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Viele Kinder - Vorurteile?

Thema: Viele Kinder - Vorurteile?

Seht ihr euch manchmal auch Vorurteilen ausgesetzt? Hält es einen vielleicht davon ab noch ein/zwei Kinder mehr zu bekommen? Oder liegt das primär an anderen Gründen? Ich kenne das persönlich als Kind einer Familie mit 7 Kindern. Wir waren die einzigen im Dorf mit so vielen Kindern. Die meisten hatten max 2. Dabei ist das Dorf mit 6.000 Einwohnern nicht gerade klein. Viele durften nicht zu uns zum spielen kommen, das lag wirklich an "den vielen Kindern"! Dabei hatten wir es immer gut. Einen riesigen Garten, allerlei Spielgeräte und Spaß zusammen. Ich habe studiert, mein Mann auch. Wir stehen gut da. Trotzdem liebe ich meine Mutterrolle. Ich mag es mich um Haus und Kinder zu kümmern, zu backen, nähen. Für die Kinder da zu sein (arbeite zur Zeit nicht). Dieses Bild einer modernen Frau scheint so in den Köpfen unser jungen Generation zu sein, dass es fast einem Verrat an den Errungenschaften der Frauen zu sein scheint. Ja, ich habe schon viel darüber mit Freundinnen diskutiert. Hier noch ein Artikel dazu: https://www.google.de/amp/www.zeit.de/amp/2016/42/demografie-deutschland-familien-bevoelkerung-grossfamilien

von Himbeere90 am 18.12.2017, 15:18



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.. aber anmelden ist mir immer suspekt, auch wenn da "kostenlos" steht. lg carow PS: Wir haben vor allem deshalb "nur" 3 Kinder, weil unsere Nerven nicht für mehr reichten. Früher sagte ich mal, wenn im Bauch gleichzeitig eine Putzfrau, ein Babysitter und ein gut gefülltes Sparbuch ranwachsen würden, alles kostenfrei versteht sich, dann würden es mehr.. Bei 3 Kindern sind mir Vorurteile noch nicht aufgefallen.

Mitglied inaktiv - 18.12.2017, 17:44



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Huch. Merkwürdig. Ich konnte ihn ohne Anmeldung lesen!!! Versuche später etwas zu kopieren.

von Himbeere90 am 19.12.2017, 09:35



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Ich glaube nicht, dass es jemanden davon abhält viele Kinder zu bekommen, weil andere die Nase rümpfen. Wenn jemand, so wie Du das mit Herzblut macht und den alltäglichen Wahnsinn mit vielen Kindern regelrecht geniesst dann ist doch alles gut. Man muss nur dazu stehen, jeder hat doch sein Leben, was soll man sich denn immer von anderen deren Lebensart aufzwingen lassen. Ich persönlich bin da ein anderer Typ, ich liebe meine Kinder, aber es sind "nur" 2 geworden und ich bin glücklich damit, Mir ist mein Beruf sehr wichtig, darin bin ich richtig gut und das mache ich gerne. Weniger mag ich Kochen, backen nähen etc. Ich bin auch gerne Mutter, aber eben nicht die Bastelfee oder die, die eine unsagbar tolle Geburtstagstorte backen kann oder ein Wahnsinns Faschingskostüm nähen, und die geduldig mit mehreren Kindern gleichzeitig Hausaufgaben macht, nebenher noch das Kleinkind bespasst während das Baby an ihrer Brust nuckelt... ehrlich Respekt für die , die das täglich leisten. Meine Kinder mögen mich trotzdem, ich hab andere Qualitiäten. Und darauf kommt es doch an: alle Beteiligten müssen glücklich mit der Situation sein. Ob sie das sind, kann nur die Familie selber beurteilen, kein Aussenstehender.

