Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2016

Richtig sauer !!!!!!!

Thema: Richtig sauer !!!!!!!

Mein Mann ist intensivpfleger und hat gerade Nachtdienst. Jetzt schreibt er mir, die haben einen Pat auf der Station, der ne offene tbc hat und schon seit Wochen im Krankenhaus liegt. Womöglich Hans und Franz angesteckt hat und die dumme Hygienefachkraft erzählt, alles halb so wild, sie kümmert sich Montag. Das mein Mann / andere Arbeitskollegen schwangere Frauen und kleine Kinder zuhause haben ist anscheinend nicht wichtig. Wir haben schon tolle Ärzte, die nicht in der Lage sind eine tbc zu diagnostizieren. Ahhhh, ich bin so sauer. Natürlich wird das Personal nicht getestet, ob die sich infiziert haben.

von Equi am 08.07.2016, 23:18



Antwort auf Beitrag von Equi

Wahnsinn. Das wird von der Dame ja sehr lapidar gehandhabt. Ich würde mich darauf Testen lassen, oder zumindest einem Arzt vorstellig werden und die Situation erzählen. Lg und gute Nacht

von Emma1984 am 08.07.2016, 23:48



Antwort auf Beitrag von Equi

Erstmal gaanz tief durchatmen...Aufregung schadet dem Baby auch..ja du hast Recht das ist eine Schweinerei...ich bin auch Krankenschwester. ..leider ist sowas an der Tagesordnung auch wenn wir nicht darüber sprechen...inwiefern dein Mann Kontakt mit dem Patienten hatte. ..ob dieser beatmetet ist und er mit dem Sputum in Berührung gekommen ist wisst ihr am besten... Generell ist TB nicht so schnell aerogen übertragbar wie Varizellen oder Rhinoviren...mein Mann ist Rettungsassistent..ich versteh dich..fühl dich mal lieb gedrückt

von Duplo! am 09.07.2016, 00:12



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Ich arbeite mit meinem Mann auf der selben intensiv und es ist jedes Mal das selbe. Egal, welche Infektionskrankheit das ist, die Ärzte sind einfach nicht in der Lage es frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Wir hatten damals mehrere h1n1 Fälle und hinterher war jedesmal Theater. Mein Mann hatte sehr engen Kontakt zu der Patientin. " leider ist sie nicht beatmet" Es geht ja nicht nur um mich, das ist ja wirklich ein generelles Problem und die Ärzte werden auch von Jahr zu Jahr schlechter.

von Equi am 09.07.2016, 08:40



Antwort auf Beitrag von Equi

hm also zu sagen "bleib mal ruhig " finde ich in dem fall nicht so angebracht denn wenn du Krankenschwester bist, musst du ja wissen was es für folgen haben kann wenn ihr mann das mit nach hause bringt!!!!! ich würde nicht ruhig bleiben ! ich würde drauf bestehen dass mein man sich testen lässt bitte bevor er nach hause kommt wenn das Ergebnis zu lange dauert würde ich ihm gekonnt aus dem weg gehen

von Merle83 am 09.07.2016, 10:46



Antwort auf Beitrag von Equi

Das ist tatsächlich immer sehr nervig in den Krankenhäusern... Wir hatten damals auch einen Patienten auf Station, wo dann erst nach Wochen bekannt wurde, dass sein Mitbewohner (in einer Unterkunft) an TBC verstorben ist und es sein könnte, dass unser Patient das auch hat... Ein anderes Mal wurde das Wasser im Haus mit Legionellen beschmutzt vorgefunden... Da passiert dann immer ewig gar nichts. Nervig. Und den Patienten wurde ja auch nicht Bescheid gegeben... Bin selber ungerne in Krankenhäusern... Was sich da an Keimen etc. tummelt.

von Annieke am 09.07.2016, 11:24



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ich wäre da auch richtig sauer. Und das Schlimme ist ja, das keiner etwas dagegen tut! Ich bin froh, wenn ich nicht ins Kh muss und hoffe, das bald gegen solche massiven Hygienemängel schnell etwas unternommen wird.

von Musikerin am 09.07.2016, 12:10



Antwort auf Beitrag von Equi

Ich kann deine Wut/Angst nachvollziehen, die hätte hier wohl jeder von uns! ABER, es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder, du hast dich angesteckt oder du hast dich nicht angesteckt. Egal, welche der Möglichkeiten vorliegt, es bringt nichts, sich vor lauter Angst verrückt zu machen, denn ändern könntest du es ohnehin nicht mehr! Geht so schnell wie möglich zum Arzt und lasst euch testen, damit dieser Druck von dir genommen werden kann, das ist ja so für dich in dem Zustand nicht tragbar. @Merle Was wäre denn jetzt dein Alternativvorschlag? Soll sie vor lauter Angst in die Tischkante beißen oder sich depressiv ins Bett legen? Dass sie um ihr Baby fürchtet, kann hier wohl JEDER nachvollziehen, trotzdem sollte sie, soweit möglich, einfach einen halbwegs kühlen Kopf bewahren, irgendwie muss sie die Situation doch überwinden, bevor sie Gewissheit hat. Hier mehr oder minder zur Panik aufzurufen, halte ich für absolut unangebracht, tut mir leid. Die wird sie nämlich so oder so schon haben, da braucht man eher aufbauende Worte, anstatt jemanden, der das alles noch weiter aufbauscht.

