Frage: Gebrüll im Kinderwagen

Hallo, meine Tochter (9 Monate) macht seit einiger Zeit ein höllisches Theater im Kinderwagen. Sie hat schon einen Sportwagen (liegend wäre natürlich viel zu langweilig) und könnte von daher wunderbar die Welt entdecken. Stattdessen bekomme ich schon Angstzustände, wenn ich mit dem Kind raus will. Nach spätestens 5 Minuten im Kinderwagen fängt sie völlig unvermittelt ohne Vorwarnung an zu brüllen. Nicht jammern, nicht weinen, sondern ein regelrecht hysterisches Brüllen. Anfangs nur in Geschäften, daraufhin haben wir alle möglichen Erklärungen gesucht ( zu warm, ein Fremder hat in den Wagen geguckt; unserer Vorstellungskraft waren keine Grenzen gesetzt), mittlerweile traue ich mich kaum noch mit ihr raus. Wie gesagt, einkaufen gehen hat sich zum Alptraum entwickelt, spazierengehen ist ein Horrortrip, da sie sich ja auch nicht im Geringsten beruhigen lässt, ob im Tierpark oder in der Fußgängerzone; wir sind garantiert der Mittelpunkt. Ich kann mir diese Aversion wirklich nicht erklären. Da sie aber schon über 9 kg wiegt und ich sehr zierlich bin schaffe ich es auch nicht, sie in der Baby Björn-Trage zu transportieren( die sie übrigens auch nicht gerade liebt), oder die ganze Zeit auf dem Arm zu tragen. Können Sie sich ihr Verhalten erklären? Ich hielt es für eine normale Phase( die dann jetzt seit über 3 Monaten anhält), aber im gesamten Freundes-u. Bekanntenkreis( sehr viele Babys) habe ich noch nichts dergleichen gesehen, außer mir kannte keiner dieses Problem. Wenn Sie rausgenommen wird ist sie natürlich zufrieden. Wie soll ich damit umgehen, haben Sie einen Rat? Sophia

Mitglied inaktiv - 16.01.2003, 15:51



Antwort auf: Gebrüll im Kinderwagen

Liebe Sophia, zwei Dinge sind wahrscheinlich für Sie wichtig. Einmal das Verstehen des Verhaltens. Zum anderen eine Lösungsmöglichkeit. Ich weiß nicht, wie Ihre Tochter sich zu Hause in früheren Monaten zu Fremdheit eingestellt hat. Hat sie da auch schnell und panisch geschrien? Oder war sie eher tolerant? Wie haben Sie da reagiert? Das momentane Verhalten kann man eigentlich nur als starkes Fremdeln deuten, das aber nicht, wie gewöhnlich zu erwarten, nur im Rahmen von Begegnungen mit fremden Personen auftritt, sondern auch in fremder Umgebung. So schön Sie sich Zoobesuche ausmalen oder vielleicht auch einen Einkauf, für einen Säugling kann das vorübergehend Streß bedeuten. Es ist alles richtig, was Ihnen die anderen Mütter schreiben, aber es kann das Angstgefühl bei Fremdheit nicht ohne weiteres abstellen. Am besten fahren Sie Ihre Unternehmungen mit der Kleinen noch einmal eine Zeitlang zurück und bleiben mit ihr im vertrauten Umkreis. Die Neugier darauf, Neues zu erkunden kommt automatisch. Dann wird es wieder leichter. Richtig ist auch, daß Sie eine größtmögliche Nähe zu Ihrer Tochter herstellen, wenn Sie mit ihr nach draußen gehen oder zu anderen Leuten. Sie braucht wohl das Gefühl, sich anklammern zu können. Das geht aber nur auf dem Arm, eine Position, die Sie ihr in solchen Augenblicken bieten müssen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.01.2003



Antwort auf: Gebrüll im Kinderwagen

Hallo Sophia! Also ich kann Dich beruhigen: Auch andere Mütter haben mit ihren Sprösslingen das gleiche Problem wie Du! Deine Tochter ist somit bestimmt kein Einzelfall, mit unserer (8 Monate) funktioniert das Fahren im KW auch seit knapp einem Monat nicht mehr :-( Auch wir haben einen Sportwagen und ich bin selbst froh, wenn ich mal rauskomme. Aber - wie bei Dir - ist es jedesmal schon mit Bauchweh verbunden. Einkaufen geh ich nur mehr dann, wenn mein Mann auf die Maus aufpaßt, dann kann ich wenigstens in Ruhe aussuchen was ich brauche. Trotzdem handhabe ich es so, daß ich täglich mit ihr rausgehe, halt nicht allzu weit und dann konsequent im Kinderwagen. Irgendwie müssen sie ja auch lernen, daß sie einige Minuten sitzen bleiben müssen und man sollte doch denken, daß es da draußen soooo viele schöne Dinge zu sehen gibt. Ich habe schon den Verdacht, daß die Winterkleidung und der Fellsack zu eng für die Mäuse sind, da ist die Bewegungsfreiheit doch ziemlich eingeschränkt (sitzt wie ein Michelinemännchen drinnen und kann nicht mal den Arm heben ;-) Da müssen wir wohl durch, aber auch unsere Zwerge... Auf das es bald besser wird...!