Mitglied inaktiv - 18.12.2017, 20:30



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Sollte man das alles machen? bzw gut und gerne machen und können was du aufzählst? Ich bastel gern, aber nicht unbedingt mit den Kindern. Ich backe gern, aber keine Torten, isst hier keiner. ich nähe fast alles selber, aber ob das so Wahnsinnstolle Sachen sind? Hausaufgaben gedulgig? Neee... Also ich denke auch darauf kommt es nicht unbedingt an. (Waren ja sicher nur Beispiele von dir, aber eben alles Dinge die ich gern mache nur nicht unbedingt wegen oder mit den Kindern;) ) Wir haben 6 Kinder und es ist auch schon passiert das Leute gesagt haben ihre Kinder sollen nicht zu uns kommen. Lieber unsere zu ihnen, da wir ja schon genug haben ;) Ich versteh es nicht wie man es von der Meinung anderer abhängig machen kann wie viele Kinder man bekommt, und ich denke das tun auch die wenigsten

von obsttomate am 18.12.2017, 21:40



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huhu wir haben nur vier und ich erlebe nie dass die Leute die Nase rümpfen, wie Du schon beschreibst hier auch, Akademiker, gesicherte Stelle, ich lange daheim und habe es genossen, Kuchen gebacken zum Kindergartenfest, Elternbeirat etc ganz normales familienleben nur eben mehr als 2 Kinder. Solange man sich engagiert, die Kinder erzogen sind und gut gekleidet finden das die Leute eher toll als ich Kind war waren eher die armen mit vielen Kindern beschenkt, Klamotten durch 5 Kinder aufgetragen, geflickt und altbacken, keine eigenen Kinderzimmer, zum Teil zu dritt drin, mit denen hatten andere imemr Mitleid, aber die Zeiten sind um Was andere denken war mir aber eh immer egal dagmar

von Ellert am 18.12.2017, 22:04



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Die Gründe, weshalb es bei uns bei drei Kindern geblieben ist, hat Carow wunderbar aufgezählt. Bei drei Kindern erlebt man hier sicher noch keine Vorurteile. Irgendwie ist das hier der absolute Durchschnitt. Auch Familien mit vier Kindern sind gar nicht so selten, fünf und mehr dann schon eher. Eine mit mir seit Geburt unserer Ersten Befreundete hat inzwischen neun Kinder, vielleicht kündet die Weihnachtspost wieder von neuem Familienzuwachs. Ich glaube nicht unbedingt, dass diese Familie immer Vorurteilen ausgesetzt ist. Es ist eher ein Staunen und Bewunderung, wie sie das schaffen (siehe Carows Beitrag....) Ich bin übrigens absolut untalentiert und unmotiviert in Haushaltsdingen. Muss man das sein bei mehreren Kindern? Ohne Putzfrau und Großeltern?

von Tai am 18.12.2017, 22:27



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"Muss man das sein bei mehreren Kindern? Ohne Putzfrau und Großeltern?" Einfach Vieles nimmer so eng sehen ? ich bin kein Putzteufel, bisher wurde noch keienr wegen mangelnder Hygiene krank und jeden tag drei Gänge muss ich auch nicht auf den Tisch zaubern man wird einfach lockerer Nur beim Thema Schule bin ich nicht sehr tolerant dagmar

von Ellert am 18.12.2017, 22:37



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Hallo Dagmar, ich habe das ja eher ironisch gemeint. Ich war auch lange Zeit nur Zuhause, aber deshalb bin ich trotzdem nicht in meinen Hausfrauenpflichten aufgegangen. Im Gegenteil, ich hasse das alles. Meinen Kindern habe ich natürlich versucht, das Bestmögliche mitzugeben, auch wenn es mir sicher nicht immer gelungen ist und sie das wohl auch nicht so sehen. Naja, darf man von Kindern überhaupt Dank erwarten.....?

von Tai am 19.12.2017, 11:50



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Sorry, blöde kleine Handytastatur.

von Tai am 19.12.2017, 11:52



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Auch Mütter dürfen unperfekt sein! Basteln kann ich übrigens auch nicht.

von Himbeere90 am 19.12.2017, 11:56



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Hihi, ja ich glaube Dank ist grundsätzlich etwas das man nicht erwarten sollte (aber manchmal vllt. Trotzdem erhofft). Ich musste erst aus meinem Elternhaus ausziehen und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich bin meinen Eltern sooo dankbar für meine Kindheit. Und irgendwann habe ich es ihnen auch direkt so gesagt. Aber manchmal braucht es einen gewissen Abstand für solche Einsichten.