von ChocoKitty am 09.07.2016, 12:12



Antwort auf Beitrag von ChocoKitty

Ich habe den Beitrag um Mitternacht gelesen und dachte im ersten Moment dass Ihr Mann die darüber informiert hat und sie jetzt totale Angst hat, womöglich nicht vom Fach ist und n bisschen Zuspruch dass es ja nicht unbedingt sein muss dass er bzw sie sich infiziert hat angebracht ist als falsche Panikmache. Natürlich ist das eine grobfahrlässige Schweinerei und es passiert immer wieder mit jeglicher Infektionskrankheit in bestimmt fast jedem KH..und ja sie sollten sich testen lassen...und ich bin auch dafür dass die Konsequenzen haben muss auch wenn es für Equi nochmal gut ausgegangen sein sollte..sie hat allen Grund sauer zu sein und ich wünsche Ihr und Ihrer Familie alles Gute

von Duplo! am 09.07.2016, 13:44



Antwort auf Beitrag von Duplo!

Ich habe deinen Beitrag auch so verstanden, liebe Duplo, als wolltest du sie wirklich nur beruhigen und darin sehe ich zumindest überhaupt nichts Falsches! Natürlich soll man nichts verharmlosen, aber man sollte auch nichts unnötig aufbauschen, das tut niemandem gut und ändert auch nichts an der ohnehin schon schweren Situation!

von ChocoKitty am 09.07.2016, 14:00



Antwort auf Beitrag von ChocoKitty

Erstmal danke Mädels für die netten Worte. Ich bin nicht ängstlich / panisch. Ich bin sauer, es betrifft ja nicht nur mich, sondern auch andere Familien. Familien die wahrscheinlich nie davon erfahren werden. Patient entlassen, Geschichte Ende. Die mitpat die mittlerweile entlassen wurden bekommen bestimmt kein Bescheid. Das würde mich arg wundern. Montag bin ich eh zur impfe mit meinem Sohn ( kompetente Kinderärztin ) und Dienstag beim gyn und dann werde ich mal nachfragen. Wahrscheinlich werden die nichts machen.

von Equi am 09.07.2016, 14:02



Antwort auf Beitrag von Equi

Hallo, zu der Thematik möchte ich etwas erläutern. Es mag zunächst verwundern, aber eine Tbc lässt sich nicht ohne weiteres diagnostizieren. Hier ein kurzer Überblick und warum es so schwierig ist, eine Tuberkulose zu erkennen. - Der Goldstandard ist die bakterielle Anzucht im Labor. Das dauert jedoch 8 bis 12 Wochen (der Erreger ist sehr "langsam" in der Vermehrung). Zudem ist die Vorbereitung der Anzucht und die Anzucht selbst sehr fehleranfällig. - Schneller geht es mit einer sogenannten PCR. Ein Positivergebnis bedeutet allerdings nicht automatisch eine akute Infektion - nach einer durchgemachten Infektion kann die PCR noch (weit) über ein Jahr lang positiv sein. Daher falsch-positive Ergebnisse möglich. - Mikroskopie: sehr unsicher, da keine Unterscheidung zu anderen Mykobakterien (d.h. Bakterien der gleichen Spezies) möglich ist. Falsch-positive und falsch-positive Ergebnisse treten gehäuft auf. - Sogenannter Interferon-Gamma-Test: erlaubt den Nachweis des Erregers, aber NICHT, ob eine akute Infektion vorliegt. Falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse treten gehäuft auf. - Tuberkulin-Hauttest. Einfach durchzuführen, aber sehr unsicher. Zudem ist der Test häufig erst mehrere Wochen nach Infektion überhaupt positiv. Falsch-negative Ergebnisse gibt es gehäuft. Außerdem gibt es noch einige sehr teure molekulare Nachweisverfahren, die allerdings nur von wenigen Laboren deutschlandweit überhaupt durchgeführt werden können. Es ist derzeit ein Test in Erprobung, mit dem sich eine akute Tb-Infektion mit einer Blutprobe bestimmen lässt, indem verschiedene "Teile" des Bakteriums im Blut nachgewiesen werden. Bis der allerdings marktreif ist, dürften noch einige Jahre vergehen. Bis dahin ist die Tuberkulose-Diagnostik leider weiterhin sehr schwierig und bereitet natürlich gerade Angehörigen von Mitarbeitern in den Heil- und Gesundheitsberufen viel Sorge. Eigentlich, soviel sei aber ergänzt, muss ein Patient alleine bei begründetem VERDACHT auf eine offene Tbc isoliert werden. Warum das ggf. nicht der Fall ist, wäre zu klären. Es sei daher noch erwähnt, dass es, wie geschildert, bereits extrem schwierig ist die Tuberkulose beim Patienten überhaupt nachzuweisen. Tests für die Frage einer Ansteckung als solche gibt es nicht. Das hat mit der komplizierten Art, wie das Bakterium sich bei einer anderen Person einnistet, zu tun. Was Ihr Mann machen kann - und was am besten vor der Ansteckung schützt - ist strikte Hygenie auf Station. Was Sie selbst noch tun können, ist in der Wohnung an der Eingangstür Desinfektionsmittel vorzuhalten, sodass das erste, was er macht, die Händedesinfektion ist, wenn er von der Arbeit kommt. Fragen Sie in der Apotheke nach Desinfektionsmitteln, die auch Tuberkuloserreger mit abtöten. Diese beiden Maßnahmen verringern die Gefahr bereits ganz erheblich.

Mitglied inaktiv - 09.07.2016, 22:13