Frage: langanhaltender Trotz

Lieber Dr. Post, meine Tochter ist jetzt 20 Monate alt. Schon mit 10 Monaten hatte sie Wutanfälle, also schon sehr früh. In den letzten Tagen hat es sich aber verschlimmert. Wenn Sie jetzt einen Trotzanfall bekommt, dann greift sie ihre Lieblingssachen (Schnuller, Milchflasche), um sie dann auf den Boden zu werfen. Trost hat noch nie funktioniert, das macht es nur schlimmer. Die Anlässe sind ganz unterschiedlich: neulich habe ich ihr morgens, bis die Milch warm war, Wassser zum Trinken angeboten. Die Folge war ein 15minütiger Schreianfall. Auch die Milch wurde dann erstmal abegelehnt. Am Freitag wollte sie bei der Oma nicht im Reisebett schlafen. Ich habe Sie dann, weil sie noch nicht so müde wirkte, erst mal aufbleiben lassen, dann mit in mein Bett genommen. Als ich dann das Licht ausgemacht habe, weil ich dann mal schlafen wollte, schrie sie ca. 10 min., bis sie letztlich einschlief. Sie war zu dem Zeitpunkt wirklich müde! Kann man etwas tun, um den Trotz abzuschwächen?

Mitglied inaktiv - 03.12.2007, 10:20



Antwort auf: langanhaltender Trotz

Stichwort: Trotz Hallo, das, was Sie als Trotz mit 10 Monaten beschreiben. gehört genau genommen zum Kapitel Widerstand (s. gezielter Suchlauf). Erst jetzt handelt es sich um echten Trotz, weil erst jetzt ein gerichteter Wille die Ursache ist. diesen Willen spüren Sie ja, weil Ihre Tochter etwas anderes will als Sie selbst. Wenn Kinder im Trotzanfall anfangen, Dinge zu zerstören oder wütend auf ihre Eltern einzuschlagen, dann spreche ich von aggressiv aufgelandenem Trotz. Die aggressive Aufladung hat etwas mit Bindung und Loslösung zu tun. Ein von beidem oder beides funktioniert nicht so gut, wobei die Ursachen im einzelnen zu ergründen sind. Am häufigsten ist sicher die erschwerte Loslösung (gezielter Suchlauf!) bei nicht ausreichend einsatzbereitem oder -fähigem Vater (als Loslösungvorbild). Allgemeine momentane Unzufriedenheit, aber auch Müdigkeit, Überdrehtheit und Krankheit tragen ihrerseits zum Trotzgeschehen bei. Wie man mit Trotz am besten umgeht, dazu bitte einmal meinen Langtext, Teil 3, link oben links lesen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.12.2007



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