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Auch unsicher - aber drittes Kind

Thema: Auch unsicher - aber drittes Kind

Auch ich brauche einmal irgendwie Platz mich auszusprechen, oder auch Rat, sofern man das überhaupt geben kann. Wir haben zwei sehr lebendige, tolle (und anspruchsvolle) Jungs von 4 und 2,5 Jahren. Kurz nach dem Kleinen habe ich gesagt:fertig, wir sind komplett. Seit Monaten nun ein Gedühlschaos. Ich habe diesen Monat wieder angefangen in TZ zu arbeiten, neuer AG, befristet auf ein Jahr zunächst. Mein Mann macht gerade nochmal ein Studium, allerdings sind wir durch verschiedene Dinge finanziell gut (normal) aufgestellt, leben derzeit zur Miete in meinem Elternhaus, viel Platz, großer Garten, Familie auf dem Grundstück, immer jemand greifbar. Das Studium endet zudem in 1,5 Jahren, danach sehr gute Verdienstaussichten. Die Rahmenbedingungen sprechen also nicht grundsätzlich gegen ein weiteres Kind. Mein Job wäre wohl erstmal futsch. Ich habe direkt nach meiner kaufmännischen Ausbildung (mit Auszeichnung, davor Abi mit Bestnote) unser erstes Kind bekommen, danach nochmal ein Jahr gearbeitet, dann das zweite. Wer würde mich dann noch nehmen? Ist das vor allem so ohne Stress machbar mit drei? Und dann noch mehr Chaos daheim, mehr Wäsche, wenig Freiheiten. Ich habe zudem auch überlegt, mich beruflich evtl. doch nochmal umzuorientieren. Das wäre dann wohl auch erstmal nicht machbar, denn ich möchte dann auch wirklich erstmal Mutter sein. Mein Kopf sagt lass es sein. Du bist nervlich echt ausgelastet mit den zwei Rabauken. Mein Herz sagt das Gegenteil. Ich kann den Wunsch NICHT abstellen. Fazit also: - Jobmäßig für mich schlecht - Nervlich bin ich recht ausgelastet momentan, aber nicht überlastet (bin eig. ein eher ruhiger Mensch) - es würde wohl Chaos einziehen (großer Garten, dazu 200qm Wohnfläche zu pflegen) --> ich bin perfektionistisch veranlagt. Es muss nicht klinisch rein sein, aber Sichtbaren Dreck und Unordnung mag ich nicht - meine Eltern haben derzeit hier 4 Enkel im Abstand von 3 Jahren auf dem Hof (meine Schwester wohnt mit Kids und LG im Haus gegenüber) --> schlagen die die Hände über dem Kopf zusammen? - der von mir gewünschte Hund müsste auch nach hinten geschoben werden - Angst es nicht zu schaffen (hohe Wahrscheinlichkeit, nochmal einen wilden Rabauken zu bekommen ^^) - wieder schlaflose Nächte, Zahnen, Impfreaktionen - wieder schwerer mit Urlaubsreise Dem entgegen steht einfach nur das Gefühl nicht komplett zu sein und der große Wunsch nach einem weiteren Kind (oder nur nach eine, weiteren Baby?!). Es wäre auch toll, vllt. doch noch ein Mädchen zu bekommen (wäre aber natürlich auch ein Junge willkommen). Ich selber bin mit drei Geschwistern aufgewachsen mit Altersabständen von zwei, vier und zwei Jahren. Dazu muss ich sagen, dass ich wenn dann gerne noch jung das dritte bekommen möchte. Derzeit bin ich noch 28. Möchte aber wenn dann nicht mehr lange warten. Mein Mann ist mir keine so große Hilfe. Er sieht die gleichen rationalen Punkte wie ich, wäre aber nicht prinzipiell gegen ein weiteres Kind. Er würde sich, sollte es so kommen, in jedem Fall freuen. Allerdings werfe es uns quasi drei bis vier Jahre zurück, je nachdem wann es käme. Vielleicht kann mir jemand noch einen Wink, Tipp, Erfahrungsbericht o.ä. geben. Entschuldigt bitte den langen Text und auch die unschöne Anordnung. Das Tablett spinnt und sperrt mir ständig einige Zeichen. LG