Mitglied inaktiv - 17.01.2003, 10:55



Antwort auf: Gebrüll im Kinderwagen

Das Problem hatte ich bei meinem Sohn (10 Monate)seit seiner Geburt!! Gott sei Dank drehte er sich schnell von allein auf den Bauch (3. monat) und dann habe ich ihn einfach im Kinderwagen auch auf den Bauch gelegt. Er konnte alles übersehen, den Kopf immer so weit wie möglich in die Höhe gereckt. Wenn er dann müde wurde, hat er sich einfach abgelegt und geschlafen. Mittlerweile sitzt er natürlich auchin der "Sportkarre". Zum Glück haben wir einen Kombi-Kinderwagen, bei dem ich mit einem Handgriff die Rückenlehne verstellen kann, denn im Sitzen zu schlafen, findet er offenbar sehr unbequem. Wenn ich merke, er wird müde, stelle ich die Rückenlehne flacher und alles ist wunderbar. Ich konnte vielleicht niemandem helfen, der keinen Kombi-Kinderwagen hat, aber wer noch vor der frage steht, welchen kinderwagen kaufen ... ich würde immer wieder zum Kombi-wagen greifen, auch wenn der teurer ist. Grüße Sigrid

Mitglied inaktiv - 17.01.2003, 11:17



Antwort auf: Gebrüll im Kinderwagen

Hallo! Kan sie dich sehen oder sitzt sie anders herum? Viele Mütter denken, sie tun den Kindern einen Gefallen, sie möglichst früh nach vorne zu setzen, viele Kinder mögen das aber nicht - denn die Welt ist nur solange sicher und interessant, solange Mama gut zu sehen ist - grade in dem Alter. Ich habs schon oft erlebt, dass das das Problem war. LG, Chr.

Mitglied inaktiv - 17.01.2003, 19:46



Antwort auf: Gebrüll im Kinderwagen

Mein Sohn wollte schon mit 6 Wochen nicht mehr in den KiWa. Ich habe dann erstmal eine Bauchtrage angeschafft, beim Kauf war er dabei so daß wir das Modell gekauft haben, in dem er sich spontan am wohlsten fühlte. Er wurde dann lange nur getragen, mit ca. 6 Monaten konnten wir kurzfristig den KiWa wieder benutzen (als Sportwagen, er konnte schon frei sitzen), bald gab es wie bei Euch wieder nur Unzufriedenheit, wenn er in den Wagen sollte. Dann bin ich auf ein Tragetuch umgestiegen (damit kann man auch ältere Kinder noch gut tragen, weil das Gewicht sich besser verteilt als bei einer Bauchtrage). Heute ist Florian 22 Monate alt, wird sehr oft im Tragetuch getragen, läuft auch mal alleine, wenn ich nichts wichtiges zu erledigen habe und er Tempo und Richtung weitgehend bestimmen kann, 2-3 mal die Woche sind wir mit dem KiWa zum Einkaufen unterwegs, das funktioniert momentan wieder ziemlich gut. Es gibt also durchaus noch mehr Kinder, die nicht auf Kinderwagen stehen - echte Traglinge eben. Ich könnte mir vorstellen, daß sich Deine Panik vor dem Spaziergang schon auf Deine Tochter überträgt und das Problem nur noch vergrößert. Vielleicht solltest Du versuchen, sie doch mehr zu tragen (Tragetuch!!!), das ist anfangs zwar schwer, aber es hat auch einen gewissen Trainingseffekt und wird bei regelmäßiger Übung leichter und spart unter Umständen den Gang ins Fitneßstudio. Ansonsten kann ich mir noch vorstellen, daß es vielleicht gut wäre, die ganze Situation zu entkrampfen, indem Ihr anfangs nur ganz kurze Fahrten mit dem Wagen macht, einmal um den Block oder so und am besten zurück nach Hause geht, bevor die Kleine anfängt zu Brüllen. Vielleicht könnt Ihr die Zeiten dann nach und nach verlängern, wenn Ihr beide lockerer mit dem Thema Kiderwagen umgehen könnt. LG, Sima

Mitglied inaktiv - 18.01.2003, 14:41



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