von Zava-Mamy am 19.12.2017, 13:19



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jaja, das kenne icha uch aber ich habs nicht bereut, es war gut wie es war ich hab die zeit mit den Kindern sehr genossen aber eher anders als mit Putzen wir haben so viel gemacht vom Babyschwimmen üebr Mutter-Kind Musikschule etc da blieb keine Putz-Zeit *ggg* dagmar

von Ellert am 19.12.2017, 18:25



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Demografie : "Uns fehlt das dritte Kind" AUS DER ZEIT NR. 42/2016 Der Bevölkerungsforscher Martin Bujard erklärt, warum Vorurteile gegen Großfamilien Deutschland zurückwerfen. Interview: Elisabeth Niejahr DIE ZEIT: Herr Bujard, die Geburtenrate in Deutschland fällt nicht mehr. Ist das so toll, wie alle behaupten? Martin Bujard: Mehr als 35 Jahre lang ist die Kinderzahl pro Frau immer weiter gesunken. Bei Frauen, die im Jahr 1968 geboren wurden, war ein Tiefpunkt erreicht, die Jüngeren bekommen deutlich mehr Kinder. Das ist gut. Es ändert nur leider nichts daran, dass in Deutschland immer noch vergleichsweise wenige Kinder zur Welt kommen, 1964 waren es noch 1,3 Millionen, 2015 nur 738.000. ZEIT: Warum liegen wir so weit zurück? Bujard: Die absolute Zahl ist so niedrig, weil wir in Deutschland schon so lange ein Geburtentief haben. Die aktuelle Müttergeneration ist viel kleiner als die davor, deswegen gibt es zwangsläufig viel weniger Kinder. Das Besondere an Deutschland ist, dass bei uns über einen besonders langen Zeitraum hinweg sehr wenige Kinder geboren wurden. Es gibt kein Land außer Japan mit einer vergleichbaren Entwicklung. Bujard: Lange dachte man, das deutsche Problem sei ein besonders großer Anteil kinderloser Frauen. Aber das stimmt nicht. Wir haben gerade in einer Studie den kompletten Geburtenrückgang in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg genau analysiert. Dabei zeigte sich, dass er zu 68 Prozent dadurch zu erklären ist, dass größere Familien mit drei oder mehr Kindern immer seltener werden. Kinderlose sind nur für knapp 26 Prozent des Geburtenrückgangs verantwortlich. ZEIT: Ist das eine deutsche Besonderheit? Bujard: Ja, eindeutig. Das ist eine Frage der Kultur. In anderen Ländern werden Eltern bewundert, wenn sie viele Kinder haben. Sie können nach Skandinavien fahren, in die Vereinigten Staaten oder auch nach Frankreich: Nirgendwo gibt es ähnliche Vorbehalte gegenüber kinderreichen Familien wie bei uns. ZEIT: Was für Vorbehalte meinen Sie? Bujard: Wir haben junge Menschen gefragt, welchen Ruf kinderreiche Familien haben. 72 Prozent stimmten der Aussage zu, dass sie als asozial gelten. Es gibt also eine große Angst vor Stigmatisierung. Dabei sagten in der gleichen Umfrage nur acht Prozent von 5.000 Teilnehmern, dass sie persönlich so über Kinderreiche denken. ZEIT: Es wird also eine Geringschätzung vermutet, die es gar nicht gibt? Bujard: Genau. Drei Viertel der Teilnehmer unserer Befragung stimmten der Aussage zu, viele Kinder zu haben sei etwas Wundervolles. Die tatsächliche Anerkennung für Eltern von vielen Kindern ist gerade in der jungen Generation sehr groß. ZEIT: Reiche und Adlige haben oft viele Kinder. Warum wirkt das nicht positiv auf das Image? Bujard: Großfamilien sind eine sehr, sehr heterogene Gruppe. Einige sind besonders religiös, andere haben einen Migrationshintergrund. Arme haben etwas mehr Kinder als die Mittelschicht, und dann gibt es noch Familien aus der Oberschicht, für die eine große Kinderzahl ein Statussymbol ist. Wir haben uns natürlich auch gefragt, warum die kulturellen Normen in Deutschland so anders sind als in vielen Nachbarländern. Dabei haben wir bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückgeschaut. ZEIT: Damals hatten erstmals große Teile der Bevölkerung Zugang zur Pille. Bujard: Es kamen noch drei Faktoren hinzu. Erstens gab es damals eine ausgeprägte Angst vor Überbevölkerung, zweitens eine Debatte über Disziplin, bei der Triebkontrolle als Tugend gepriesen wurde. Das wurde drittens verstärkt durch die Stigmatisierung von kinderreichen Familien als asozial. Alles zusammen sorgte für die Erwartung, dass ein gebildeter, verantwortungsvoller Mensch die Größe seiner Familie genau plant und nach zwei Kindern bitte Schluss macht mit der Fortpflanzung. Und offenbar waren die Deutschen besonders gründlich und perfektionistisch in ihrem Streben, die Zwei-Kind-Norm zu erfüllen. Das merken Sie bis heute. Im Mutterpass vom Frauenarzt ist zum Beispiel Platz für genau zwei Schwangerschaften. ZEIT: Sollte die Bundesregierung mehr Geld für Großfamilien zur Verfügung stellen? Bujard: Das wäre sicher hilfreich, um Kinderarmut zu bekämpfen. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder das Kindergeld für das erste und zweite Kind erhöht. Für alle weiteren Kinder ist es, wenn Sie die Inflation herausrechnen, noch auf dem Niveau der siebziger Jahre. ZEIT: Für die Geburtenrate erwarten Sie nichts? Bujard: Ich fürchte, unser Ideal von der Familie mit zwei Kindern ist den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst und deshalb schwer von oben zu ändern. Wenn Politiker sich zu stark einmischen, kann das auch kontraproduktiv sein. ZEIT: Vernachlässigen Familienpolitiker die Kinderreichen aus taktischen Gründen – weil die Ärmeren seltener wählen und die Reichen durch Geld und Kitas kaum zu beeindrucken sind? Bujard: Ich glaube eher, dass vielen die Bedeutung von kinderreichen Familien für den Geburtenrückgang einfach nicht klar ist. Von mir: Und besonders der Punkt mit den anderen Ländern ist mir besonders in Frankreich und Skandinavien auch schon aufgefallen!

