Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2012

Wie richtig verhalten?

Thema: Wie richtig verhalten?

Hallo, ich hoffe euch und euren Zwergen gehts gut! Ich bin eigentlich eher eine stille Mitleserin, aber jetzt bräuchte ich mal euren Rat: Unser Sohn (2,5) wird bei der Oma vormittags betreut, knapp 4 Stunden bis zum Mittagsschlaferl und ab halb 1 bin ich dann wieder daheim. Momentan testet er sehr seine Grenzen aus, leider müssen vor allem mein LG und ich (Kratzen, Hauen, Beißen, etc.) sowie unsere Katze und der Hund meiner Eltern - die Katze kann ich mMn mal kratzen, vielleicht merkt er sichs dann - beim Hund wirds kritischer. Jetzt ist es so, dass er nicht nur so "aggressiv" uns gegenüber ist, er will auch überall seinen Kopf durchsetzen, allen voran Traktor anschauen am PC, was er einmal am Tag für gute fünf Minuten darf. Sagt man nein, dann dreht er durch, fängt zu schreien und weinen an. Wir haben schon alles probiert - ruhig mit ihm reden, ihn schimpfen, lauter werden - mittlerweile bleibt uns nur noch das Sperren ins Zimmer, aber es hilft alles nichts. Gestern war ich den ganzen Nachmittag mit ihm schwimmen, damit er raus kommt und "was zu tun hat", er war das bravste Kind das man sich nur vorstellen kann. Hab mir dann gedacht er muss ja total erledigt sein, aber denkste: sobald wir daheim waren, ging der "Terror" von vorne los. "Abgeschaltet" haben wir ihn erst dann, als er mit Papa auf der Couch fernsehen durfte - aber das kanns ja nicht sein. Wenn ich mit meiner SM rede, die ihn ja vormittags betreut, dann sagt sie, er ist so brav und folgt aufs Wort - klar, bei uns aber das genaue Gegenteil. Bin aber schon drauf gekommen, dass er bei ihr vieles darf, was ich halt "verhindern" möchte - sprich, wenn er zum Fernseher geht, fragt sie: was willst du schauen? Außerdem hat sie eben die Zeit, dass sie ihn, sobald er was möchte, was er nicht darf, ablenken kann mit gemeinsamen Spielen, etc. Sie sitzen den meisten Vormittag gemeinsam auf der Couch und spielen, lesen oder malen. Das geht bei mir halt nicht immer, da ich nebenbei noch den Haushalt zu führen habe, außerdem bin ich der Meinung, dass es auch gut ist, wenn er "laufen kann" oder sich selbst beschäftigt. Ich weiß auch, dass Omas dazu da sind die Kinder zu verwöhnen und verstehe das auch. Gestern wollte er nämlich, als er bei uns nicht das tun hat dürfen, was er wollte, gleich zur Oma. Ich glaube auch, dass mein Sohn nach einer Zeit verstehen wird, dass er bei Oma vielleicht mehr Sachen darf wie bei uns daheim bzw. dass wir es eben anders handhaben. Allerdings wird das sicher noch eine Zeit dauern und bis dahin müssen wir noch "kämpfen" wer die Oberhand hat - natürlich die Eltern - doch wie sollte ich mich jetzt am Besten verhalten? Vielleicht habt ihr einen Rat? Vielen Dank!

von Sole1984 am 18.02.2015, 09:21



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Aus meiner Sicht dürfen Omas schon verwöhnen, die täglichen Erzieher aber nicht, die müssen erziehen (also auch mal begründet nein sagen). Bei dir ist (von der Ferne betrachtet) das Problem, dass deine SM vielleicht eine gute Oma ist, aber eben keine gute Erzieherin. Aber das ist ihr Hauptjob, schließlich übernimmt sie 50% der Erziehungsarbeit, wenn der Kleine 4h am Tag bei ihr ist. Meine persönliche Meinung ist, dass das Kind in einer Kita mit Erziehern und vor allem anderen Klndern besser aufgehoben wäre. Wenn das organisatorisch oder finanziell nicht geht, solltet ihr dringend mit der Oma gemeinsam Regeln aufstellen und auch aufschreiben, nicht hundert, aber vielleicht die 10 wichtigsten. Die könnt ihr auch bei der Oma an die Wand hängen und sie kann dann sagen: "Das sind die Regeln von Mama und Papa, die müssen wir jetzt einhalten." Und wenn da steht "Vormittags wird kein Fernsehen und kein Traktor geguckt!" Dann ist das so. Das gibt dann 2-3 mal Geschrei, aber irgendwann haben die zwei die paar Regeln dann intus. Clever von der Oma wäre es dann, ihn abzulenken und zu sagen: "Komm wir gucken einen richtigen Traktor beim Nachbarn an." (Ihr wohnt ja recht ländlich). Ein Abenteuer in der Realität ist nämlich für unsere Zwerge immer spannender als jeder Film! Zu den Wutanfällen: das haben wir hier auch regelmäßig. Vor allem wenn die Kinder vor dem Abendessen Hände waschen sollen. Ich glaube, ihn stört, dass er aus dem Spiel rausgerissen wird, deshalb sagen ich immer an "in 2 Minuten geht's Hände waschen!" (auch wenn er noch nicht weiß, was 2 Minuten sind, er kann das Buch noch zu Ende angucken, den Turm zu Ende bauen...). Wenn es dann trotzdem ein Drama ist sage ich "Ok, wir setzen uns zum Essen hin und du kommst dann wenn du Hunger hast. Aber bitte vorher Hände waschen, sonst gibt's nichts zu essen!" Meistens dauert es dann max. eine Minute, bis er doch losläuft, Hände wäscht und sich total lieb an den Tisch setzt.

