Hallo Dr. Posth,
unsere Tochter ist jetzt 9 Monate alt. Sie wurde bisher meistens in den Schlaf gestillt. Vor zwei Wochen wollten wir das ändern und mein Mann hat sie abends ins Bett gebracht. Nach dem Abendritual hat er sie in ihr Bett gelegt. Mein Mann ist bei ihr geblieben bis sie eingeschlafen war. Sie hat sich allerdings die ersten drei Abende in den Schlaf geweint. Nachts ist sie allerdings wie vorher auch wach geworden. Ich habe sie dann mit in unser Bett genommen. Dort schlief sie auch meistens gleich wieder ein. Am 4. und 5. Abend ist sie dann auch ohne Weinen eingeschlafen. Dann wurde es allerdings wieder schlechter und sie hat nur noch geschrien. Mein Mann konnte sie garnicht mehr beruhigen, auch nicht auf dem Arm. Bei mir auf dem Arm beruhigte sie sich. Wenn sie nachts aufwachte, konnte mein Mann sie auch nicht mehr beruhigen. Ich bin dann zum Einschlafstillen zurückgehkehrt. Nachts wird sie nicht mehr gestillt. Ist es o.K. sie in den Schlaf zu stillen?
VG
Sabine
Mitglied inaktiv - 27.11.2006, 08:18
Antwort auf:
Ein- und Durchschlafprobleme
Liebe Sabine, der Hauptfehler hat darin bestanden, daß Sie viel zu früh und zu abrupt von den Einschlafgewohnheiten Ihrer Tochter abgewichen sind. Das zahlt sich nicht aus, und jetzt sind Sie wieder da, wo sie angefangen haben. Solche Dinge muß man behutsamer angehen. Zunächst einmal ist Ihre Tochter nur dann in der Lage, bei ihrem Vater entspannt einzuschlafen, wenn der Vater eine zuverlässige Ersatzbezugsperson in der Säuglingszeit ist. Denn für die Loslösung ist es noch zu früh. Zweitens muß für den Ausfall des Nuckeln ein starker Ersatz angeboten werden. Das kann in diesem Alter eigentlich nur das Getragenwerden sein. D.h. zunächst versucht die Mutter mit Tragen und dann ganz vorsichtig Ablegen, wenn der Säugling fest eingeschlafen ist, das Saugen beim Einschlafen zu ersetzen. Gelingt das ohne Weinen! kann sie versuchen, das Tragen durch Hinlgen zu erstzen, aber dabei das Bettchen zu schaukeln (Räder!). Dabei können Lieder singen oder Geschichten erzählen ein weiterer, neuer Ersatz werden. Geht auch das gut, kann der Vater dran kommen. Meistens geht das mit den Vätern aber erst im zweiten Lebensjahr. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.11.2006