Frage: Nächtliche Unruhe und enormes Nähebedürfnis

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, zunächst hoffe ich dass Sie mir dennoch antworten obwohl es sich um eine Schlaffrage handelt. Denn meine Freundin, in deren Auftrag ich schreibe, ist völlig verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Haben Sie Ihre Praxis eigentlich in Schildgen oder ist das nur eine Namensgleichheit? Evtl. könnte man Sie dann auch mal in der Praxis aufsuchen. Das Problem: Der Kleine ist 19 Monate alt. Meine Freundin geht am Stock. Die partnerschaftliche Beziehung leidet extrem. Der Sohn meiner Freundin "soll" allmählich in seinem eigenen Bett und Zimmer schlafen. Anfangs ging das gut. Seit ein paar Monaten ist die Hölle los. Der Kleine kann nicht alleine einschlafen und durchschlafen. Er braucht ständig die Nähe seiner Eltern.Egal ob auf der Couch oder im Elternbett, der Kleine schläft mit Elternkontakt sofort. Meine Freundin hat sich dann vorübergehend neben sein Bett gelegt damit er die Nähe zu ihr hat. Das ging ein paar Tage gut. Er schien verstanden zu haben, dass er in seinem Bett auch gut schlafen kann. Doch nun ist wieder alles dahin. Er schreit wie am Spieß wenn keiner da ist. Liegt sie neben seinem Gitterbett dann wacht er ständig auf und hebt den Kopf um zu sehen, dass sie noch da ist. Er wälzt sich ununterbrochen ruhelos hin und her. Keiner kommt in eine Tiefschlafphase. Es ist ganz schlimm. Meine Freundin ist völlig ratlos und am Ende. Das Elternbett ist leider zu klein damit alle drei drin schlafen können. Ich habe ihr empfohlen sein Kinderbett neben das Elternbett zu stellen, damit er bei ihnen ist oder eine größere Elternbettmatraze zu kaufen. Denn der KLeine braucht vielleicht die Nähe noch ein paar Monate bis er alleine schlafen kann. Viele sagen man solle dieses "Schreiprogramm" durchziehen anstatt das Kind ins Schlafzimmer zu holen. Von diesem Schreien lassen halte ich aber gar nichts. (meine Freundin ebenfalls nicht, sie überlegt aber schon, ob das die einzige Lösung ist) Wie sehen Sie das? Meine Freundin ist echt völlig am Ende. In solch einer Phase verliert man als Mutter irgendwann die Geduld. Ach ja gesundheitlich ist der Kleine fit soweit er nichts verstecktes hat, was keiner sieht. Er schleppt sein einigen Wochen eine Erkältung mit sich rum, die aber nur noch schwach ausgeprägt ist und vom Kinderarzt kontrolliert wurde. Zähne hat er schon, das kann es nicht sein. Tagsüber ist er ein sehr !! aktives Kind. Im Vergleich zu meinem 12 monatigen Sohn und anderen Kinder empfinde ich ihn auch tagsüber als ruhelos aktiv. Sehr neugierig, wild, aber fröhlich) Vielen Dank für Ihre Hilfe auf die ich sehr hoffe. Schöne Grüße Silke

Mitglied inaktiv - 18.03.2004, 09:16



Antwort auf: Nächtliche Unruhe und enormes Nähebedürfnis

Liebe Silke, das Problem, das Ihre Freundin mit ihrem Sohn hat, teilt sie, wie sie sicher weiß, mit vielen. Trotzdem sollte man es ihr noch einmal sagen und ihr Sagen, daß es sicher vorübergeht. Schreien lassen hat große Nachteile für die psychische Entwicklung des Kindes und funktioniert auch nur über den Weg der Enttäuscheng und Erschöpfung beim Kind. Lernen wird es nichts. Die Bett- und Schlafumgebung sollte auch in diesem Alter für das Kind noch in unmittelbare Nähe der Eltern sein. Hand oder Rufkontakt muß gesichert sein. Hochnehmen und in diesem Alter noch Herumtragen in der nacht empfiehlt sich allerdings nicht mehr. Ein entspannendes Einschlafritual zu rechten Zeit muß sein, Schlafbegleiter dürfen nicht fehlen. Einige Kinder lieben es, ein Kleidungsstück von der Mutter bei sich im Bett zu haben, um die Mutter riechen zu können. So sollte es Ihre Freundin versuchen. Was Ihre konkrete Frage anbelangt, ja, das stimmt, mein Name ist ja selten genug. Aber die Termine!! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.03.2004



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