verhalten aufzubauen, auch zu nutzen. Das heißt für das Kind: wenn ich das tue, kann folgende Reaktion einsetzen und die möchte ich aber nicht mehr haben oder im positiven Sinne, die möchte ich erreichen. Auf diese Weise entsteht ein Lernprozess, der letzendlich gleichzeitig Reife bewirkt. Mit der Zeit verinerlicht das Kind dieses Prinzip und wendet es selbstständig an, weil es damit sozial erfolgreich ist. Damit wären wir bei der "Einsicht", die wir, also die Gemeinschaft, uns von einem vernüftigen Kind erhoffen. Übrigens, eine logische Konsequenz gibt es immer, man muss nur seine Fantasie gebrauchen. Das "Büroklammer-Prinzip" ist abgewandelte operante Konditionierung. Das Kind reagiert auf das lohnenswerte Ziel hin, das aber gar nichts mit seinem veränderten Verhalten mehr zu tun hat. Die Sache funktioniert nur deswegen, weil der Mensch in seinem Gehirn ein Belohnungssystem eingerichtet bekommen hat. Das Belohnungssystem hat aber den Schwachpunkt, dass es schnell "nach mehr verlangt", um noch anzusprechen. Außerdem führt es im Gehirn zu einem gedanklichen Stopp, denn die Befriedigung ist erreicht ohne eine sozial nachhaltige Einsicht zu erzeugen. Ein soziales Lernen findet nicht statt. Der Lohn kommt nicht von innen durch sich selbst, sondern von außen durch ein Versprechen von materieller Befriedigung. Das Kind verändert sein Verhalten nur für den momentanen Lohn, der dann auch noch schnell nach Steigerung verlangt. In identischer Weise nur mit umgekehrten Vorzeichen misslingt der erwünschte Lernprozess bei negativer Aussicht, sprich strenger Grenzsetzung oder Bestrafung (wofür es im Gehirn ebenfalls ein Zentrum gibt). Logische Folge, die Grenzen müssen immer enger gesetzt werden, die Strafen immer härter ausfallen. Dann befinden wir uns in der Tradition jahrhundete alter autoritärer Erziehung. Hat sie sich wirklich bewährt? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.05.2010



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