von NAG-Hasi am 18.02.2015, 10:01



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Danke Hasi! Na, sie geht eh raus mit ihm - sie ist GsD eh jemand, der schaut, dass die Kinder genug an der frischen Luft sind. Und das mit dem Fernsehen war wohl auch eher jetzt wo es vormittags noch so kalt draußen war und sie nicht raus mochte/konnte mit ihm. Normalerweise (so hoffe ich) hält sie sich eh an unsere Regeln. Sie will ihm halt nur auch alles recht machen bzw. nicht als böse Oma darstehen. Ist nur leider auch so, dass sie erziehungstechnisch schon ganz anders aufgestellt ist und meine Sichten schwer bis gar nicht verstehen kann - es gab schon öfters Riesenknatsch deswegen, das möchte ich mir und allen anderen ersparen. Kinderbetreuung auswärts kommt für meinen LG nicht in Frage, er sieht auch nicht, dass es "Probleme" geben könnte. Und Konflikte mit meiner SM gehe ich eigentlich lieber aus dem Weg, nachdem was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Mir ist nur wichtig, dass es ihm bei ihr gut und sie auf ihn gut schaut - was ja der Fall ist, sie ist halt ne Über-Oma und will die beste und liebste Oma der Welt sein - soll sie, irgendwann wird er nicht mehr von ihr betreut, dann läuft eh alles anders. Ansonsten habe ich gelernt zu lächeln und alles runterzuschlucken, ich habe ein paar Mal was gesagt, das war für alle Beteiligten nicht schön. Mein Sohn war ja bis vor Kurzem nicht so aggressiv, und es hat sich eigentlich weder am Verhalten der Oma oder an unserem etwas verändert, weswegen ich einfach hoffe, dass sich diese "Phase" wieder etwas legt und er wieder mehr hört auf uns.

von Sole1984 am 18.02.2015, 10:29



Antwort auf Beitrag von Sole1984

Auf Dauer ist "Runterschlucken" glaube ich nicht die beste Taktik - das macht unglücklich und krank. Zu dem aggressiven Verhalten: das liegt auch am Alter. Wir hatten vor ein paar Tagen eine Biss-Attacke auf die große Schwester, grundsätzliche Antwort wenn man ihm was sagt, ist "Nein" und es gibt ganz oft großes Drama, wenn es nicht nach seinem Kopf geht.... Wichtig ist ja nur, dass man ihm da die Grenzen aufzeigt, jetzt geht Erziehung los! Und wenn die Oma das nicht macht, sondern ihm alles recht macht, ist sie nicht die richtige (tägliche) Betreuung.

von NAG-Hasi am 18.02.2015, 13:45



Antwort auf Beitrag von Sole1984

Hallo! Also "aggressives" verhalten ist nicht immer das was es zeigt. Manchmal liegt etwas anders vor. Deswegen beobachtet pädagogisches Personal in einer Einrichtung um festzustellen wo das" Problem" liegt . Das geht in deinem Fall ja nicht. Die Vorschläge die Heike gemacht hat finde ich super. Kinder brauchen Rituale um sich Sicherung geborgen zu fühlen. Also eine Serie im TV oder den Traktor am PC. Ich bin auch dafür nicht alles vorzuschreiben sondern durchaus auch das Kind mit entscheiden zu lassen. Bis zu einem bestimmten Maß!! Ich würde auch nicht mehr schlucken sondern kotzen. Sag ihr wie ihr euch das vorstellt. Und wenn das nicht funktioniert dann eben doch die fremdbetreuung?! Die schadet nämlich überhaupt nicht;-) Alles Gute

von Angie1983 am 23.02.2015, 07:42