Mitglied inaktiv - 28.11.2017, 20:07



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Hallo Muckel, Ich kann Dich gut verstehen. Wir haben inzwischen 4 Kinder. Ich habe studiert. Wir wohnen jedoch auf dem Land. Für mich hat sich mein Studium bis jetzt aus finanzieller Sicht nicht wirklich gelohnt. Für mich kommt wenn, in absehbarer Zeit nur noch eine freiberufliche Tätigkeit in Frage. Wenn es Dein Herzenswunsch ist, dann bekommt Euer 3 Kind. Eine große Familie zu haben ist toll! Hat aber auch seinen Preiß. Und damit meine ich jetzt nicht unbedingt (nur) die Kosten. Ich wünsche Dir alles Gute für die Entscheidung. VG, moon

von moon78 am 28.11.2017, 20:23



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Hallo, wie sieht es denn nach dem Jahr aus? Hast du Aussicht auf unbefristete Anstellung? Ich hab auch nach dem Abi die Ausbidlung gemacht, 1 Jahr gearbeitet dann ist der Große geboren. Mittlerweile hab ich 6 Kinder. Bin immer noch beim selben Arbeitgeber und war auch zwischen den Kindern immer dort arbeiten. (ab März geh ich auch wieder) Du bist doch auch noch jünger, da macht doch ein Jahr warten nicht so viel aus. Ach so, meine Kinder sind übrigens alle wild ;) Wäsche, Chaos...ja das ist erstmal wieder mehr, aber da wächst man rein bzw die kleinen Teile fallen bei der Wäsche ja nicht gleich auf.

von obsttomate am 29.11.2017, 10:56



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Rational spricht nichtmal irgendwas für's erste Kind, wenn man es ganz nüchtern betrachtet. Da kommt zur biologischen Uhr nur noch Naivität hinzu. :-) Wie schrieb hier (?) doch neulich mal jemand so passend: Das Kind an sich macht auch nicht glücklich. Entweder man wäre auch ohne Kind(er) ein zufriedener und glücklicher Mensch, oder (überspitzt gesagt), die kids machen es auch nur schlimmer. :-) Grundsätzlich mal wahr, würde ich sagen. Ganz und für alle Zeiten zu stimmen scheint es trotzdem nicht. Es gibt doch so eine Studie wonach Leute mit kleinen Kindern eher unglücklicher sind mit ihrer Lebenssituation, als der Durchschnittsbürger. Menschen mit großen Kindern hingegen sind dann zufriedener als der Durchschnitt. Das würde ich gar nicht anzweifeln wollen. Die lieben Kleinen kosten halt neben Geld vorallem Kraft und Nerven. Wenn sie dann mal aus dem Haus sind, hat man gute Chancen, dass die Nerven künftig geschont bleiben, aber "Kinder haben" tut man ja trotzdem noch. :-) Wie man es dreht und wendet, handfeste, logische Punkte, die für noch eins sprechen, dürften heutzutage schwer zu finden sein. Vor langer Zeit waren die Kinder die Altersvorsorge und man brauchte ein "großes Team" um den Hof halten zu können. Ich habe monatelang mit mir gerungen, ob ich das wirklich nochmal will. Nachdem jahrelang nichts zu spüren war, war der Gedanke plötzlich über Nacht da. Fast erschreckend irgendwie. Es hat sich dann über Monate hingezogen, ich war hin- und hergerissen, mal lag ich, mathematisch ausgedrückt, bei 50:50, dann dachte ich wieder, ob ich wohl eigentlich bekloppt bin? Ich weiß doch, was auf mich zukommt! Und so hat sich der Schwerpunkt immer weiter verschoben, ich kann mich noch erinnern, dass ich zu meinem Mann mal gesagt habe, ich bin gefühlt bei 80:20, dass wir es wagen sollten. (Er hat die ganze Zeit auf mein Ja gewartet, glaube ich) Ich weiß nicht mehr, was der auslösende Gedanke war, dass ich seelisch irgendwann bei 100% war. Ich glaube aber, dass es zwei Dinge waren, die natürlich zusammen hängen: 1. Was würde ich wohl verpassen, wenn wir es sein lassen? Was würde ich verpassen, wenn wir nochmal "von vorne" anfangen? Was hat für mich einen tieferen Wert? 2. Verpasse ich im zweiten Fall wirklich etwas? Ich habe nach den ersten beiden Kindern die Erfahrung gemacht, dass ich mich durch die jahrelange Auszeit (wobei ich z.B. freiberuflich immer irgendwie "drin" geblieben bin) nicht vollständig ins Abseits bugsiert habe. Dann wird es auch ein weiteres mal klappen. Und wer weiß, vielleicht will ich in ein paar Jahren sowieso etwas ganz anderes machen? Die mögliche Entscheidung für Nr. 4 ist dann eigentlich irgendwie direkt mitgetroffen worden. Für mich unter der Voraussetzung, dass es mit Nr. 3 auch im Alltag vernünftig läuft. Nachdem das der Fall war, war diese Entscheidung jetzt keine große Sache mehr. Die harte Nuß war Nr. 3. Und ich schaue unserem Sonnenschein in sein fröhliches Schelmengesicht und weiß, es hat sich gelohnt! Diese abgrundtiefe Liebe gegenüber einem kleinen Menschen spüren zu dürfen, ist das größte Geschenk. Und dafür musste ich nicht mal den beiden Großen Liebe weg nehmen! Nein, sie wird einfach mehr. Dieses Füllhorn ist schon sagenhaft!

