Sehr geehrter Dr. Posth!
Unser Sohn (13 MO) ist seit 8 MO ein sehr schlechter Schläfer. Bis zu einem Alter von ca. 2,5 MO schrie er jeden Abend bis ca. 0:00. Danach schlief er relativ gut. Es half kein stillen, herumtragen,... Danach schlief er immer von 21:00 Uhr weg ca. 6-8 std. durch. Im Alter von 5 Monaten war das Schlafen vorbei. Zuerst haben wir nat. ans Zahnen gedacht, aber er kann ja nicht 8 Mo durch zahnen, ohne eine Nacht durchzuschlafen (4 Sdt. am Stück) Nun ist es so, dass er ca. um 19:30 schlafen geht (schläft beim Fläschchen oder herumtragen ein) und exakt 40min danach wach wird. Wir nehmen im heraus und gehen mit ihm herum, bzw. legen uns zu ihm ins Gitterbett. Es hilft auch nichts wenn er bei uns im Bett schläft (trotzdem wach). Er bekommt in der Nacht 2x die Flasche. Also Hunger ausgeschlossen. Zahnen ausgeschlossen, da er nicht weint. Will nur herumgetragen werden. Nimmt keinen Schnuller. Viburcol- Zäpfchen helfen auch nichts. Vielleicht Zimmerwechsel zur Schw? Dank
Mitglied inaktiv - 30.03.2009, 19:47
Antwort auf:
Leidige Thema SCHLAFEN!
Hallo, ein bisschen kompliziert das ganze. Zunächst einmal haben die ersten 10 Wochen Schreien keine guten Auswirkungen auf das urvertrauen gehabt. Man hätte schon weiter abklären müssen, was da schief gelaufen ist. Möglicherweise haben massive Blähungskoliken den natürlichen Schlaf, soweit ein kleiner Säugling überhaupt schon richtig schläft, verhindert. Dagegen hätte man etwas tun können (s. Trimenonkoliken im gezielten Suchlauf). Das Problem ist dann wohl spontan zurückgegangen, so dass jetzt Schlaf möglich war, aber sicher auch durch Erschöpfung. Diese Ruhe ist aber trügerisch und die Schlafstörung jetzt dann später bei Schlafumstellung und reiferen Entwicklungsschritten erst richtig ein.
Jetzt besteht für die Eltern die Möglichkeit, ein Teil des verloren gegangenen Urvertrauens zurückzugeben. Das versuchen Sie, wenn auch mit schlechtem Erfolg. Allerdings hat sich ein "Kardinalfehler" eingeschlichen, das nächtliche Füttern. ein Kinder über 1 Jahr, das nicht ausschließlich gestillt wird, braucht nachts keine Mahlzeit mehr. Der Stoffwechsel muss zur Ruhe kommen und der Blutzuckerspiegel sollte wenig schwanken. Vielleicht ist es auch besser, wenn ihr Sohn zwar bei Ihnen im Zimmer, aber im eigenen Bettchen weiter schlläft. Die Präsenz bei seinem Wachwerden und die geduldigen Beruhigungmaßnahmen müssen bleiben. Allenfalls ein Wasserfläschchen vorübergehnd zur Beruhigung ist erlaubt. Was ist mit Schnuller und Schlafbegleitern? Hilft ein gedimmtes Nachtlicht? Die Idee mit dem gemeinsamen Schlafen der Kinder ist für später eine gute Option. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.04.2009