Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
mein Baby (4,5 Monate alt) liebt normalerweise seinen Schnuller zum Einschlafen, manchmal schläft es auch beim Stillen ein. Seit einigen Tagen machen dem kleinen Mann nun seine Zähnchen zu schaffen, er sabbert sehr stark, weint öfter und kaut auf allem herum. Seinen Schnuller lehnt er nun oftmals energisch ab, er fuchtelt mit den Ärmchen, stößt ihn weg und fängt oft sogar herzzerreißend an zu weinen, sobald der Schnuller angeboten wird. Stattdessen mag er nur noch an die Brust und gibt oft nicht eher Ruhe, bis ich ihn anlege. Andere Versuche des Tröstens helfen kaum. Seit einigen Tagen lege ich ihn nahezu alle zwei Stunden an, manchmal sogar öfter. Ist das ok so oder gibt es aus Ihrer Sicht eine bessere Lösung? In den letzten zwei Nächten ging dieser Stillrhythmus so weiter, obwohl der Kleine zuvor bereits zwischen 5 - 7 Stunden am Stück geschlafen hat.
Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort und die tolle und hilfreiche Arbeit hier im Forum!
Mitglied inaktiv - 19.05.2008, 07:36
Antwort auf:
mal wieder das Einschlafen
Hallo, ein Säugling versteht natürlich nicht, dass ihm beim Zahndurchbruch die Kiefer schmerzen. Schmerzen aber sind von natur aus ein Warnsignal und machen Angst, wenn sie nicht beseitigt werden. Das erklärt das neuerdings unruhige und unzufriedene Verhalten Ihres Sohnes. Das letzte Mittel, das dem Säugling bleibt, sich zu beruhigen, ist das Saugen an der Mutterbrust.
Aber selbst das bringt nicht immer den gewünschten Erfolg, z.B. bei Blähungskoliken oder eben auch beim Zahnen. Der Effekt ist, dass es zu einem nicht befriedigenden Dauernuckeln kommt. Vor jeder anderen Maßnahme muss also die Schmerzbeseitigung stehen. Beim Zahnen gibt es ein paar Möglichkeiten wie Dentinox-Gel, Virburcol-Zäpfchen oder Osanit-Globuli. Alle Mittel sind weitgehend harmlos. Wenn es ganz dramatisch ist, ist auch schon ein Paracetamol-Zäpfchen erlaubt (125mg). Wenn die aktuellen Beschwerden im Griff sind, müsste sich eigentlich langsam wieder der alte Zustand einstellen. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.05.2008