von MagicMandala am 29.11.2017, 11:38



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Hallo, eine Herz oder Kopf Entscheidung..... Ich kann dir nur sagen das ich mir , als die Nachzüglerin kam , ab und zu mal dachte...schade das ich so lange gewartet habe. Ich habe noch angefangen zu studieren als mein zweiter Sohn in den Kiga kam. Habe dann angefangen zu arbeiten halbe Tage als er eingeschult wurde. Jetzt überlege ich erst mal zu Hause zu bleiben und danach die Stunden noch mal zu reduzieren. Finanziell HST sich das Studium für mich also auch nicht wirklich gelohnt, ich bin aber dennoch früh es gemacht zu haben - einfach für mich. Und wer weiß was ich ich in ein paar Jahren noch damit anfangen kann. Als ich das Studium angegangen bin war ich Ende 20 und bei weitem nicht die älteste. Ich glaube nicht das du schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben wirst wenn du eine gute Ausbildung hast. Mich wollten viele Arbeitgeber haben weil sie davon ausgegangen sind dass meine Familienplanung abgeschlossen ist. Ich bin gespannt wie du dich entscheiden wirst..... Und ich

von Nicnic3 am 29.11.2017, 14:46



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Erstmal herzlichen Dank für eure vielen Antworten, die mir tatsächlich etwas geholfen haben. Also betreffend der Jobsache: die jetzige Stelle ist durch erhöhten Bedarf neu entstanden und deshalb erstmal befristet. Ich gehe aber davon aus, dass sie prinzipiell bestehen bleibt, wenn nicht gar aufgestockt wird. Stelle ich mich also nicht dämlich an, sind die Chancen wohl recht gut. Ich weiß aber momentan noch nicht, wie ich dazu stehe. Es ist nicht ganz das, was ich auf Dauer möchte glaube ich. Natürlich kann ich die Entscheidung noch verschieben, möchte ich nur nicht zu weit, eben weil ich gerne einen nicht zu großen Abstand hätte. Viele von euch angesprochene Punkte treffen genau meine Überlegungen. Gesten Abend hatte ich noch einmal ein Gespräch mit meinem Mann. Vermutlich belassen wir es zunächst tatsächlich dabei, wie es gerade ist. Mein Mann hat mir gegenüber bisher zwar nicht gesagt, dass er komplett dagegen ist, aber gestern hat er doch verstärkt ausgedrückt, dass er sich so langsam auf die Zeit nach Schlafmangel, Trotzphase etc. freut. Würde mein Wunsch nun auf 100% gehen, zieht er mit, aber erzwingen möchte ich es nicht, Vllt. reifen die Gedanken in den nächsten Wochen noch etwas weiter und ich garantiere nicht, dass das das letzte Wort ist. Denn tatsächlich überlege ich immer wieder, wen und was wir so vllt. verpassen :-( .Aber vorerst bleiben wir wohl vier. Passend dazu ist der Große die letzten Tage ziemlich unausstehlich und nun auch noch krank.... Herzlichen Dank noch einmal für eure Worte!

Mitglied inaktiv - 29.11.2017, 20:24



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Hallo! Du bist ja noch sehr jung. Ich wollte früher auch immer zwei Kinder. Mittlerweile haben wir 4 - zuerst auch nur 2 und dann mit einem Abstand von 7 Jahren nochmal zwei. Für uns ist es so echt toll!

von nils am 04.12.2017, 10:51



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Hallo! Also ich bin der Meinung, ein Kinderwunsch ist eine Herzensangelegenheit, da sollte man erstens nicht ZU praktisch drüber denken und zweitens, sich im Klaren sein, das geht nicht einfach weg. Die Gründe, die bei dir gegen ein weiteres Kind sprechen, wären für mich ehrlich gesagt kein Hindernis. Ich meine, wenn der Wunsch wirklich stark ist, würde ich nicht auf ein Baby verzichten, um statt dessen nen Hund haben zu können oder in Urlaub zu fahren - das bereust du irgendwann bestimmt. Und auch das mit der Arbeit - wärst du der Typ Mensch, dem Karriere so wichtig ist, hättest du den kiwu nicht, nur meine meinung ;)

von Mamajuni16 am 31.12.2017, 07:26