Frage: Im Trotz - Entscheidungsunwillig

Hallo Hr. Dr., sehr gute Arbeit-großes Lob. Meine Lena ist 2J5M. Sie ist ein sehr interessiertes, aufgeschlossenes, aktives Mädchen, spricht sehr gut und viel. Es kommt relativ häufig vor das sie im Trotz sich nicht entscheiden kann und immer das Gegenteil von dem was ich sage machen will (sie ist dann in einem richtigen Wahn und ich komme nicht mehr an sie ran). Ein Bsp-Zähneputzen (ein Graus): sie putzt vorher selbst,bis ich dann soll-ich will ihr daraufhin die Zähne putzen-Lena möchte wieder nicht-dann wieder ja-dann wieder nein. So geht das ne ganze Weile bis ich wütend und etwas lauter im Tonfall das Bad verlasse. Sie kommt dann weinend hinter mir hergerannt nimmt meine Hand und will dann Zähneputzen. Geht dann auch ganz gut. Sprich: Ich kann mit ihrer Entscheidungsunwilligkeit nicht umgehen,deshalb werd ich etwas scharf im Tonfall. Wie verhalte ich mich am besten ohne das es immer ausartet? Fam-verhältnis: Mama AE,regelmäßiger Kontakt zum Papa,Fam. ist da. Gruß Susann

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 01:25



Antwort auf: Im Trotz - Entscheidungsunwillig

Stichwort: erster Wille Liebe Susann, diese Entscheidungsunfähgikeit oder Ambivalenz gehört noch zum Alter dazu. Sie hat etwas mit der Willenfunktion des Menschen zu tun und dieser Wille (s.gzielter Suchlauf unter "erster Wille") ist noch unreif und kann Entscheidungen nur schwer treffen. Zumal, wenn es sich um Entscheidungen handelt, die einen Wunsch mit einer (scheinbaren) Unmöglichkeit konfrontieren. Da können Kinder regelrechte Tobsuchtsanfälle bekommen. Wie heftig ein Kinder regiert, hängt mit zwei Dingen zusammen: erstens mit der charakterlichen Anlage. Zweitens mit dem Status Bindung und Loslösung. Je weiter das Kind Kind in seinem Loslösungsprozess ist, deste näher kommt es an sein Selbst heran und wird demzufolge selbstständiger. Das wiederum löst den Willen aus seinem "Vorläuferempfinden", dem Drang heraus. Der Drang ist darauf ausgelegt, immer alles genau so umsetzen, wie das Kind es sich in den Kopf gesetzt hat. Der Wille hingegen kann sich langsam immer besser entscheiden, was tatsächlich umzusetzen ist. In diesem Entwicklungsprozess befinden sich die Kinder in diesem Alter. Als Eltern, bzw. Mutter kann man zunächst nur mit Verständnis reagieren und auch mit einem gewissen Mitgefühl, denn man selbst kennt ja auch solche Momente, in denen keine Entscheidung möglich ist. Und wie schlecht fühlt man sich dann! Dann sollte man behutsam dem Kind helfen, eine Entscheidung zu treffen. Das gelingt am besten mit ganz einfachen, aber überzeugenden Argumenten. Z.B. die Zähne brauchen Zahncreme (oder müssen geputzt werden), damit sie nicht weich werden und nachher nicht mehr beißen können. Am liebsten lassen sie sich von der eigenen Hand putzen. Das Kind darf einmal wählen, ob es mit der linken Hand besser geht oder mit der rechten usw. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.02.2008



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Starke Trotz- und Wutanfälle

Guten Morgen, mein Sohn 16 Monate, sehr aktiv, fröhlich, lacht viel, gest. bis 8 Monat, lief mit 10 Monaten, zahnt seit seinem 11 Mo. ununterbrochen, nie schreien gelassen, Einschlafbegl. in unserem Bett, schläft in seinem Bett in unserem Schlafz., entdeckt seit ca. 2 Mo eigenen Willen und der ist sehr stark, artet in Wutanfällen und Geschrei aus, ...


