Lieber Herr Posth,
mein Junge ist 9,5 Monate alt. Schläft momentan mit einer Flasche mit einem Saft/Wasser Mix ein.Ich lese überall dass das falsch ist. Schnuller nimmt er leider nicht.Wie kann ich ihm das abgewöhnen (Wasser Tee will er nicht)?
und wie wäre die altersgemäße Einschlafhilfe momentan, was müsste ich tun das ich ihn richtig in den Schlaf begleite?
und ab dem 1. LJ ändert das sich auch wieder oder? was muss ich dann tun?
(Entschuldigung für die blöden Fragen, aber man liest soviel und ich bin etwas durcheinander. Überall kommt das mit dem Schreien lassen, ein Kind kann mit 3 Monaten schlafen ect. Ihr Kollege Herr Dr. Busse meint nur daneben sitzen und reden, mein KiA meint das auch... was Sie sagen kann ich mit meinem Mutterherz vereinbaren, deswegen möchte ich Ihre Meinung hören und es so machen)
Danke für Ihre Arbeit.
von
louisa20112011
am 20.08.2012, 08:02
Antwort auf:
allgemeine Schlaffrage
Hallo, neben einem Kind sitzen, das schreit, oder in zeitlichen Intervallen aus dem Zimmer gehen und wieder zurückkommen, sind reine Konditionierungsmaßnahmen auf den Grundlagen eines höchst ungesunden emotionalen Stresses. Wenn es funktioniert ,dann hat es Folgen für die psychosoziale Entwicklung des Kindes. Aber diese Folgen kommen zumeist erst sehr viel später und niemand will dann eine ursächliche Verbindung zum Schreien-lassen ziehen. Denn das hieße ja, sich Vorwürfe machen zu müssen.
Zu einem guten Einschlafritual gehört im Säuglingsalter immer noch der unmittelbare Körperkontakt. Der Säugling lebt noch in seiner Vorstellungswelt im Verbund mit der Mutter, den er sogar körperlich empfindet. Erst langsam durch das Sich-entfernen und die nicht mehr herstellbare Passgenauigkeit zwischen seinen Gefühlen und denen der Mutter wird ihm klar, dass es dieses Band so nicht gibt und er ein "Einzelner" ist. Das wird leider von vielen Menschen nicht verstanden.
In meinem gezielten Suchlauf steht unter "Einschlafprobleme beim Säugling", "Schlafprobleme" und "Ferber-Methode" ganz viel darüber, wie man es besser und richtiger macht. Wenn Sie noch weitere gezielte Fragen haben, dann melden Sie sich bitte wieder. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 23.08.2012