von Himbeere90 am 19.12.2017, 11:15



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Also die Vorurteile hätten mich nicht davon abgehalten. Ich hätte gerne 4-5 Kinder gehabt. Allerdings sah es finanziell damals gerade gar nicht rosig aus und auch jetzt können wir zwar Leben, aber große Sprünge sind dennoch nicht drin.

Mitglied inaktiv - 20.12.2017, 16:27



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Ich denke wenn man so 10 Kinder hat, dann ist man schon auch oft Vorurteilen ausgesetzt bzw. wenn man sehr jung viel Kinder hat. Aber es reicht auch oft jung zu sein und nur ein Kind zu haben um Vorurteilen ausgesetzt zu sein. Ich denke es tickt jeder anders. Ich habe auch studiert und säße wahrscheinlich bereits in einer Führungsposition, wenn ich es zugelassen hätte. Bin aber viel lieber Familienmensch, arbeite halbtags und freue mich mittags, wenn ich für meine 4 Kids da sein kann.

von nils am 22.12.2017, 09:15



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Schwer zusagen man kann ja nicht in die anderen hinein schauen...Wir haben 6 Kids wobei die große jetzt ihr Abi macht und der kleinste 18 Monate ist.... 3 Mädchen 3 Jungs. Bei uns ist es eher so das die Kinder hier zu uns spielen möchten... Großer Garten, Rutsche, Schaukel , Reck, Wippe Riesentrampolin, Badminton Feld, Fussballtore ;-) unser Geld geht natürlich fast nur für die Kids drauf damit sie es gut haben- denn wir haben uns ja dafür entschieden. Und da ich nicht abeiten gehe habe ich auch genug Zeit von morgens bis abends Lehrerin, Putzfrau, Köchin, Krankenschwester usw. -Also einfach Mutter zu sein. Es ist definitiv ein Fulltime Job aber mit ein paar Regeln machbar. Wir brauchen und nicht schämen auch wenn ein paar Sachen wie der "Jamaika Urlaub" halt nicht drin sind...sieht ihnen auch keiner an das sie aus einer so großen Familie kommen- Richtung Kleidung oder so....lg

von Bigmama4six am 28.12.2017, 11:24