Morgendlicher Trotz

Lieber Dr.Posth, Sohn (21M) ist mitten in Trotzphase und ein Papakind, gefühlt seit 8. Monat Loslösung. Ansonsten fröhlich, ausgeglichen, keine Probl. Loslösung akzeptiere ich. Morgens bin ich zuständig. Im Moment sehe ich ihn abends nicht (später Feierabend), erst ab Okt. wieder. Morgens nur Trotzanfälle und Geschrei. Beim Händewaschen, Ausziehen ...


Frage zum Trotz

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich habe einige Fragen zum Trotz. Meine Tochter ist 23 Monate alt. Heute wollte sie vom Kinderautositz nicht in den Buggy, sondern auf meinem Arm bleiben. Leider konnte ich sie nicht mehr tragen und musste sie dann leider unter Treten und Schreien in den Buggy reinsetzen. Ich habe ihr vorher erklärt warum und versucht,...


Trotz

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn wird Anfang November 2,5 Jahre alt. Derzeit gestaltet sich das Zusammenleben schwierig :) Er hat das Spucken entdeckt. Er hat sichtlich Spaß daran auf Böden/Teller/Tische usw. zu spucken und das Ergebnis zu "analysieren". Wie können wir ihm das schnell klarmachen, dass das ein unerwünschtes Verhalten ist? "...


trotz

S.g. dr p, bzgl trotz u durchsetzen: ab wann ist es gewalt? Wenn to, 23 mo alt, z.b. stiegen nicht rauf gehen will, warte ich, so lange, wie möglich u lasse ihren willen. Hab aber noch baby 3 mo alt, das dann schon unruhig wird. Was dann tun? Mit versprechen belohnung nicht funktioniert, hab dann-nach androhung- schnuller weggenommen. To gebrüllt, ...


Kaum Trotz

Lieber Dr. Post, lese ihre Bücher immer wieder,kenne die Stichwortsuche fast auswendig und habe trotzdem eine Frage:Tochter (28M) , Familienbett, viel geweint und immer trösten können, 11LM frei gelaufen,13 LM allein abgestillt,15LM im Spiegel erkannt, spielt viel allein (Rollenspiele),defensiv veranlagt, zählt bis 10, spricht gut.27LMvon jetzt au...


schlechter schlaf trotz BE

Hallo Dr. Posth, mein Sohn 1, 5j schläft schon immer schlecht. Organische Ursachen wurden ausgeschlossen. Habe vor 6 wochen BE durchgeführt. Ich stille ihn nachts also nicht mehr. Ab 5:00 bekommt er die brust als erstes Frühstück. Ohne gehts nicht, da dreht er durch. Würde ich mit ihm aufstehen wäre er ne Stunde später wieder müde. Er ist ganz norm...


Kiga-Wechsel trotz Vorgeschichte mit Trennungsangst?

Hallo, meine To., 4J., war als 2-Jähr. 2x wö. in Vor-Kiga (pos. Erf.), hatte mit 3J. einen missglückten Kiga-Start, ist nun mit 4J. nach Symptomen von Trennungsangst(war deswegen in ihrer Praxis) sanft in ihren jetzigen Kiga eingewöhnt worden.Geht jetzt gern in Kiga und hat Freunde dort. Leider ist Kiga 8 km von unserer jetzigen Wohnung entfernt, s...


Trotz und Widerstand

Hallo Dr. Posth, Sohn 23 M, sehr willensstark, lieb, intelligent, sensibel. Schwierige Geburt, forumsger. bedürfnisor. erz., s. geb., LL läuft. Z.Zt. heftiger Trotz, z.B. braucht noch Mittagsschlaf, will aber oft nicht. Trage ihn, er wehrt sich. Also zus. ins Bett, er hüpft herum, tritt mir auf dem Kopf(!) herum. Ich erkläre dass aua macht, ich ...


Sohn haut aus trotz den Kopf auf die Fliesen

Hallo. Mein kleiner ist nun fast 16 mon alt. Seit einiger zeit ist er sehr jähzornig. Wenn ich ihm etwas wegnehme oder ihm etwas verbiete legt er sich auf den Bode und schlägt seinen Kopf auf. ist das eine phase? Wie gewöhne ich ihm das ab? Ignorieren? Schimpfen? Wie wird sich das weiterentwickeln? Ich hab Angst dass er sich mal sehr weh tu...