Lieber Dr. Posth!
Jonas (18 Mon.) hat seit unserem Umzug vor 10 Wochen große Einschlafprobleme. Zuvor konnten wir ihn müde in sein Bett in seinem Zimmer legen u er schlief in meinem Beisein problemlos ein u durch. Seit dem Umzug schlief er zunächst nur auf meinem Arm ein u ich konnte ihn nur tief schlafend in sein Bett legen. Wachte er Nachts auf, schrie er bitterlich u war nur schlecht zu beruhigen. Dann wollte er Abends nicht mehr in sein Zimmer, so dass wir ihn zum Schlafen mit in unser Bett nehmen. Leider gestaltet sich auch hier das Einschlafen äußerst problematisch (Durchschlafen nicht mehr!): Wenn Jonas einnickt, wird er panisch u möchte raus! Dann gehe ich mit ihm raus u lenke ihn ab. Dies wiederholt sich bis zu 3 Std. jeden Abend.
Handeln wir richtig? Oder sollten wir im Zimmer (im Bett?) bleiben, so dass er die Gewissheit bekommt: Jetzt soll ich wirklich schlafen. Wir haben ein festes Abendritual (womöglich gehört das Rausgehen mittlerweile dazu??)
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 12.06.2006, 01:08
Antwort auf:
Ankämpfen gegen Müdigkeit
Hallo, zu einem Einschlafritual sollte nur das gehören, was Sinn macht, weil es den Schlaf vorbereitet. Alles andere sollte gezielt ausgelassen werden, also auch Herausgehen und noch xmal durch die Wohnung gehen. Ein Umzug ist natürlich eine schwierige Angelegenheit für ein Kleinkind. Da braucht es eine gewisse Zeit, um sich neu zu orientieren. Aber dieses Kennenlernen der Wohnung soll am Tage stattfinden und nicht in der Einschlafphase.
Was man allerdings machen kann, ist noch einmal das Licht anzuschalten und dem Kind alle vertrauten Gegenstände zu zeigen, die sich im Zimmer befinden. Das Bett sollte im Elternschlafzimmer stehen, damit das Kind, wenn es wach wird, sofort seine Eltern vorfindet. Vielleicht war das der Grund, warum es überhaupt zu der Verunsicherung bei Ihrem Sohn gekommen ist. Schlafbegleiter dürfen nicht fehlen. ansonsten heißt es im Bett bleiben und geduldig warten, bis das Kind fest eingeschlafen ist. Mit der Zeit werden diese Zeiten immer kürzer werden, bis sich der alte Zustand wieder einstellt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.06.2006